Beim Begriff „Burghof“ bekommen viele fasnachtsaffine Konstanzer noch heute einen besonderen Glanz in den Augen. Sie schwärmen von vergnüglichen Abenden in dem einstigen Restaurant Burghof in der Konstanzer Niederburg, das es seit vielen Jahren nicht mehr gibt. Heute befindet sich im innerstädtischen Burghof ein Fotofachgeschäft.
Was tatsächlich viele Städter nicht wissen: Es gibt noch einen Burghof. Die kleine Wirtschaft mitsamt Beherbergungsbetrieb liegt auf dem Bodanrück; genauer gesagt oberhalb von Wallhausen beim Einstieg in die Marienschlucht.
Ein markantes Gebäude
Von dem Waldparkplatz, an welchem normalerweise einmal im Jahr das Bergfest gefeiert wird, führt ein gut ausgebauter Spazierweg zu dem unter Wanderern bekannten Ausflugsziel. Schon von Weitem ist das markante Gebäude zwischen hohen Bäumen mitten im Landschaftsschutzgebiet erkennbar.
Erbaut wurde der Burghof im Jahr 1661, und er zählt längst zu den Kulturdenkmälern. Der Burghof hat bis heute viel von seinem ursprünglichen Charme erhalten. Der Gastraum im Erdgeschoss, die sogenannte Burgschänke, mit seinen dicken Mauern ist ebenso außergewöhnlich wie die Zimmer, die Gästen zur Übernachtung zur Verfügung stehen.
Auch der Rittersaal im Burghof ist ein Besuch wert, denn er verweist auf die Geschichte der Bauwerke an diesem Ort.
Villa 1187 erstmals urkundlich erwähnt
Ursprünglich stand hier die Villa Walarhusin, die 1187 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im 14. Jahrhundert wurde an dieser Stelle eine Burg erbaut. Von ihr sind heute Mauerreste erhalten, denn sie wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört.
1661 wurde die Burg wiederaufgebaut und befindet sich mittlerweile in Privatbesitz.
Der Burghof ist unter Wanderern ein beliebtes Ausflugsziel, wird aber unter Einheimischen immer noch als Geheimtipp gehandelt, obwohl neben der eigentlichen Wirtschaft auch immer wieder Konzerte und weitere Sonderaktionen Aufmerksamkeit erwecken.