Die Bagger im Neubaugebiet Röschberg Süd sind nicht mehr aufzuhalten: Die Erschließung kommt in großen Schritten voran und anschließend könnte es direkt mit den ersten Häusern weitergehen. Der Gemeinderat hat die notwendigen Weichen gestellt: Im April wurden die Straßennamen vergeben und nun in der jüngsten Sitzung ging es um die Bauplatzpreise sowie die Vergabekriterien.

„Wir können langsam in die Vermarktung gehen“, kündigte Bürgermeister Florian Zindeler an. Dabei wolle man ein gesundes Maß bei der Anzahl der Bauplatzvergabe finden. Er schilderte die verschiedenen Bereiche im Neubaugebiet: Flächen für Einfamilienhäuser, für Zweifamilien- oder Reihenhäuser sowie und Mehrfamilienhäuser. Die Gemeinde werde die Grundstücke voll erschlossen verkaufen. Die Straßen werden Bergallee, Panoramablick, Funkenweg, Lärchenweg und „Am Gutshof“ heißen.

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Losverfahren statt Punktvergabe

Die Vergaberichtlinie sei mit einem Rechtsanwalt abgeklärt worden, so Zindeler weiter. Anders als in anderen Gemeinden würden Familie, Vereinsengagement oder Ähnliches keine Rolle spielen. Innerhalb einer Bewerbungsfrist könnten sich Bauwillige für Einfamilien-, Zweifamilien- oder Reihenhäuser melden und Interesse an Grundstücken bekunden. Die Verwaltung werde die Eingänge prüfen und darauf folge ein Losverfahren. „Wir wollten es möglichst pragmatisch ohne Punktvergabe“, sagte Zindeler zum Baugebiet, dessen Erschließung im Dezember 2023 begonnen hat.

Die Interessenten vorne in der Rangfolge müsste dann eine Liquiditätsbestätigung einer Bank vorwiesen. Der Vorschlag hierzu lag bei 500.000 Euro, doch aus dem Gremium kam der Vorschlag, lieber auf 400.000 Euro runterzugehen. Der Grund waren Zweifel daran, ob der Otto-Normal-Bürger eine Bestätigung über eine halbe Million Euro erhalten könnte und das nicht eine zu hohe Hürde wäre.

Debatte um Nachweis der Kreditwürdigkeit

„Unter 500.000 Euro kann man nicht mit Bauen beginnen“, argumentierte der Bürgermeister. Ein anderes Ratsmitglied fand, dass nur der reine Nachweis der Kreditwürdigkeit wichtig sei. Daraufhin entgegnete Zindeler, es brauche eine gewisse Hürde gegen Spaßbieter sowie die Sicherheit, dass wirklich gebaut werde.

So sah das Baugebiet am Rand von Liggersdorf im Februar 2024 aus.
So sah das Baugebiet am Rand von Liggersdorf im Februar 2024 aus. | Bild: Löffler, Ramona

BLH-Rätin Daniela Jage schloss sich Florian Zindeler an. „Wenn man 200.000 Euro für ein Grundstück bezahlt, kriegt man kein Haus für 300.000 Euro“, rechnete sie als Beispiel vor. Zindeler ergänzte zudem, dass im Falle eines Reihen- oder Zweifamilienhauses nicht der einzelne Bauherr, sondern die dann notwendige Bauherrengemeinschaft die Liquidität in Höhe von 500.000 Euro vorweisen müsste.

Ein Heruntersetzen der Summe auf 400.000 Euro scheiterte in der Abstimmung, da nur drei Räte dafür waren. So bleibt es bei 500.000 Euro.

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Preise ab 195 Euro pro Quadratmeter

Das Gremium setzte einstimmig die Baupreiszonen fest und die Exposés für die einzelnen Bauplätze sollen im Rathaus schnellstmöglich fertig werden. Es gibt sieben Preiszonen, die sich laut Sitzungsvorlage zwischen 195 und 295 Euro pro Quadratmeter bewegen. Die 195 Euro gelten für 18 Einfamilienhaus-Flächen sowie drei Doppelhausgrundstücke und drei Flächen für mögliche Reihenhäuser. Die Preisstaffelung für die drei genannten Hausarten geht dann je nach Lage für weitere Flächen auf 220 oder 245 Euro nach oben. Die Quadratmeterpreise für Mehrfamilienhäuser liegen bei 265 oder 295 Euro.

Daniela Jage wunderte sich und fragte, warum die Exposés nicht bei der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH gemacht werden, da die Erschließung über diese Firma läuft. Florian Zindeler erklärte, die Gemeinde könne das selbst günstiger umsetzen und direkt auf der Internetseite die Informationen bereitstellen.