Ohne Verkaufsstände, dafür aber mit einer erweiterten Erlebnis-Gastronomie sticht das Weihnachtsschiff in diesem Jahr in (den) See. Ice Cave (Eishöhle), À-la-carte-Restaurant sowie zwei Bars befinden sich auf der MS München. „Wir sind der neue Hot-Spot für Jung und Alt“, sagt die Verantwortliche Martina Müller.
Weihnachtlicher Après Ski auf dem Bodensee
Was früher der Konschtanzer Glühweintreff von Hakan und Kant Öktem war, soll seit ein paar Jahren das Weihnachtsschiff sein – der Treffpunkt für Weihnachtsmarktbesucher, die mehr suchen als Glühwein, Lebkuchen Kerzen oder Holzbesteck – nämlich hippe Unterhaltung mit DJ nach dem Vorbild des Après Ski, weihnachtliches Drei-Gänge-Menü oder ein Restaurant mit freier Auswahl – alles mit Blick auf den Weihnachtsmarkt. „Es ist sehr schade, dass der eigentlich Markt keinen Platz mehr auf dem Schiff hatte“, so Dieter Wäschle, der sich gemeinsam mit seiner Tochter Martina Müller verantwortlich zeichnet. „Aber wenn die Feuerwehr Bedenken hat, dann muss man das akzeptieren. Wenn erst etwas passiert, wäre der Aufschrei groß.“

Der Weihnachtsmarkt öffnet am 28. November und schließt am 22. Dezember seine Pforten. Von Sonntag bis Mittwoch ist das Schiff bis 22 Uhr geöffnet, donnerstags bis Mitternacht, freitags und samstags bis 1 Uhr nachts.
Wichtig für die Stadt Konstanz und den Weihnachtsmarkt als Attraktion sei laut Dieter Wäschle die Tatsache, dass das Schiff überhaupt erhalten bleibe, „denn das ist ein Alleinstellungsmerkmal, das viele Gäste nach Konstanz gebracht hat“.Extra nach Konstanz wegen des Weihnachtsschiffes
So weiß der Besitzer des Hotels Petershof, dass Touristen während der Weihnachtszeit die Stadt am Bodensee extra wegen des Marktes und des Schiffes ansteuern. „Touristisch ist für uns diese Zeit sehr wichtig, weil sie ganz klar Nebensaison ist“, weiß er.
Und so wirbt die Marketing und Tourismus Konstanz GmbH auf ihrer Homepage auch explizit mit der Attraktion auf dem Wasser. Levin Stracke, der Betreiber des Marktes, ärgert sich zwar nach wie vor über die Schließung der Ausstellungsfläche, „da all die Jahre brandschutzrechtlich keine großen Bedenken herrschten. Doch es ist immerhin schön, dass die Gastronomie erhalten bleibt“.

Eishöhle als Menü-Restaurant
Dieter Wäschle hat einen Weg gesucht, den Gästen des Marktes eine Alternative zu bieten. „Wir sind ein Kontrast zu den vielen heimeligen Hütten.“ Ein mannshoher Eisbär wird die Gäste auf dem Schiff begrüßen. Im vorderen Einstiegsbereich, wo in den vergangenen Jahren zahlreiche Stände zum Stöbern einluden, befindet sich nun das Lager. Im vorderen Bereich sowie direkt am Einstieg ist die Ice Cave, hier entsteht derzeit das Menü-Restaurant, in dem Gruppen Weihnachtsfeiern begehen oder sich nach dem weihnachtlichen Bummel treffen können.

Die Wände werden mit Styropor-Platten ausgestattet, die Fenster mit weißer Folie abgeklebt– mit dezenter blauer Farbe werden Muster darauf gezeichnet. Auf dem Boden soll weißer Teppich liegen. In der Gesamtheit soll der Eindruck entstehen, als befinde man sich in einem Iglu – oder eben in einer Eishöhle. „Aber keine Angst“, erzählt Martina Müller. „Die Räume sind beheizt. Niemand muss frieren.“
30 000 Lichter und eine Sternenkuppel
Im Deck darüber befindet sich wie in den Vorjahren das À-la-carte-Restaurant und auf dem Oberdeck die Ice Bar mit 30 000 Lichtern und einer Sternenkuppel, die vor Schnee und Regen schützt. Hier findet am Sonntag, 22. Dezember alljährlich die mittlerweile schon legendäre Party Ice Bar for friends statt – zum Abschluss des Weihnachtsmarktes.