Augenblicklich befinden sich 330 Geflüchtete in Hilzingen, die alle in privaten Wohnungen oder Liegenschaften der Gemeinde leben. Weitere Zuweisungen lassen sich laut Gemeindeverwaltung so nicht mehr bewältigen. Nachdem sich alle Pläne zerschlagen haben, das Hotel Am Kellhof als Gemeinschaftsunterkunft anzumieten, hat sich der Gemeinderat im Oktober entschieden, eine Container-Anlage auf dem Festplatz zu errichten. Die detaillierte Planung hat nun der Architekt Erkan Gönc vom Büro Mangold, Thoma, Gönc in Allensbach dem Rat vorgestellt.
Projekt soll 2,3 Millionen Euro kosten
Dabei will Gönc Tempo vorlegen. Wenn alles wie geplant klappt und auch das Wetter im Frühjahr die Punkt-Fundamentsetzung erlaubt, können im Juni dieses Jahres die ersten Menschen in die Container-Anlage einziehen. Vorausgesetzt die Förderbescheide in der erhofften Höhe von 600.000 Euro treffen so bald ein, dass die Container rechtzeitig bestellt werden können. Insgesamt wird das Vorhaben von Kämmerer Stefan Mattes auf Kosten von 2,3 Millionen Euro beziffert.

Der Architekt plant zwei Geschosse mit Raum für etwas mehr als 70 Personen. Die meisten werden in Zwei-Bett-Zimmern leben, für Familien werden einige wenige größere Räume geschaffen. Die Zimmer sind rund 15 Quadratmeter groß und nur mit dem nötigsten Mobiliar ausgestattet.
Die Erfahrung zeige, dass die Menschen meist bald irgendwie eigene Möbel beschaffen, so Gönc. Der Architekt will die Anlage in viel Grün einbetten und der eigentliche, befestigte Festplatz bleibt unbeeinträchtigt. Kirchweih soll hier wie eh und je gefeiert werden können.
Die Förderrichtlinien sehen eine Zweck-Bindedauer von zehn Jahren vor. Danach dürfte die Anlage weitere zehn Jahre nur als Obdachlosenasyl oder für den sozialen Wohnbau genutzt werden. Die lange Haltedauer störte einige Gremiumsmitglieder. FW-Ratsherr Ralf Oßwald konnte hier beruhigen: Würden die Container im zweiten Jahrzehnt völlig anders genutzt, käme auf Hilzingen nur eine Zurückzahlung von lediglich 20 Prozent des Förderbetrags zu.