Wie schaffen die das bloß? Viele Vereine beklagen Mitgliederschwund, doch in Gottmadingen laufen dem Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) stets neue Mitglieder zu. „Auch junge“, bekräftigen Lene Höxter und Denise Sarstedt und verweisen auf die gute Gemeinschaft. Die beiden jungen Frauen bereiten mit dem Vorsitzenden, Peter Löchle, die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen des Ortsvereins am Samstag, 24. Mai, vor.

Der Festtag wird seit etwa einem Jahr von Lene Höxter und Denise Sarstedt vorbereitet. Der Grund für die lange Vorlaufzeit liegt in der Koordination der anderen Blaulichtorganisationen, die sich an diesem Tag alle in Gottmadingen in und um die Fahrkantine präsentieren sollen. Gezielt will man auf die verschiedenen Formen der Rettungsangebote verweisen und dabei die Öffentlichkeit mit reichlich Informationen beteiligen.

Übungen hautnah miterleben

Nicht nur Kinder sind häufig von den verschiedenen Einsatzwagen fasziniert. Auch Erwachsene lassen sich immer wieder von den Einsatzübungen der Lebensretter, der Feuerwehr oder der Rettungshundestaffel begeistern. Wo Vereine eine Pflichtaufgabe der Gemeinden übernehmen, steht das Ehrenamt hoch im Kurs. Deshalb solle der Tag in Gottmadingen nach Wunsch der Organisatoren mit Live-Demonstrationen möglichst viele Besucher anlocken.

„Ich erinnere mich an das 75-jährige und das 100-jährige Jubiläum“, erzählt Peter Löchle. „Die Jahrestage wurden damals sehr groß gefeiert mit einem Theaterstück auf einer Drehbühne.“ Dieser Aufwand sei heute nicht mehr zeitgemäß. Auch der nun geplante Festakt mit geladenen Gästen aus dem ganzen Landkreis solle nicht mit Reden überfrachtet werden, sondern möglichst unterhaltsam ablaufen. Stattfinden wird er 9.30 bis 12 Uhr in der Fahrkantine.

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„Unsere Aufmerksamkeit wollen wir dem gesamten Spektrum der Rettungsorganisationen widmen, mit denen wir ja immer zusammenarbeiten“, erklärt Löchle. Unterstützt werde die Veranstaltung von anderen Gottmadinger Vereinen wie den Guggenmusikern der Burning Tunes, dem Fanfarenzug und dem Musikverein, die für die Verpflegung sorgen wollen.

Gegen 11.45 Uhr wird aus Bad Säckingen die symbolische DRK-Fackel in Gottmadingen eintreffen. Seit dem 10. Mai, dem Gründungstag der Lebensrettungsorganisation, wird sie dann unterwegs sein, um am Ende des Gottmadinger Veranstaltungstages um 16.45 Uhr an den Ortsverein Engen übergeben zu werden. Am Abend werden die Mitglieder der Blaulichtorganisationen aus dem Landkreis ab 20 Uhr zur Party eingeladen.

Hier stimmt die Chemie

Im Gespräch mit dem Ortsvereinsvorsitzenden und den beiden Organisatorinnen wird deutlich, dass hier im Verein die Chemie stimmt. Das ist wohl auch das Geheimnis für den starken Mitgliederzuwachs. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Jugendarbeit ein. „Wir bilden die Jugendlichen für den Schulsanitätsdienst aus oder organisieren Ferienlager“, erklärt Lene Höxter, die sich außerdem um die Öffentlichkeitsarbeit und die sozialen Netzwerke kümmert.

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Denise Sarstedt ist auch Mitglied im Vorstand und nach Peter Löchle stellvertretende Leiterin bei der Organisation des Jubiläums. „Wenn wir die Jugend begeistern können, bestehen auch gute Chancen, dass sie auch später als Aktive dem Verein treu bleiben“, sagt sie. Dabei halte sich der Anteil der Geschlechter die Waage. Apropos Jugend: Mit einer Blaulicht-Rallye und einem Stationsquiz können Kinder und Jugendliche alle Einsatzbereiche der verschiedenen Organisationen auf spielerische Weise kennenlernen.

Spenden sammeln für Defibrillatoren

Ein großes Sparschwein wollen die Veranstalter am Jubiläumstag auch aufstellen. „Wir möchten Spenden für Defibrillatoren sammeln, die wir an öffentlichen Plätzen installieren wollen“, erklärt Peter Löchle. Diese Geräte kommen bei Herz-Kreislauf-Versagen zum Einsatz.

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Seit September 2024 ist der DRK-Ortsverein Mitglied in der „Region der Lebensretter“. Mit einer Handy-App werden aktive Rot-Kreuzler im Umkreis solcher Defibrillatoren über Notfälle alarmiert und können dann sehr schnell zum Einsatz eilen. Denn bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute. „Unser Ziel ist es, die behandlungsfreie Zeit bis zur Ankunft eines Notarztes zu überbrücken“, sagt Denise Sarstedt. Insgesamt sieben Defibrillatoren möchte das DRK in Gottmadingen und Ortsteilen aufhängen. „Ein ehrgeiziges Ziel“, wie Peter Löchle zugibt.