Einen außergewöhnlichen Abschied bereitete die Kirchengemeinde Hohenstoffeln-Hilzingen ihrem Pfarrer Thorsten Gompper. Dabei wurde ihm an diesem Vormittag mehrfach bescheinigt, welch segensreiche Arbeit er sowohl in der Kirchengemeinde als auch in seinen weiteren Funktionen im Hegau geleistet hat und wie beliebt er ist.
Über 40 Ministranten aus allen Pfarreien der Kirchengemeinde geleiteten ihren Noch-Pfarrer zusammen mit Dekan Zimmermann und Gemeindereferentin Simone Meisel beim Dankgottesdienst in die Peter- und Paul Kirche in Hilzingen. „Ich freue mich heute beim meinem Abschied nach etwas mehr als sechs Jahren so viele vertraute Gesichter zu sehen“, begrüßte Thorsten Gompper die Gottesdienstbesucher in der vollen Kirche.

In Anlehnung an das Evangelium, in dem Markus von der Aussendung der zwölf Apostel durch Jesus berichtet, hob er in seiner Predigt hervor, dass auch Jesus ein Wanderprediger war und an einem Ort blieb, bis ein neuer Auftrag anstand.
„Mein Wunsch ist es, der ganz persönlichen Berufung zu folgen, Mitmenschen zu prägen und mit Glaubensfreude anzustecken“ bekräftigte Gompper. Er sprach danach allen seinen Mitstreitern in den verschiedenen Gruppierungen und Gremien ein herzliches Dankeschön für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren aus.
Neben Dank auch Segen für den Neustart
„Wir haben heute allen Grund, Ihnen Herr Pfarrer Gompper Danke zu sagen“, bekundete am Ende des Gottesdienstes die Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Claudia Mutschler. „Sie haben unser Kirchenleben in der Seelsorge-Einheit geprägt, geleitet und das katholische Christ-Sein vorgelebt. Ihre Präsenz an Gestalt und Stimmgewalt hat die Gottesdienste bereichert und attraktiv gemacht.“
Als Sinnbild für die Vielfalt in der Kirchengemeinde überreichte sie ein Puzzle aus 441 Holzteilen, gefertigt in der Werkstätte St. Pirmin. „Wir wünschen Ihnen für den Neustart in Freiburg Gottes reichen Segen und weiterhin den Überblick über die vielen Hundert Mosaiksteinchen an der Basis der Kirche, die unseren Glauben erst zu einem großen Ganzen werden lassen.“
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den drei Kirchenchören aus Hilzingen, Riedheim und Schlatt, einem Bläserquintett und den Organisten Ulrike Lohrer und Sven Neurohr, wobei die Chöre Pfarrer Gompper ihre Wünsche mit dem Lied „Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen“ überbrachten.
Begegnung nach dem Gottesdienst
Zu einer weiteren Begegnung war nach dem Gottesdienst in die Hegau-Halle eingeladen worden, wo die Katholische Frauengemeinschaft Weiterdingen-Binningen und die Pfarrgemeinderäte die vielen Gäste bewirteten. Die vier Musikvereinen Binningen, Hilzingen, Schlatt a.R. und Weiterdingen unter Leitung von Arpad Fodor hatten die musikalische Umrahmung übernommen und erfreuten den scheidenden Pfarrer unter anderem mit einem seiner Lieblingsstücke „Highland Cathedral“.

Auf ihre Zeit mit Thorsten Gompper blickten dort Maria Harder, Bürgermeister Holger Mayer, Dekan Matthias Zimmermann und der evangelische Pfarrer Michael Weber zurück. Sie berichteten verbunden mit großem Dank von einer erfolgreichen zielführenden Zusammenarbeit, die in der Gemeinde und im Dekanat tiefe Spuren hinterlassen habe. „Wie Du aussäst, so wirst Du ernten.“ Diesen Spruch von Cicero führte Michael Weber an und bescheinigte seinem Kollegen, dass er gut gesät habe.
Pfarrer war einer von ihnen
Es wurde mit Beispielen deutlich gemacht, wie nahe Thorsten Gompper an der Gemeinde und den Menschen war. Holger Mayer wiederholte die Aussage eines Bürgers: „Er ist einer von uns!“ Mit einem Trommelwirbeln der Musiker wurde dies bekräftigt.

Mayer wies auf die gemeinsamen Bauvorhaben von Gemeinde und Kirche und die Kompetenz von Gompper hin und meinte: „Es geht nicht nur unser Pfarrer nach Freiburg, sondern auch der Oberbauleiter Thorsten Gompper.“ Weiter führte er aus, dass es ist kein Geheimnis mehr sei, dass beide in den vier Jahren zu echten Freunden geworden sind. Und so war auf dem Bild, das er Thorsten Gompper überreichte, zu lesen: „Wege verändern sich, Freundschaften bleiben“.
Eine Hühnersuppe für die Seele in Form des gleichnamigen Buches und eine Hühnersuppe für den Magen in Form eines Pulvers, beides zur Stärkung der Abwehrkräfte, überbrachte Matthias Zimmermann seinem künftigen Chef in Freiburg.
Zur Freude aller Gäste stellte sich Thorsten Gompper dann noch an die große Trommel und gab beim „Böhmischen Traum“ der Musikvereine den Takt vor. Danach hieß es für ihn viele, viele Hände schütteln.