Witzige Anekdoten, ein Blick in die Geschichte und musikalische Unterhaltung: Die Gemeinde Hohenfels erinnerte am Wochenende mit einem feierlichen Festakt an das Entstehen der Gemeinde vor 50 Jahren. Mehrere hundert Gäste aus dem Ort und aus den Teilgemeinden wollten sich dieses Jubiläum nicht entgehen lassen.
Bei seiner Festrede beleuchtete Bürgermeister Florian Zindeler zunächst den Zeitraum zwischen 1970 und 1975. So wurde am 9. Juli 1974 aufgrund des Gemeindereformgesetzes die neue Gemeinde Hohenfels aus den Gemeinden Deutwang, Hohenfels und Kalkofen mit Wirkung zum 1. Januar 1975 gebildet.
Daraufhin konnten dann am 20. April 1975 erfolgreiche Kommunalwahlen erfolgen und mit dem neuen Gemeinderat der erste Bürgermeister mit Franz Moser gewählt werden. Moser selbst war beim Festakt anwesend und erheiterte die Besucher mit Anekdoten aus der Anfangszeit der Gemeinde.
Aufruf zum Zusammenschluss ruft Unruhe hervor
Doch zunächst verwies Bürgermeister Zindeler auf die Kreisreform 1970, bei der die Gemeinden Liggersdorf, Mindersdorf, Deutwang und Kalkofen dem Landkreis Konstanz zugeschlagen wurden. Ein Jahr später kam dann noch Selgetsweiler dazu. Es zeigte sich schon bald, dass Gemeinden mit weniger als 300 Einwohnern dringend zum freiwilligen Zusammenschluss aufgefordert wurden.
Doch das habe in den betroffenen Gemeinden Unruhe hervorgerufen. Besonders in Kalkofen habe sich im Gemeinderat großer Widerstand gegen diese Pläne formiert. „So konnten Liggersdorf, Mindersdorf und Selgetsweiler zum 1. Januar 1973 zur, so nenne ich sie, ‚kleinen‘ Gemeinde Hohenfels fusionieren – erst einmal ohne Deutwang und Kalkofen, die noch am Eigenleben festhielten“, erklärte der Bürgermeister.

Letztendlich wurde der Zusammenschluss von Deutwang und Kalkofen mit der Gemeinde Hohenfels von parlamentarischer Seite festgelegt. Und so resümierte Florian Zindeler: „Heute, nach 50 Jahren, ist Hohenfels eine starke, lebendige Gemeinde mit fünf wunderbaren und charakteristischen Ortsteilen mit eigener Identität. Wir sind angekommen in der Verwaltungsgemeinschaft Stockach sowie im Landkreis Konstanz.“
Inzwischen fast 1000 Einwohner mehr
Die Einwohnerzahl ist laut dem Bürgermeister von 1349 Einwohnern im Jahr 1975 auf nunmehr 2236 Einwohner angewachsen. „Wir sehen also, die Zusammenführung hat uns größer und reicher gemacht“, so Zindeler und führte weiter aus: „Das langsame, aber stetige Zusammenwachsen zeigte sich in unterschiedlicher Weise: Vereine wurden für Mitglieder aus anderen Ortsteilen geöffnet, Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr sind fusioniert und Ortschaftsräte haben sich sukzessive aufgelöst.“
„Uns g‘fällts in Hohenfels“
Dieses Zusammenwachsen sei ein Grund zum Feiern. „Wir feiern heute 50 Jahre und viele Menschen haben daran erfolgreich mitgewirkt, sodass wir mit Freude und Stolz zurückblicken dürfen.“ Zindeler beendete seine Festrede mit den Worten: „Uns g‘fällts in Hohenfels“.
Vom falschen Feueralarm und schwierigen Zeiten
Im Anschluss betrat Franz Moser das Rednerpult. Er schilderte in der Hauptsache die Geschehnisse aus der Anfangszeit der neu gebildeten Gemeinde Hohenfels. So erinnerte er sich an die erste Gemeinderatssitzung, die zu seiner Wahl als Bürgermeister führte, und an Sprüche wie „Dem Lausbub zünden wir das Haus an“.

Selbst ein falscher Feueralarm, der in Kalkofen die örtliche Gemeinderatssitzung unterbrach, konnte an der Zusammenführung nichts mehr ändern. Diese und viele andere Anekdoten wurden bei den Gästen mit viel Gelächter quittiert, weckten aber auch Erinnerungen an diese schwierigen Zeiten für die junge Gemeinde.
Jugendkapelle Wiseli unterhält die Gäste
Im Anschluss an die beiden Festreden waren die Gäste noch zu einem kleinen Sektempfang geladen. Dabei zerteilten die beiden Redner einen zur Zahl 50 geformten Hefeteig und verteilten die ersten Portionen.
Vor dem Festzelt übernahm dann die Jugendkapelle WiSeLi – fusioniert aus den Gemeinden Winterspüren, Selgetsweiler und Liggersdorf – die musikalische Untermalung.

Die Gäste konnten es sich mit leckeren Dinnele und kühlen Getränken im und rund ums Festzelt gemütlich machen. Am Abend sorgte dann noch die Gruppe Dezi-Blech für flotte Blasmusik, um diesen Jubiläumsabend angenehm ausklingen zu lassen.