Gleich zweimal innerhalb von sechs Wochen wurde in diesem Frühsommer im Radsportladen Serpentine in Hilzingen eingebrochen. Beim ersten Mal wurden Mitte Mai mehr als 30 hochwertige Räder entwendet und per LKW abtransportiert.
„Da waren Profis am Werk“, ist sich Ladeninhaber Wolfgang Ritter sicher. „Die hatten das von langer Hand geplant.“ Denn gerade erst hatte er die Fahrräder für die anstehende Sommersaison erhalten.
Im Lockdown war es schwierig, Nachschub zu bekommen
Und so hatten Ritter und sein Team gleich in zweifacher Hinsicht mit Einbrüchen zu kämpfen. Zum einen war seine Ware verschwunden und seine drei Hauptlieferanten, die in Italien und Spanien produzieren, konnten zu diesem Zeitpunkt keinen Ersatz liefern. Zum anderen war durch den Corona-Lockdown, als nur noch Reparaturen möglich waren, sein Umsatz seit März eingebrochen.
Dass nur wenige Wochen später nochmal zugeschlagen wurde, sei laut Kriminalpolizei nicht ungewöhnlich. Es spreche sich in der Szene herum, wo es sich lohne. Während allerdings beim ersten Mal mehrere Täter professionell am Werk waren, war es beim zweiten Mal ein Einzeltäter, der überrascht wurde und mit nur einem Rad flüchten konnte.
Beim zweiten Mal sei ihm dann schon etwas mulmig geworden, gibt sich der Ladeninhaber nachdenklich. Er und sein Team waren gerade dabei, die erweiterten Sicherheitsmaßnahmen, die auch die Versicherung forderte, nach und nach umzusetzen.
Achterbahn der Gefühle
So ließ Ritter eine Alarmanlage der höchsten Sicherheitsklasse installieren und eine spezielle Schutzverglasung einbauen. Hinzu kamen weitere Maßnahmen, welche die Kripo empfahl.
Aufgetaucht sind die gestohlenen Räder nicht mehr. Ritter nimmt an, dass sie im Ausland gelandet sind. Seit Juni hat sich nun aber das Blatt für das Hilzinger Radgeschäft gewendet. Nach dem Lockdown verzeichnete es – wie in der gesamten Branche – einen Umsatzboom. Der Juni sei der beste Monat seit Bestehen des Unternehmens gewesen, so Ritter.