Die historische Hafenuhr in Konstanz bildet den Ausgangspunkt für unsere Wanderung, deren Charme darin besteht, dass wir unseren Fußweg – der im Gegensatz zum Seeradweg landschaftlich um ein Vielfaches attraktiver ist – nur für einige hundert Meter mit den Radlern teilen müssen.

Nach einem Kilometer ist der Seeburgpark erreicht, wo für Familien mit kleinen Kindern schon Endstation sein dürfte, denn zu verlockend sind die Angebote des großen Spielplatzes. Neben der gepflegten Parkanlage mit dem alten Baumbestand zählen auch das Schloss Seeburg und das Seemuseum zu den Sehenswürdigkeiten am Wegesrand.

Der Seeburgpark in Kreuzlingen mit der namensgebenden Seeburg ist nach einem Kilometer erreicht.
Der Seeburgpark in Kreuzlingen mit der namensgebenden Seeburg ist nach einem Kilometer erreicht. | Bild: Bernd Kern

Wir passieren nach dem Yachthafen den Biergarten am Fischerhaus, laut Eigenwerbung „der schönste Platz am Bodensee“, was angesichts der Lage am Konstanzer Trichter nicht gelogen ist. Bottighofen bietet sich als Wendepunkt für all diejenigen an, die wieder zu Fuß zurückmarschieren möchten und somit am Ende stolze zehn Kilometer für sich verbuchen können.

Natürlich kann ab Bottighofen auch die Rückfahrt mit der SBB erfolgen. Dies gilt für alle Orte am Weiterweg bis zum Zielort Uttwil, was uns ab dem Konstanzer Hafen rund 17 Kilometer Fußmarsch und etwa 4,5 Stunden Gehzeit bescheren wird.

  • Tipp: Wem die rund 16 Kilometer bis Uttwil zu viel erscheinen, kann auch mit dem Rad anreisen und dieses beim SBB Veloparking an der Haltestelle Münsterlingen Spital abstellen, um dann bis Uttwil nur noch elf Kilometer vor sich zu haben.
Bild 2: Bodensee: Malerische Wanderung entlang des Schweizer Ufers – Ein Muss für Naturliebhaber!
Bild: SK-Grafik | Ute Schönlein | Quelle: Bernd Kern

In Bottighofen bleiben wir bis Münsterlingen für einen Kilometer auf dem asphaltierten Radweg, da der Uferweg wegen des Neubaus des Hafens Münsterlingen bis zum Juli 2025 gesperrt bleibt. Wir durchqueren das parkähnliche Klinikgelände, um dann nach etwa 300 Metern wieder den Uferweg für uns allein zu haben.

Auf dem Weiterweg bieten sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den See und das Gegenufer. Grillplätze, welche meist mit Holz ausgestattet sind, Badestellen und blitzblank geputzte öffentliche Toiletten gibt es auf der ganzen Strecke in regelmäßigen Abständen.

Mach mal Pause: Ein Plätzchen zur Rast am Wasserist auf der Strecke jederzeit zu finden.
Mach mal Pause: Ein Plätzchen zur Rast am Wasserist auf der Strecke jederzeit zu finden. | Bild: Bernd Kern

Auch an Einkehrmöglichkeiten mangelt es nicht. Hier leistet Google Maps wertvolle Dienste, um diese aufzuspüren und vor allem die unterschiedlichen Öffnungszeiten abzufragen. Die Strecke ist mit gelben Hinweisschildern und Rauten durchgängig vorbildlich markiert.

Wir haben nun die Möglichkeit, unsere Wanderung in jedem der folgenden Orte zu beenden und den nahen Bahnhof aufzusuchen, was allerdings schade wäre, liefert doch gerade der Abschnitt zwischen Landschlacht und Uttwil landschaftliche Eindrücke wie aus dem Bilderbuch: Altnau, Güttingen, Kesswil, und schlussendlich Uttwil, all diese Orte haben einen Bahnhof und mindestens eine Einkehrmöglichkeit.

Durch diese hohle Gasse: unterwegs zwischen Güttingen und Kesswil.
Durch diese hohle Gasse: unterwegs zwischen Güttingen und Kesswil. | Bild: Bern Kern

In Uttwil beenden wir nach der Einkehr im Restaurant Pier unsere Uferwanderung, denn den Weiterweg bis Romanshorn müssten wir mit Horden von Radfahrern teilen, was das Vergnügen trüben würde. Außerdem verläuft dieser Radweg dann nicht mehr direkt am Ufer. Nach der Einkehr sind es noch fünf Minuten bis zum Uttwiler Bahnhof.

Gerade als Nichtschweizer sollte man sich dieses Vergnügen einer Bahnreise gönnen, auch wenn man hier im Gegensatz zur Deutschen Bahn auf das Abenteuer der ungewissen Ankunft verzichten muss. Die Züge verkehren im Halbstundentakt, und in Kreuzlingen-Hafen muss in den Zug nach Konstanz umgestiegen werden, was aber problemlos klappen sollte: 2023 konnten bei der SBB 98,7 Prozent aller Anschlussverbindungen erreicht werden.

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  • Tipp: Vor Antritt der Wanderung die SBB-App herunterladen. Wer Gefallen an den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Schweiz gefunden hat, dem sei das Halbtax-Abo ans Herz gelegt: Es halbiert die Kosten und lohnt sich schon nach einigen Fahrten.

Dieser Artikel erschien erstmals im Herbst 2024. Um weiteren Interessierten diese Wanderung zu zeigen, haben wir uns dazu entschlossen, den Artikel erneut zu veröffentlichen.