Das Feuer in einer größeren Lagerhalle samt Kfz-Werkstattbereich ist zwar bald zwei Wochen her, doch die Aufarbeitung des Brandes im Hilzinger Ortsteil Twielfeld läuft weiter auf Hochtouren. Vor allem die Nachricht, dass Teile des beinahe vollkommenen zerstörten Gebäudes mit Asbest belastet waren, sorgt in der Bevölkerung für Unruhe. Asbest gilt als ein eindeutig krebserregender ⁠Stoff⁠.

Bürgermeister Holger Mayer bestätigt, dass sich vor allem Bürger aus der unmittelbaren Nachbarschaft bei der Gemeinde diesbezüglich gemeldet hätten. Aber er betont noch einmal gegenüber dem SÜDKURIER: „Es bestand nie eine Gefährdung für die Bürger.“ Auch Einsatzleiter Tobias Springmann von der Hilzinger Feuerwehr hatte dies am Rande der Löscharbeiten gegenüber dem SÜDKURIER betont.

Wann wird die Brandruine abgeräumt?

Wie es nun mit der Brandruine weitergeht, ist derzeit noch nicht gänzlich geklärt. Laut Bürgermeister Holger Mayer bleibe die Zufahrt zu dem Areal direkt beim Kreisverkehr in Richtung Singen bis auf Weiteres gesperrt. „Wenn alles gesäubert ist, wird die Straße wieder für den Verkehr freigegeben“, so Mayer. Wann dies passiere, liege beim Landratsamt. Auch der Abriss der Ruine werde nicht über die Gemeinde laufen, vielmehr sei dies laut dem Hilzinger Rathauschef Sache des Eigentümers.

Das Tor zur Brandruine ist fest verschlossen. Ein Schild des Landratsamtes weist darauf hin, dass das Betreten untersagt ist.
Das Tor zur Brandruine ist fest verschlossen. Ein Schild des Landratsamtes weist darauf hin, dass das Betreten untersagt ist. | Bild: Matthias Güntert

Ein Blick auf den Bereich rund um die Brandruine zeigt, dass ein Betreten des Areals derzeit untersagt ist. Das Tor zur ehemaligen Lagerhalle ist geschlossen, ein Schreiben des Landratsamtes weist auf das Verbot hin.

Erst muss noch ermittelt werden

Das Landratsamt Konstanz bestätigt, dass weitere Schritte zum Abbruch der Brandruine derzeit noch in der Klärung seien. Ehe eine Beseitigung erfolge, stünden laut Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Landratsamtes Konstanz, erst eine Sicherung, Begutachtung und eine Wertung an, wie eine Anfrage des SÜDKURIER vor wenigen Tagen ergeben hat. „Nachdem Polizei und Versicherung ihre Ermittlungen abgeschlossen haben, können weitere Schritte geplant werden“, so Pellhammer.

Dass es einige Zeit dauern kann, bis Asbest-Arbeiten geschehen, zeigte etwa der Brand der Scheffelhalle. Nach der Feuernacht im November 2020, bei der die Halle komplett abbrannte, waren die Aufräumarbeiten an der Brandruine einer Spezialfirma ein Jahr später in vollem Gange. 

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Vorrangig stehe laut der Pressesprecherin des Landratsamtes die Säuberung der kontaminierten Straße durch eine geeignete Fachfirma an. „In der Pflicht ist hier der Verursacher/Eigentümer oder der Straßenbaulastträger, also die Gemeinde“, teilt das Landratsamt mit.

Die Sanierung der Brandstätte sowie der mit asbesthaltigen Bruchstücken kontaminierten Flächen erfolge durch einen nach Gefahrstoffverordnung zugelassenen Sanierungsbetrieb. Zu den Arbeiten gehöre dann die Grobreinigung kontaminierter Flächen und Gegenstände sowie eine anschließende Feinreinigung. „Die Entsorgung erfolgt über Sammelentsorger zur Deponierung“, so Pellhammer weiter.

Die Straße zur Brandruine ist abgesperrt. Erst wenn die Asbest-Rückstände beseitigt sind, soll die Straße für den Verkehr wieder ...
Die Straße zur Brandruine ist abgesperrt. Erst wenn die Asbest-Rückstände beseitigt sind, soll die Straße für den Verkehr wieder freigegeben werden. | Bild: Matthias Güntert

Landratsamt und Gemeinde informieren unmittelbare Nachbarn

Wie Bürgermeister Holger Mayer berichtet, sei die Gemeinde nach dem Feuer wieder zur Ruhe gekommen. Bürgermeldungen, die bei der Gemeinde eingegangen seien, seien gemeinsam mit dem Landratsamt abgearbeitet worden. Marlene Pellhammer bestätigt, dass Bürger, die sich gemeldet hatten, durch ein Schreiben über den richtigen Umgang mit Asbest-Rückständen informiert worden seien. Allerdings: „Über Art und Umfang der Reinigung der umliegenden Häuser wurde noch nicht abschließend entschieden“, sagt die Pressesprecherin.

Auch hier würden auf den Grundstückseigentümer der Brandstätte weitere Schritte zukommen. Er beziehungsweise seine Versicherung müsse, so die Pressestelle des Landratsamtes, einen Sanierungsbetrieb zur Reinigung der Straße und des angrenzenden, betroffenen Schrebergartens beauftragen.