Als Kommunikationskrise bezeichnet Andreas Osner die Zeit um die Premiere von "Mein Kampf". Er hat Recht, doch sie ist auch nach der eilig einberufenen Sondersitzung wegen des von ihm in Auftrag gegebenen Gutachtens nicht beendet. Ob 13.000 oder 17.000 Euro, für das städtische Budget sind beide Summen finanziell eine Randnotiz.
Warum nur diese Provokationen?
Für die Bürger der Stadt ist jedoch schwer vermittelbar: Wie kann ein gutes halbes Jahreseinkommen für eine wertlose und wenig fundierte Medienanalyse bezahlt werden? Wie kann dieses Geld – und hier spielt die rechtliche Sauberkeit keine Rolle – auch noch aus den Töpfen des Sozialamts genommen werden? Warum provozieren sich zwei erwachsene Amtsträger auf unsere Kosten?
Es geht um ein professionelles Arbeitsverhältnis
Diese Fragen bleiben bei den Menschen haften. Und nicht die Einschätzung, wie viele der national und international erschienenen Berichte über "Mein Kampf" sich nun positiv, neutral oder negativ auf den Ruf der Stadt Konstanz ausgewirkt haben. Andreas Osner muss noch zwei Jahre mit Christoph Nix arbeiten. Professionell und ohne Sandkastengehabe.
Nix wird Osner weiter auf die Probe stellen
Der Bürgermeister wird mit weiteren Provokationen rechnen müssen und sagt, er will sich darauf nicht mehr einlassen. Die erste Übung lieferte ihm Nix am Dienstag: Von der Sondersitzung blieb er fern, entschuldigt wegen Proben am Theater.
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