28 Stadträte stimmten nach einer längeren und teils kontroversen Diskussion für den Kauf einer rund 3300 Quadratmeter großen Fläche von der Bundesrepublik und die Weiterverpachtung an eine Konstanzer und Pforzheimer Investorengesellschaft, sieben votierten mit Nein, vier enthielten sich. Damit könnte ein rund 40 Meter hoher, runder Turm auf der Westseite (in Richtung Radolfzell) gebaut werden. Im Inneren soll ein riesiges Bild von Yadegar Asisi von der Stadt Konstanz zur Zeit des Konzils gezeigt und später durch weitere Panoramen ersetzt werden.

Die Ablehnungen kamen aus den Reihen der Freien Grünen Liste, der SPD sowie der Linken Liste. Wesentliche Argumente waren, dass zunächst die weitere Entwicklung auf der Fläche am Schänzle-Nord, auf der anderen Seite der großen Brücke, abgewartet werden sollte. Vereinzelt gab es auch Kritik an der inhaltlichen Ausgestaltung des von einem Privatunternehmen ohne öffentliche Zuschüsse geplanten Vorhabens. Auch dass das Panorama noch mehr Tagestouristen nach Konstanz locken und damit den Verkehr weitere verstärken könnte, wurde angeführt.

Das bürgerliche Lager stimmte geschlossen für das Geschäft, wie es auch die Stadtverwaltung empfohlen hatte. Als Gründe nannten Stadträte eine Aufwertung des Tourismus-Standorts und die Verstärkung des Angebots rund um das Thema Konstanzer Konzil. Auch wurde der neue Standort – zunächst war der Bau direkt am Rhein neben dem Bodenseeforum – gelobt, nachdem die Stadtverwaltung mit den Investoren wie auch dem Bund als Flächeneigner längere Zeit verhandelt hatte.
Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn versuchte die städtebaulichen Bedenken gegen das markante Bauwerk zu zerstreuen. So habe der Gestaltungsbeirat das Konzept des Berliner Architekturbüros Sauerbruch Hutton bereits gutgeheißen. Außerdem gebe es, wie eine kurzfristige Stellungnahme des Beiratsvorsitzenden Jörg Aldinger zeige, durch den Bau keine Einschränkungen für die Entwicklung jenseits der Neuen Rheinbrücke.
Eröffnung könnte im Frühjahr 2020 sein
Nach Angaben der Investoren könnte die Eröffnung des Panoramas im Frühjahr 2020 sein. Ähnliche Angebote gibt es bereits in Dresden, Leipzig, Hannover und Pforzheim. In Berlin errichtet mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz derzeit einer der wichtigsten Akteure in der deutschen Museumslandschaft auf eigene Kosten ein Gebäude für ein Asisi-Panorama. Sie erwartet sich davon eine Auswertung der Berliner Museumsinsel.