Die Fachräume werden noch gerichtet, hier und da werden die letzten Pinselstriche getan, oder die letzten Leitungen für die Elektrik verlegt. Noch ist sie nicht ganz fertig, die neue Eichendorff Realschule in Gottmadingen.

Das Logo der Eichendorff Realschule Gottmadingen.
Das Logo der Eichendorff Realschule Gottmadingen. | Bild: Tesche, Sabine

Doch fertig genug, um darin zu lernen. Denn seit zwei Tagen wird in dem 29 Millionen Euro teuren Neubau unterrichtet.

Finden ihre neue Schule super: Linus Stolte und Cristiano Torres aus der 9a.
Finden ihre neue Schule super: Linus Stolte und Cristiano Torres aus der 9a. | Bild: Tesche, Sabine

Cristiano Torres und Linus Stolte besuchen die neunte Klasse in der Eichendorff Realschule. Sie sitzen an diesem Dienstagmorgen im Pausenhof. Noch hat ihr Unterricht nicht begonnen. Wie sie die neue Schule finden? „Die ist super“, sagt Cristiano. Er finde es gut, dass sich die Gemeinde dazu entschlossen habe, den Neubau zu realisieren. „Die alte Schule war einfach abgenutzt“, sagt er.

Viel Grün: Der Innenhof der neuen Realschule ist ein echter Hingucker.
Viel Grün: Der Innenhof der neuen Realschule ist ein echter Hingucker. | Bild: Tesche, Sabine

Auch Linus ist nach zwei Schultagen schon Fan der neuen Schule – vor allem mit Blick auf die Pausen: „Hier kann man nicht nur gut lernen, sondern auch gut chillen“, betont er. Dann klingelt der Gong und die zwei Freunde machen sich auf in den Unterricht.

Schulleiterin Cosima Breitkopf und ihr neuer Stellvertreter Florian Riedmann freuen sich, dass in den Neubau jetzt Leben eingezogen ist.
Schulleiterin Cosima Breitkopf und ihr neuer Stellvertreter Florian Riedmann freuen sich, dass in den Neubau jetzt Leben eingezogen ist. | Bild: Tesche, Sabine

Auch für Schulleiterin Cosima Breitkopf und Florian Riedmann, der seit August

der neue stellvertretende Schulleiter an der Gottmadinger Realschule ist, war der erste Schultag nach den Sommerferien keiner wie jedes Jahr. Zum ersten Mal durften sie die Schüler im Neubau begrüßen.

In den neuen Klassenzimmern kann jetzt fleißig gebüffelt und gepaukt werden: Das Bild zeigt die Klasse 6d von Lehrer Rainer Demattio ...
In den neuen Klassenzimmern kann jetzt fleißig gebüffelt und gepaukt werden: Das Bild zeigt die Klasse 6d von Lehrer Rainer Demattio beim Unterricht. | Bild: Tesche, Sabine

Beziehungsweise davor. Gestaffelt ging es für die Klassen am Montag ab in ihre Klassenzimmer. Kennenlernen und sich mit den neuen Räumlichkeiten bekannt machen, stand zu aller erst auf dem Stundenplan. „Wir haben uns für einen zeitlich entzerrten

Schulbeginn entschieden, damit sich die Schüler im Neubau nicht gleich verlieren“, so Breitkopf.

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Für rund 580 Schüler wurde das Bauvorhaben geplant. Und schon jetzt steht fest: Die Eichendorff Realschule ist voll. „Es waren so viele Anmeldungen da, dass wir nicht alle berücksichtigen konnten“, sagt Cosima Breitkopf. Um die maximale Anzahl an Schüler unterzubringen, arbeite man bereits mit einem 30er-Klassenteiler.

Auf Entdeckungstour: Die Schüler der Eichendorff Realschule erkunden die neuen Räumlichkeiten.
Auf Entdeckungstour: Die Schüler der Eichendorff Realschule erkunden die neuen Räumlichkeiten. | Bild: Tesche, Sabine

Für Florian Riedmann liegt das

große Interesse zum einen natürlich am Neubau, der Schüler nach Gottmadingen ziehen würde. Aber auch an der hervorragenden Arbeit des Kollegiums.

Die letzten Handgriffe stehen noch aus (von links): Die Lehrer Benno Frommeyer, Saskia Hoffmann und Miriam Bruttel räumen den ...
Die letzten Handgriffe stehen noch aus (von links): Die Lehrer Benno Frommeyer, Saskia Hoffmann und Miriam Bruttel räumen den Bio-Fachraum ein. | Bild: Tesche, Sabine

Und nicht zuletzt an Corona. „Wir haben viele Rückläufer aus den Gymnasien vorliegen, Corona hat diesen Umstand verschärft“, betont er. Aber nicht nur mit Blick auf die Schülerzahlen sei man gewachsen. Auch die Schule selbst ist größer geworden: „Von 6000 auf 10.000 Quadratmeter“, so Cosima Breitkopf weiter.

Viel Platz: Über mehrere Stockwerke verteilen sich die Unterrichts- und Fachräume.
Viel Platz: Über mehrere Stockwerke verteilen sich die Unterrichts- und Fachräume. | Bild: Tesche, Sabine

Auch bei der Gemeinde Gottmadingen freut man sich, dass nun Leben in die neue Realschule eingezogen ist. „Wir haben es geschafft trotz Corona-Krise, Handwerker- und Materialmangel das Gebäude zum Schuljahresbeginn in Betrieb zu nehmen“, sagt Bürgermeister Michael Klinger.

Der Feinschliff: Obwohl etwa im Mensa-Bereich noch nicht alle Tische und Stühle stehen, fühlen sich die Schüler im Neubau bereits wohl ...
Der Feinschliff: Obwohl etwa im Mensa-Bereich noch nicht alle Tische und Stühle stehen, fühlen sich die Schüler im Neubau bereits wohl und nehmen ihn in Beschlag. | Bild: Tesche, Sabine

Stolz zeige Klinger sich auch, dass der Gemeinderat sich für den Schulneubau ausgesprochen habe: „Alle reden immer über Schwerpunkte, die man vor allem bei der Bildung setzten muss, der Gemeinderat von Gottmadingen hat es mit dieser mutigen Entscheidung getan. Wir haben dafür ein Ausrufezeichen gesetzt.“

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Angesichts einer Investitionssumme von 29 Millionen Euro mehren sich aber auch kritische Stimmen in Gottmadingen, die befürchten, dass kein Geld für die Hebelgrundschule bleibe. Ein Umstand, den Bürgermeister Klinger scharf zurückweist. „Wir haben parallel zum Neubau massiv in den digitalen Ausbau aller Grundschulstandorte investiert. Tablets, W-Lan und große Bildschirme mit Dokumentenkameras stehen auch dort für gute Bildung zur Verfügung“, sagt er. Aber Klinger betont auch, dass man zukünftig Priorisierungen vornehmen müsse. Und dies bedeute, dass andere Dinge langsamer vorangehen.

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Und dennoch bleibe Gottmadingen dynamisch in Bewegung. „Wir werten zeitgleich zum Realschulbau Spielplätze auf, wir investieren mit modernen und behindertengerechten Bushaltestellen und nicht zu vergessen einem Fahrrad-Parkhaus in zukunftsfähige Mobilität, wir werden nicht nur den alten Schulstandort umgestalten sondern, sehr schnell einen zusätzlichen Kindergartenstandort im Quartier 2020 realisieren“, so der Gottmadinger Rathauschef. Nicht zuletzt lägen zudem bereits aktualisierte Pläne für den Anbau an der Halle Randegg auf dem Tisch.