Wandschmierereien sind einfach ärgerlich. Weil jemand denkt, er muss seine Parolen unbedingt und möglichst öffentlich loswerden, und das dann auch noch mit lang anhaltender Dauer. Weil sich die Farbe, das Aufgesprühte, nicht ohne Weiteres wieder entfernen lässt. Solch einen Fall gibt es derzeit im gesamten Landkreis, und dieser beschäftigt die Polizei.
Ein Unbekannter hat sein Missfallen unter anderem gegenüber Polizei und Medien zum Ausdruck gebracht, derzeit abzulesen auch an Hauswänden an der Braunegger Straße. Oder aber an der Schänzlehalle. An der großen Außenwand zur Brücke hin hat die Wallgut-Gang, wie sie sich nennt, demonstriert, dass sie schreiben kann. Genauso ärgerlich sind ja Aufkleber mit allerlei Aussagen, die an Ampelmasten oder Fahrradbügeln zu sehen sind.
Ein gelungenes Graffiti mit Lokalbezug
Nun haben Eigentümer von Gebäuden die Möglichkeit, die Farbschmierereien durch eine Spezialfirma entfernen zu lassen. Das kostet Geld. Geht aber vermutlich schneller, als selbst Eimer, Wasser und Schrubber in die Hand zu nehmen. Es gibt aber auch eine andere Möglichkeit, wie sie ebenfalls an der Braunegger Straße abzulesen ist. An einer Wand, eine Seitenwand einer Garage, hatte zuvor eine dieser Schmierereien geprangt.
Wie auch immer es zu Stande kam: Nun ziert diese Wand ein gelungenes Graffiti mit Lokalbezug. Das Wort Paradies – streng genommen zählt dieser Straßenzug noch zur Altstadt – ist da in Gelbtönen zu lesen, ein Krokodil hält eine Sprühdose in der Hand, es fliegt, nein, fährt einen Zeppelin, und eine Möwe zieht ihre Kreise.

Gerade in diesen winterlichen Zeiten verleiht das Farbe. Das hat etwas Fröhliches. Eine gute Idee. Allerdings lassen sich durch solche Kunstwerke nicht alle Farbschmierereien in etwas Positives umwandeln. Warum? Man muss befürchten, dass etliche Wände in der gesamten Stadt bald voller bunter Graffitibilder sind und damit Unliebsames übertüncht wird. So viel Fröhlichkeit hält selbst Konstanz nicht aus.