Tausende von Besuchern in Liggersdorf und ein friedliches Fest zum 40-Jährigen: Drei Tage lang feierten die Hohenfelser Kuhsattler ihren runden Geburtstag mit einem Freundschaftstreffen der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Den Auftakt machte ein Nachtumzug mit 59 Zünften und Gruppen aus mehreren Landkreisen am Freitagabend.
Landvogt Ewald Hermann von der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee (NVHB) begrüßte mit der Präsidentin der Kuhsattler, Bettina Riester, Zunftmeister Manfred Schütterle, Bürgermeister Florian Zindeler, der auch Schirmherr der Veranstaltung war, sowie Renate Hermann und Daniel Faschian von der NVHB die Zuschauer.

Der Umzug lief reibungslos und sehr flott, die Narren konnten rasch die Hohenfelshalle oder das beheizte Partyzelt gegenüber ansteuern. Für Unterhaltung war in beiden Fällen bestens gesorgt, und so wurden in der Hohenfelshalle diverse Tanzgruppen und Guggenmusiken vom wild feiernden Partyvolk mächtig angefeuert. Der Bereich dazwischen war der Versorgung mit Speisen und Getränken vorbehalten.
Der Samstag verlief ruhiger, zumindest bis zum Abend. Nach dem Narrenbaumstellen bei der Halle war das Partyzelt den Freunden fetziger Guggenmusiken vorbehalten. Das überwiegend jüngere Partyvolk traf zwar nur zögerlich ein. Doch die anwesenden Gäste feierten die Musiker und deren Musikauswahl mit viel Ausdauer, rhythmischem Klatschen und Gesang. Aktuelle Schlager und Partyhits wurden lautstark mitgesungen.

Der Festsonntag startete für die Mitglieder der Zunft und geladene Gäste mit einer Narrenmesse in der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian in Liggersdorf. Ein eigens für diesen Tag gegründeter Projektchor sang dabei unter der Leitung von Walter Benkler. Im Anschluss führte der Weg für Narrenpräsidentin und Zunftmeister zum Zunftmeisterempfang in der Hohenfelshalle. 56 Zünfte und Gruppen waren dabei und so ergab sich eine beachtliche Anzahl von Gratulanten. Viele kurze Grüße, aber auch gut gereimte Verse zum Jubiläum wurden dargebracht.
Gründungslegende der Kuhsattler
Bürgermeister und Schirmherr Florian Zindeler und Narrenpräsidentin Bettina Riester erläuterten die Entstehung der Zunft vor 40 Jahren, als die Dorffasnacht in Liggersdorf zu sterben drohte, und die Legende, welche nach intensiver Suche im Kreisarchiv dem Verein zugrunde gelegt wurde. Demnach sei überliefert, dass die Liggersdorfer vor der Vergabe der Parzellen zum Torfstechen ihre Kühe nicht gesattelt bekommen hätten. Darum seien sie zu spät und auch viel zu kurz gekommen.

Unter den Gratulanten befand sich auch der Präsident der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, Rainer Hespeler. Bekannt scharfzüngig und spontan setzte er die humorvolle Latte der Spötteleien hoch. In einem kurzen Reim hatte er den Hohenfelser Bürgermeister als fix bezeichnet – ein Lob für sein Engagement bei der Organisation und Durchführung des Narrentreffens.
Am Nachmittag war es dann soweit. Die Straßen im Dorf, die am Freitagabend noch voller Papier, Stroh und anderer Dinge waren, waren für den großen Umzug vom Gemeindebauhof wieder gesäubert worden. Und sie waren dicht gesäumt von Zuschauern mit prächtigen und farbenfrohen Kostümen. Kinder in Tierkostümen, Prinzessinnen und Feuerwehrmänner zählten zu den beliebten Kostümen am Wegesrand.
