Haben Sie kleine Kinder? Dann kennen Sie das so gut wie ich. Sie besuchen einen Spielplatz, und das Einfachste wäre, die Kleinen einfach lostoben, im Sand buddeln und (wenn's dann bald wieder wärmer ist) barfuß herumrennen zu lassen.

Doch so sorglos sind wir Eltern nicht. Dafür haben wir zu viele schlechte Erfahrungen gemacht.

Denn im Sand und auf der Wiese lauern immer wieder Scherben zerbrochener Glasflaschen, sowie Zigarettenstummel, die auf Kleinkinder aus irgendwelchen Gründen eine magische Anziehungskraft ausüben. Und alles, was sie spannend finden, stecken kleine Kinder gern mal in den Mund.

Deshalb finde ich es als Vater gut und begrüßenswert, dass die Stadt neben Öffnungszeiten und Glasverboten nun auch das Rauchen auf Spielplätzen verbieten will. Dafür votierte jetzt nahezu einhellig der Technische und Umweltausschuss.

Nur: Dieses Verbot wird die Lage auf den Spielplätzen nicht ändern – und unsere Kinder nicht vor Glassplittern im Fuß und Zigarettenstummeln im Mund bewahren.

Denn selbst die heutigen Ge- und Verbote für Spielplätze können nicht durchgesetzt werden. Dafür gibt es in Konstanz zu viele Spielplätze und zu wenige Mitarbeiter beim Kommunalen Ordnungsdienst. Rund um die Uhr (und vor allem nachts) lassen sich mehr als 60 Spielplätze in Stadt und Vororten sowieso nicht kontrollieren. Und außerhalb der Öffnungszeiten verriegeln und verrammeln auch nicht.

Deshalb kann das Rauchverbot maximal ein Signal der Stadt sein. Ändern muss sich die Haltung in der Gesellschaft.

Wer auf Familien mit Kindern Rücksicht nimmt, der raucht nicht neben Klettergerüst und Rutsche, und nimmt sein Glas unzerbrochen wieder mit nach Hause oder zum nächsten Glascontainer.

Das Einzige, worüber Rat und Verwaltung tatsächlich nachdenken könnten, ist die Frage: Warum überhaupt verbringen Menschen abends und nachts rauchend und trinkend Zeit zwischen Schaukeln und Sandkästen? Vielleicht auch deshalb, weil andere Orte im Freien dafür fehlen?