Mancher Besucher des Gottmadinger Ruhewaldes mag in den vergangenen Wochen seinen Augen nicht getraut haben. Denn zwischen dem zarten Grün der Bäume waren dort zahlreiche Schilder zu erkennen. Gut sichtbar auf Augenhöhe platziert, hing an jedem nummerierten Baum ein in Plastik eingeschweißter grüner Zettel.

Was hatte es mit diesen Schildern auf sich? Grabschmuck an den Bäumen ist der Ortsverwaltung schon lange ein Dorn im Auge. Angefangen bei einzelnen Blumen und Deko-Steinen bis hin zu brennenden Kerzen und an den Bäumen befestigten Vasenhaltern fanden die Gemeindemitarbeiter immer wieder ein ganzes Sammelsurium an Dekorationen.

Kein Schmuck, keine Dekoration

Die Friedhofsordnung ist jedoch eindeutig: Im Ruhewald ist keinerlei Schmuck oder Dekoration erlaubt. Die Gemeinde stellte am Eingang des Geländes immer wieder Schilder mit Appellen an die Besucher auf und bat diese darum, sich an die Regeln zu halten – bei vielen ohne Erfolg.

Nun sah sich die Gemeinde gezwungen, eine deutlichere Sprache zu sprechen. In Absprache mit dem Gemeinderat wurden zwei Wochen vor Ostern in einem ersten Schritt an allen nummerierten Bäumen Schilder mit der Bitte angebracht, sämtliche Dekorationen wegzuräumen. Am 11. April folgte der zweite Schritt. Jede Dekoration, die bis dahin nicht weggeräumt war, wurde von den Gemeindemitarbeitern entsorgt.

Deutlichere Hinweise am Eingang

Gleichzeitig wurden neue Schilder aufgehängt, mit denen die Gemeinde über die Aufräumaktion informierte und darum bat, in Zukunft auf Grabschmuck zu verzichten. Aber musste wirklich jeder Baum ein Schild erhalten und somit der Ruhe- zum Schilderwald werden?

Das könnte Sie auch interessieren

„Alles Reden und Bitten hat nichts geholfen. Schilder am Eingang wurden ignoriert oder sogar entfernt. Uns blieb leider keine andere Wahl“, erklärt Hauptamtsleiterin Martina Stoffel. In den nächsten Tagen sollen die Schilder wieder entfernt und längerfristig durch deutlichere Hinweise am Eingang ersetzt werden. Dann kehrt hoffentlich wieder Ruhe im Ruhewald ein.