Das Herzstück des künftigen Baugebiets Röschberg Süd in Liggersdorf war eines der großen Themen in der jüngsten Gemeinderatssitzung: ein Quartiersplatz als Aufenthaltsplatz. Helmut Hornstein stellte einen Entwurf vor, der zwar gefiel, aber auch direkt Sicherheitsbedenken aufgrund der Straße aufbrachte.
Der Platz soll laut Hornstein ein Stück weit die Identität des Baugebiets mitprägen. Die Fläche soll die Funde des römisches Gutshofs aufgreifen und Aufenthalts- sowie Spielflächen bieten. Er riet allerdings von Sandflächen ab, damit diese nicht zu einem Katzenklo werden. Eine große Mauer und kleine Sitzmauern sollen die römischen Fundamente symbolisieren. Dazu kommt im Entwurf eine bepflanzte Stahlpergola, die auch Schatten spenden würde.
„Das ist eine einfache, schlichte Art, ein Zeichen zu setzen“, so Hornstein. Auf dem Platz sollen auch locker verteilte Bäume stehen – in etwa so, als ob die Natur ihn sich zurückhole, verglich der Planer. Auf den befestigten Flächen könne man mit grobem Asphalt arbeiten, der edel und wie Kies wirke, schilderte Hornstein weiter.
Fragen zu Wasser und Verkehr
Auf eine Rückfrage von Rätin Daniela Jage (Bürgerliste Hohenfels) sagt Helmut Hornstein, dass eine Holzauflage zum Sitzen auf der niedrigen Steinmauer an der Pergola möglich wäre.
Gemeinderat Karlheinz Lehmann (Freie unabhängige Wählervereinigung) sagte, er könne sich Wasserspender auf dem Platz vorstellen, vielleicht auch noch etwas anderes. „Mir fehlt das Element Wasser“, sagte er im Hinblick auf Spielen und Trinken. Bürgermeister Florian Zindeler erklärte jedoch, dann bräuchte es Kontrollen auf Keimbelastungen.

Ratsmitglied Morten-Adrian Wagner (Freie unabhängige Wählervereinigung) fand den Entwurf sehr gelungen, aber sprach die Pflasterfläche und Straße an. Im Gespräch über Tempolimits sagte Zindeler eine Begrenzung auf 30 Stundenkilometer seien geplant. Wagner sprach sich für Schrittgeschwindigkeit aus, da sich gegenüber des Platzes die Lebens-und Arbeitsgemeinschaft Lautenbach ansiedeln will, um Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Assistenzbedarf zu schaffen. Zindeler machte ihm zwar keine großen Hoffnungen, aber erwiderte, er werde das Gespräch mit der Verkehrsbehörde suchen.
Kleine Umplanung für mehr Sicherheit
Stefan Bezikofer (Bürgerliste Hohenfels) warf ein, dass der Spielbereich zu nah an der Straße sei, da dies die Hauptstraße im Baugebiet sein werde. Er schlug vor, Spielfläche und Rasen zu tauschen, damit die Spielfläche näher an der Pergola mit den Sitzgelegenheiten wäre. „Das wäre auch von Vorteil, wenn die Eltern dort sitzen und dann näher an den Kindern wären“, sagte er. Das wären zwei Fliegen mit einer Klatsche, sagte er zum Sicherheitsaspekt.

Als Hinweis aus dem Gremium kam, dass der Platz kein reiner Spielplatz sein solle, sondern auch Outdoor-Sportgeräte für Erwachsene brauche. Lautenbach solle die Fläche auch nutzen können. Es solle ein Begegnungsplatz für jung und alt sein. „Wir sammeln mal Ideen“, sagte Zindeler dazu. Dann müsse geschaut werden, was im Konzept Sinn ergebe.
Rätin Anita Moser (Bürgerliste Hohenfels) machte sich Sorgen wegen den Bäumen, die bei einer entsprechenden Größe Sichtprobleme an der Straße ergeben würden, falls Kinder auf die Fahrbahn laufen und Autofahrer sie nicht sehen sollten. Karlheinz Lehmann knüpfte bei den Bäumen zudem an, ob auch auf angrenzen Grundstücken welche sein werden, da die Bäume auf dem Quartiersplatz sonst nur eine punktuelle Begrünung wären. „Die Pflanzrichtlinien müssen umgesetzt werden“, forderte er.
Wie es nun weitergeht
Florian Zindeler sagte zusammenfassend, dass in der Diskussion viele gute Vorschläge gekommen sei. Man müsse vielleicht noch mit der Straßenverkehrsbehörde reden und wenn das Konzept stehe, solle Lautenbach drüber schauen, ob im Hinblick auf die Inklusion alles sinnvoll sei, zum Beispiel bei der Barrierefreiheit und den Übergang vom Wohnbereich zum Quartiersplatz.
Elmar Freudemann (Freie unabhängige Wählervereinigung) erkundigte sich schließlich noch nach Straßenanschlüssen auf der Kartendarstellung. Zindeler erklärte, dort werde bereits die Zukunft der Zukunft etwas mitgedacht, damit man sehe, wie die weitere Straßenführung aussehen könnte. Daher seien mögliche Weiterführungen schematisch dargestellt.
Mit einem Kompliment an Helmut Hornstein endete die Diskussion. Hornstein wird nun die Planung des Quartiersplatzes anpassen. Das Bebauungsplanverfahren für Röschberg Süd läuft aktuell noch.