Festhalten am Bewährten, ein paar Änderungen auf der Festmeile und ein neues Konzept für die Abende vor dem 11. August: So lässt sich das Konzept der neuen Veranstalter des Seenachtfests zusammenfassen. Sebastian Wiese, einer der beiden Inhaber der Stuttgarter Agentur Full Moon Group, kündigte im Gespräch mit dem SÜDKURIER an, das Feuerwerk solle das Herzstück des Fests bleiben. Mit den Veranstaltern des Fantastical in Kreuzlingen – die sich ebenfalls um den Zuschlag für das Seenachtfest beworben hatten – sei man im Gespräch, das Ziel sei ein schönes gemeinsames Erlebnis.

Fünf Bühnen zwischen Seestraße in Klein-Venedig

Zwischen Seestraße und Klein-Venedig seien fünf Bühnen geplant, so Wiese und sein Mitarbeiter Björn Borg. Wer dort genau auftritt, soll sich im Laufe des Mai entscheiden. Die Stuttgarter, die im Winter überraschend die Ausschreibung gewonnen und den bisherigen Veranstalter EFM verdrängt hatten, befinden sich demnach noch in Verhandlungen. Klar ist aber schon die grobe Richtung: Klein-Venedig soll eher das Disco-Party-Publikum ansprechen, in der Hafenstraße stehen Kunst und Kreativität im Vordergrund, die Seestraße bis zur Villa Prym ist als Familienmeile vorgesehen. Sicher und umweltfreundlich soll das Fest auch werden, versprechen die neuen Veranstalter. Nachdem der bisherige Partner der Stadt, EFM, ein eigenes Sicherheitskonzept hatte, muss Full Moon ein neues auf die Beine stellen. Unterstützung holt sie sich dabei von der Pool Group, einem der größten Dienstleister im Bereich Sicherheit und Events in Deutschland. Gemeinsam setze man auch auf Mehrweg-Pfandbecher, damit möglichst wenig Müll entsteht.

Drei Abende mit freiem Eintritt und viel Programm

Größer werden die Veränderungen wohl an den Abenden, die dem Seenachtfest vorgeschaltet sind. Die bisherigen Sommernächte gibt es nicht mehr, nachdem Full Moon und die bisherigen Veranstalter um den Konstanzer Dieter Wäschle nicht zusammengekommen waren. Daher spricht Full Moon nun von einem „Stadtgartenfest“. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag ist laut Sebastian Wiese ein kulturell ansprechendes Programm geplant, auch hier ist aber gut drei Monate vor dem Ereignis noch nichts endgültig klar. Auf jeden Fall aber soll es freien Eintritt in den Stadtgarten und jeden Abend Live-Auftritte geben, auch Konstanzer Gastronomen würfen eingebunden, verspricht die Full Moon Group.

Veranstalter wollen Konstanzer Vereine stärker einbinden

Wie sehr Konstanzer Vereine in das erste Seenachtfest unter neuer Leitung eingebunden sind, hängt offenbar auch von diesen selbst ab. Rund 50 Vereine seien aufgefordert worden, sich an Programm oder Bewirtung zu beteiligen. „Da würde ich mir etwas mehr Rücklauf wünschen“, sagte Wiese dem SÜDKURIER. Eine feste Zusage hat er aber schon: Der Deutsch-Schweizerische Motorboot-Club bietet auch unter den neuen Vorzeichen seine beliebte Wasserski-Show an. Für einen stressfreien Einlass und eine sichere An- und Abreise setzt Full Moon nach eigenen Angaben vor allem auf ein attraktives Nachmittagsprogramm. „Niemand hat etwas davon, wenn fast alle Besucher in einem kleinen Zeitfenster auf das Gelände wollen“, sagt Wiese. Deshalb will er auch mit den Stadtwerken verhandeln, dass sie den Eintrittsbändel schon am frühen Nachmittag als Fahrkarte anerkennen.

Agentur-Chef wirbt auch um einheimische Gäste

Hoffnungen setzt Sebastian Wiese in die Konstanzer – nicht nur, dass sie den Fest-Ansturm gelassen ertragen. Er freue sich, wenn auch viele Einheimische das Seenachtfest neu für sich entdecken wollten, betont er: „Viele, die dem Fest ablehnend gegenüberstehen, waren seit Jahren nicht mehr dort. Ich finde, als erfahrene Veranstalter mit Begeisterung für die Stadt und das Fest haben wir eine Chance verdient.“

Termine und Preise

  • Seenachtfest: Samstag, 11. August, Festmeile von der Seestraße bis Klein Venedig. Beginn 14 Uhr, Ende nach dem Feuerwerk. Karten gibt es im Vorverkauf für 17 Euro; Kinder bis zum zwölften Geburtstag haben freien Eintritt. Wer erst am Tag selbst einen Eintrittsbändel kauft, bezahlt 21 Euro.
  • Sommernächte: Drei Abende am Mittwoch, 8., am Donnerstag, 9., und am Freitag, 10 August, im Stadtgarten. Auf der Bühne ist ein Kulturprogramm agekündigt, das jeden Abend einen anderen Schwerpunkt haben soll. Der Eintritt ist an allen drei Abenden frei.