Er kennt sich aus auf dem kommunalen Wohnungsbau, er hat Erfahrung als wirtschaftlich denkender Geschäftsführer und verfügt über langjährige Erfahrung im Immobiliengeschäft: Jens-Uwe Götsch wird neuer Geschäftsführer der Wobak und übernimmt zum Jahreswechsel von Bruno Ruess, der nach dann 25 Jahren an der Spitze der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in den Ruhestand geht. Götsch, 41 Jahre alt, ist bisher kaufmännischer Leiter beim Heidelberger Pendant der Wobak. Bruno Ruess erklärte, als Vorsitzender des Aufsichtsrats habe Oberbürgermeister Uli Burchardt darauf gedrungen, dass die Nachfolge an der Spitze des größten Akteurs auf dem Konstanzer Wohnungsmarkt frühzeitig geregelt werde.

Götsch bringt laut einer Erklärung der Wobak offensichtlich viele Fähigkeiten mit, die gerade für die künftigen Aufgaben der Gesellschaft wichtig sind. So entwickelt er in der Heidelberg Südstadt ein neues Quartier mit rund 1300 Wohneinheiten und Gewerbenutzung mit – eine ähnliche Aufgabe dürfte ihm dann auch am Hafner bei Wollmatingen bevorstehen. Zudem ist Götsch bisher Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Heidelberg, die einen Großteil des neuen Stadtteils Heidelberg-Bahnstadt entwickelt. Götsch ist studierter Diplom-Kaufmann und Immobilienökonom.

Zum Jahreswechsel übernimmt er ein Unternehmen, dessen Bilanzsumme stetig auf zuletzt 235 Millionen Euro im Jahr gewachsen ist. Auch weil der Gemeinderat stets die Überschüsse in der Wobak belassen und dem Unternehmen damit die Möglichkeit zu regelmäßigen Neubauten eröffnet hatte, kann Götsch auf gesunden Strukturen aufbauen. Die Wobak hat inzwischen fast 4000 eigene Wohnungen und verwaltet weitere knapp 6000 Einheiten.

Besondere Erfolge hatte sie in den vergangenen Jahren bei Förderprogrammen für den Sozialen Wohnungsbau, bei denen Konstanz weit größere Städte wie Freiburg oder Stuttgart in absoluten Zahlen überholte. Das größte laufende Vorhaben, den Zähringer Hof in Petershausen, wird bereits Jens-Uwe Götsch eröffnen. Burchardt betonte laut einer Erklärung der Wobak, er sehe weiterhin eine tragende Rolle der Wobak bei der Umsetzung des Handlungsprogramms Wohnen. Im geförderten und mittleren Preissegment sei sie Motor und Vorreiter auf dem angespannten Wohnungsmarkt und wirke mit einer Durchschnittsmiete von 6,40 Euro pro Monat und Quadratmeter kalt preisdämpfend.

Jens-Uwe Götsch teilte dem SÜDKURIER mit, er freue sich schon sehr auf seine neue Aufgabe in Konstanz. Zu seinen Zielen will er sich zu gegebener Zeit äußern – ein Dreivierteljahr steht ja immerhin noch Bruno Ruess in voller Verantwortung für die Wobak; im Juni wird er letztmals vor dem Gemeinderat darüber Rechenschaft ablegen.