Das mit den Privilegien ist so eine Sache. Man assoziiert sie mit Genuss, Vergnügen, vielleicht sogar Erhabenheit. In Wahrheit aber schmerzen sie. Den, der sie nicht hat. Seit dem Tod des US-Amerikaners George Floyd wird viel von weißen Privilegien gesprochen. Auch in Konstanz teilten von Rassismus Betroffene ihre Erfahrungen. Und sie haben recht: Schwarze sind benachteiligt. Im Beruf, vor Gericht, bei der Polizei. Überall in Deutschland, auch in unserer Stadt. Sie können rassistischen Kommentaren und alltäglicher Diskriminierung nicht entkommen. Weiße haben das Privileg, wegsehen zu können.
Ich als Weiße kann sagen: Schlimm, aber was kann ich machen? Nichts. Dabei ist es nicht einmal wahr. Die Welt, in der wir leben, ist nicht in Stein gemeißelt. Wir haben sie geschaffen und schaffen sie täglich neu. Wir können sie auch ändern. Wenn Weiße sagen: Was geht mich das an? Wenn sie ignorieren, welche Worte Schwarze verletzen. Wenn sie sich nicht für Gleichberechtigung einsetzen, obwohl sie könnten. Dann tolerieren sie Leid nicht nur, sie zementieren es.