Vergangenen Samstag war es ein Feuer, am darauffolgenden Montag waren es drei Feuer – alle innerhalb kurzer Zeit im Bereich Rohrdorf – zu denen die Feuerwehr Meßkirch ausrücken musste. Jedes Mal galt es, einen Flächenbrand zu löschen. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor einer Hitzewelle, die mit Temperaturen bis zu 38 Grad auf den Südwesten zurollt. Die Gefahr eines Flur- oder Waldbrandes steigt logischerweise, je trockener und heißer es ist. Stroh, das nach dem Dreschen noch auf dem Feld liegt, ist eine Brandlast. „Sobald das Stroh eingeholt wurde oder die Stoppeln untergeackert sind, hat sich das erledigt. Das gilt natürlich auch, wenn es zwischen fünf und zehn Litern pro Quadratmetern geregnet hat“, erklärt Meßkirchs Feuerwehrkommandant Andreas Fleckenstein.
Beim Löschen spiele die Windrichtung eine entscheidende Rolle. „Wir denken in die Richtung, in die sich das Feuer ausbreiten könnte und stellen uns dem Feuer entgegen. Wir löschen gleichzeitig mit mehreren Fahrzeugen. Die Gefahr des Überspringens ist durch grüne Wiesenflächen, Maisäcker, Straßen und Wege gemindert, anders sieht es aus, wenn sich das Feuer in Richtung Wald ausbreitet.“ Fleckenstein relativiert, dass bei Rohrdorf zwar mehrere Hektar, aber nicht ein ganzer Landstrich in Flammen stand, wie etwa bei den Bränden in Südfrankreich. Dort muss das Feuer mit Löschhubschraubern und Löschflugzeugen bekämpft werden. Von solchen Szenarien ist man in und um Meßkirch weit entfernt. „Wenn Strohschwaden brennen, kann es schon mal drei, vier Meter hohe Flammen geben, aber nur kurzzeitig.“ Die Rauchentwicklung ist dagegen nicht zu verachten, weshalb die Einsatzkräfte vorne beim Löschangriff auch Atemschutzgeräte tragen.

Dass ein Hydrant direkt am Ackerrand steht, ist unwahrscheinlich und Schlauchleitungen über weite Strecken zu legen, kostet zu viel Zeit und Material. Die Feuerwehr bringt das Löschwasser in ihren Fahrzeugen mit. „In Meßkirch haben wir ein Fahrzeug mit 2500 Litern und eines mit 3000 Litern Wasser. Ausgerüstet sind die Fahrzeuge zudem mit Feuerpatschen, mit denen die Flammen buchstäblich ausgeschlagen werden können.“ Und wenn der Tank leer ist? „Dann fahren wir zum nächsten Hydranten und füllen Wasser auf.“ Sorge, dass der Feuerwehr das Löschwasser ausgeht, hat Fleckenstein nicht.
Unterstützung von Landwirten
„Bei den Einsätzen in Rohrdorf haben wir das TLF 4000 aus Sigmaringen nachalarmiert, das 4000 Liter Wasser an Bord hat“, so der Kommandant. Unterstützt wurden die Feuerwehrleute außerdem von Landwirten, die mit Vakuumfässern, mit denen sie normalerweise Gülle ausbringen, Wasser herbeischafften. Die Feuerwehrkollegen aus Pfullendorf suchten die Umgebung abschließend mit einer Drohne mit Wärmebildkamera nach möglichen Brandherden ab.
Brandursache unklar
Was die Brände bei Rohrdorf ausgelöst hat, kann Fleckenstein nicht sagen. Zu den Klassikern gehören nach seiner Auskunft unachtsam weggeworfene Zigarettenkippen, noch glimmende Grillstellen oder Scherben am Boden, die wie ein Brennglas wirken. Neben Selbstentzündung ist auch Brandstiftung denkbar. Heißgelaufene Erntemaschinen können ebenfalls ein Feuer auslösen, doch waren bei den zurückliegenden Einsätzen keine Mähdrescher mehr auf den Feldern. „Ich kann bestätigen, dass die vier Fälle beim Polizeiposten Meßkirch aufgenommen wurden“, sagte Christian Sugg von der Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit am Polizeipräsidium Ravensburg. Die Brandursachen seien bislang völlig unklar. Über sachdienliche Hinweise freut sich der unter Tel. 07575/2838 erreichbare Polizeiposten Meßkirch.