Wenn am Himmel über dem Bodensee eine große, silbern schimmernde „Zigarre“ sich Konstanz nähert, dann ist es ein Zeppelin neuer Technik (NT). Er dreht dann meist eine weite Schleife über dem Inselhotel. Hier wurde Ferdinand Graf Zeppelin am 8. Juli 1838 geboren.

Und seit genau 100 Jahren steht auf dem Konzil-Vorplatz ein Denkmal für ihn. Auf dem Obelisken liest man unten „Graf Zeppelin dem Sohne der Stadt Konstanz zum Gedächtnis“, oben erhebt sich ein in Stein gemeißelter Mann mit Flügeln in die Lüfte.

Er stellt die Sagengestalt Wieland der Schmied dar, den ein König gefangen nehmen ließ, um sich von ihm kostbare Schmiedearbeiten anfertigen zu lassen. Damit er nicht flüchten konnte, durchtrennte man ihm die Kniekehlen. Wieland rächte sich grausam.
Nach der Aufstellung des Denkmals kam es zu Protesten, weil manche die nackte Wielandfigur als Symbol für den weltberühmten Zeppelin für unschicklich hielten.
Graf Zeppelin wurde als „Narr“ bezeichnet
Die Zeppelins stammten ursprünglich aus Mecklenburg. Ferdinands Großvater, der im Dienst des Königs von Württemberg stand und von diesem zum Reichsgrafen erhoben wurde, begründete die württembergische Linie.
Der Vater zog 1837 mit seiner Frau, der Tochter von David Macaire d‘Hogguer, auf die Dominikanerinsel nach Konstanz, wo die Macaires eine Textilfabrik und ein Bankhaus betrieben.

Sohn Ferdinand machte Karriere im württembergischen Militär und brachte es bis zum General. 1890, im Alter von 53 Jahren, quittierte er den Dienst.
Im selben Jahr nahm er an einer Ballonfahrt in der Schweiz teil. Brachte sie ihn auf die Idee, sich der Konstruktion eines lenkbaren starren Luftschiffs zu widmen?
Zunächst als Narr verschrien, gelang es ihm, für sein Projekt eine Aktiengesellschaft zu gründen. Am 13. August 1898 erhielt er das Patent auf seine Erfindung und begann trotz anhaltender Skepsis gegenüber seinem Plan im Jahr 1899 mit dem Bau.
Am 2. Juli 1900 gelang der Start von „LZ 1“ in Manzell. Kaiser Wilhelm II., der ihn zuvor noch für den „dümmsten Deutschen“ gehalten hatte, verlieh ihm nun einen hohen Orden. Am 8. März 1917 starb Zeppelin in Berlin.
Die Geschichte der Zeppelinluftfahrt verzeichnet spektakuläre Erfolge, aber auch Katastrophen. Mit der letzten im Jahr 1937 in Lakehurst ging eine Ära zu Ende.
Auch die Konstrukteure der neuen Zeppeline NT kämpften seit 1993 jahrelang mit Anfangsschwierigkeiten, bis sie schließlich am 15. August 2001 den Passagierverkehr aufnehmen konnten.
Die nötige Pilotenlizenz dafür erwarb 2004 sogar der amerikanische Milliardär und Flugpionier Steve Fosset, der 2007 mit seinem Flugzeug tödlich abstürzte.