Keine Pop-Konzerte auf Klein Venedig mehr? Keine Chance auf Wiederaufnahme des Zeltfestivals an seinem legendären Schauplatz? Zu gefährlich für ein Soul-Konzert mit Jan Delay, aber sicher genug für das Oktoberfest mit reichlich Bierkonsum? Diese Nachricht hat viele Konstanzer geschockt. Jetzt zeigt sich, dass es für die Stadtverwaltung eigentlich schon klar ist, dass auf Klein Venedig keine Konzerte im früheren Stil mehr stattfinden sollen.
In einer Ergänzung zur ersten Stellungnahme der Stadtverwaltung zu dem Thema teilt die Pressestelle des Rathauses nun auch noch die Position des Baudezernats mit. Und dort heißt es wörtlich: „In 2020 und 2021 fanden mit Ausbruch der Corona-Pandemie keine Veranstaltungen auf Klein Venedig statt. Auf Betreiben des Präventionsrates wurden die Uferzone und Randflächen außerhalb des geschotterten Festplatzes als attraktive Freiflächen ertüchtigt, um den während der Pandemie intensiv in den Uferanlagen am Seerhein feiernden jungen Menschen eine Alternative zu bieten.“ Das hatte der Technische und Umweltausschuss in der Tat am 11. November 2021 so beschlossen.
Neue Erholungszone ist als Festgelände nicht mehr geeignet
Die Konsequenz daraus ist für die Bauverwaltung klar: „Die auf Klein Venedig neu gestalteten Flächen können nicht mehr als Festgelände genutzt werden.“ Der eigentliche Festplatz auf der Höhe des Sealife und die Wiesen daneben könnten vorerst aber weiter für Veranstaltungen genutzt werden. So kann dort auch das Oktoberfest stattfinden, „allerdings in reduzierter Form“.
Möglicherweise gibt es aber auch einen Kompromiss: Freizeitnutzung für alle direkt vorne am See und ein – weniger charmanter – Platz für Feste und Open-Air-Bühne weit weg vom Ufer nahe Bahnlinie und Parkplatz. Es liefen Planungen, „den Festplatz an die Hafenstraße zu verlegen und mit einer angemessenen Infrastruktur auszustatten. Der zum See hin freiwerdende Bereich soll großflächig als attraktive Erholungsfläche für die Bevölkerung entwickelt werden.“