Das Internet hat die Nutzer in Binningen seit Jahren zum Haare raufen gebracht. Sechs bis 16 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Download – damit war es in oft nicht mal möglich, einen E-Mail-Anhang zu öffnen. Jetzt gibt es eine gute Nachricht: Vor Kurzem hat Stiegeler Internet Service mit Hauptsitz in Schönau als Netzbetreiber das jüngst fertiggestellte Ortsnetz in Betrieb genommen. DSL-Kunden stehen nun mit bis zu 50 MBit/s deutlich höhere Bandbreiten zur Verfügung.

Die Daten gelangen derzeit über Glasfaser bis zum Verteiler, dann über Kupferkabel ins Haus. „Fibre to the Curb“ (FTTC) nennt sich das Verfahren, bei dem der Glasfaseranschluss nicht bis zum Ende reicht. Für den privaten Bereich reiche diese Datenmenge aus, ist Bürgermeister Holger Mayer überzeugt. Für die Zukunft plane Stiegeler durch die sogenannte Vectoring-Technologie die verfügbare Bandbreite weiter zu erhöhen. Vectoring gleicht Konflikte zwischen den Kupferkabeln und den Glasfaserleitungen aus.

Der zuständige Vertreter des Schönauer Unternehmens, Felix Gieger, rechnet damit, schon in wenigen Monaten Tarife mit 100 Mbit/s im Download anbieten zu können. Bereits das jetzt aktive Ortsnetz bedeute aber schon eine deutliche Verbesserung, sagt Binningens Ortsvorsteher Stefan Rill erfreut.

Ausbau bereits vor sieben Jahren angestoßen

Das Ortsnetz wurde im Rahmen eines interkommunalen Projekts mit der Stadt Tengen verwirklicht. Die sogenannte Backbone-Trasse – die breitbandige Hochgeschwindigkeitsverbindung der Netzknoten – kommt aus Kommingen und soll letztlich am Hilzinger Ortsrand enden. Bisher wurden 1,6 Millionen Euro investiert, 550.000 Euro steuerte das Land bei. Die Förderkriterien sind auch der Grund für die lange Realisierungszeit. „Erstmals diskutiert haben wir bereits 2016“, erinnert sich der Ortsvorsteher.

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Das Förderprogramm ist zudem der Grund dafür, dass das Netz noch im FTTC-Standard ausgebaut wurde. Dabei soll es aber nicht bleiben. Final strebt die Gemeinde Hilzingen auch in Binningen einen dem heutigen Standard entsprechenden FTTH-Ausbau an. „Fibre to the Home“ heißt es dann und die Glasfaser-Leitungen sollen schließlich auch für Hausanschlüsse zur Verfügung stehen.