Insa Pijanka bleibt Intendantin der Philharmonie. So weit die nüchterne Nachricht nach der Diskussion im Gemeinderat. Diese Rückendeckung ist richtig. Die 44-Jährige, seit Januar im Amt, hat bisher nicht alles richtig gemacht. Wie auch? Hätten die Räte, wie einige zuvor hinter vorgehaltener Hand, auch am Dienstag der umtriebigen Künstlerin das Misstrauen ausgesprochen, sähen sie sich selbst kritischen Fragen ausgesetzt: Waren sie es nicht, die Pijanka eben erst gewählt haben? Waren sie nicht angetan von ihr, die mit unkonventionellen Ideen punkten wollte? Gerade mal eine Gegenstimme gab es bei der Wahl vor einem Jahr. Die Stellungnahme von Bürgermeister Andreas Osner vergangene Woche war für die Intendantin kaum hilfreich. Er bedauerte zwar, dass Gerüchte an die Öffentlichkeit gerieten und versprach Pijanka Unterstützung. Doch er sprach auch von nicht zu verschweigenden Problemen und von „gegebenenfalls erforderlichen Richtungsentscheidungen“. Außerdem kümmere er sich intensiv um das Orchester. Hört sich so Vertrauen an? Alle Beteiligten sind gut beraten, das Unwetter als reinigend zu verstehen. Viel Porzellan ist zerbrochen. Die gilt es aufzuräumen – gemeinsam und offen. Sonst bleiben Scherben zurück.
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Das Ende der Diskussionen um Insa Pijanka kann reinigende Wirkung haben – wenn alle gemeinsam daran arbeiten