Das Chillen am Seerhein wird zunehmend ungemütlich. Am Donnerstag saßen viele Konstanzer noch gemütlich im Herosépark, mehr oder weniger besorgt angesichts der städtischen Anordnung. Seit Donnerstag, 19. März, ist es verboten, in einer Gruppe von mehr als fünf Personen zusammenzusitzen.

Das Land verschärft die Regeln

Nun geht das Land einen Schritt weiter: Ab Samstag sind Ansammlungen nur noch bis drei Personen erlaubt, Gaststätten sollen ganz geschlossen werden. An diesem Freitag verteilen sich ohnehin deutlich weniger Menschen an den Uferanlagen, das liegt aber vielleicht auch schlicht am etwas trüberen Wetter.

Die Polizei überwacht die Verbote nun streng

Die Polizei überwacht die bis jetzt und künftig geltenden Verbote inzwischen streng. Bereits am Donnerstag hätten die Beamten viele Menschen, die sich draußen in Gruppen aufhielten, „sensibilisiert“, berichtet Dieter Popp, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. Darunter seien Familien gewesen, die am Purren gegrillt hatten oder auch mehrere Familien, die in der Sonnenbühlstraße gemeinsam unterwegs waren.

Ein Streifenwagen fährt durch den Herosepark. Die Beamten sind angewiesen, das Ansammlungsverbot der Stadt Konstanz zu überwachen.
Ein Streifenwagen fährt durch den Herosepark. Die Beamten sind angewiesen, das Ansammlungsverbot der Stadt Konstanz zu überwachen. | Bild: Wagner, Claudia

Verstöße werden mit Strafen bis zur Haft geahndet

Nachsicht sei von der Polizei ab sofort nicht mehr zu erwarten, sagt Dieter Popp. Laut Infektionsschutzgesetz handelt es sich bei Verstößen gegen die verhängten Maßnahmen um Vergehen – es sind also Straftatbestände. „Damit ist es Aufgabe der Staatsanwaltschaft, eine Strafe zu erlassen“, erläutert Popp. Diese könne sehr empfindlich ausfallen. Für Corona-Partys oder auch Gastwirte, die verbotenerweise ihr Lokal geöffnet hätten, drohten empfindliche Bußgelder in mehrstelliger Höhe bis hin zur Gefängnisstrafe, sagt Popp.

Bürger zeigen Verständnis

Barbara Zwicknagl und Muhannad Hilal wollen die ruhige Atmosphäre im Park dennoch nicht missen. „Wenn man weder Balkon noch Garten hat, dann möchte man schon in den Park“, sagt Zwicknagl. Einsicht in die jetzt geltenden Maßnahmen und deren Kontrolle zeigen aber beide. „Lieber jetzt scharf kontrollieren als es später bereuen, wenn es zu spät ist und die Krankheit viele Opfer gekostet hat“, sagt Hilal.

Auch Andrea Oehri äußert Bedauern: „Man möchte im Frühling draußen sein und Kontakte pflegen, ich empfinde es als schmerzhaft“, sagt sie. Trotzdem könne sie die neuen Regelungen nachvollziehen.