Für prima Stimmung und viele Lacher sorgten die Alet-Abende in der – immer noch alten – Bodanrückhalle. Das Publikum ging gut mit und amüsierte sich zunehmend im Lauf des dreieinhalbstündigen, sehr kurzweiligen Programms.

Für einen der Höhepunkte sorgte Alet-Präsident Ludwig Egenhofer mit seiner Familie und bewährten Akteuren in der Nummer Doppelhaushälfte, in der es tief-närrische Einblicke ins Familienleben der Egenhofers gab. Sohn Marius versuchte anhand eines Videos von Mutter Constanze die Spülmaschine einzuräumen und wollte nebenher den Töchtern Anna und Frida bei den Hausaufgaben helfen. Rinderdiebstahl auf Englisch? Ox-Fort! Und bekam dann noch von Lieferant Lunzi Motz eine – angeblich neue – Stehlampe (köstlich: Thomas Streibert) geliefert.

Nebenan wurde Constanze immer wieder beim „Bergdoktor“-Gucken gestört. Und ihr zunehmend vergesslicher Ludwig brachte ihr statt des gewünschten Schoko-Vanille-Eis‘ zwei Wienerle mit. Wobei Marius Egenhofer dann auch noch als Bürgermeister-Kandidat Robert Hogg sein parodistisches Können zeigte.

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Alter Schinken oder beleidigte Leberwurst?

Und das tat er dann umso mehr auf köstliche Weise als Metzger Hoffmann zusammen mit etlichen weiteren lustigen Akteuren in der Nummer Allensbacher Allerlei – ein herrlich alberner Sketch, bei dem das Publikum kaum aus dem Lachen herauskam. Zu einem Chinesen mit Kontrabass, der sich in den Laden verirrt hatte, meinte er: „Sie essen bestimmt auch Hunde. Da kann ich Ihnen ein gutes Kötering anbieten.“ Dem Kunden Bi-Ba-Butzemann (Thomas Drechsler) verkaufte er den Alet-Requisiteur Manfred Messmer als „alten Schinken“; und dem Bruder Jakob (Ingo Lachmann) den Biobauern Helmut Müller als „beleidigte Leberwurst“.

Marius Egenhofer (links) als Metzger Hoffmann dreht dem Butzemann und dessen Tante Manfred Messmer als alten Schinken an.
Marius Egenhofer (links) als Metzger Hoffmann dreht dem Butzemann und dessen Tante Manfred Messmer als alten Schinken an. | Bild: Zoch, Thomas

Und während seine Verkäuferin Sandra (Thomas Streibert) den Kunden mit ihrem neuen Deo von Calvin Schwein die Nase verdrehte, sorgte ein Pro7-Moderator mit der neuen Show „Wer stiehlt mir den Arbeitsplatz?“ in der Metzgerei für allerlei Verwirrung.

Selbst der Bürgermeister steigt in die Bütt

Als Überraschungsgast stieg Bürgermeister Stefan Friedrich in die Bütt als Leichtmatrose, der von seinem schweren Kampf mit den Windmühlen der Bürokratie berichtete. Das Publikum ging gut mit und spendete viel Applaus auf der Fahrt mit dem Motorschiff Deutschland – Richtung bergab. Alle würden streiken, der Staat solle alles bezahlen. „Versucht‘s mal wieder mit Schaffen“, meinte der Bürgermeister unter Jubel. Deutschland hinke hinterher und komme nicht voran wegen des Wusts von Regeln und Bürokratie.

Und aus eigener leidvoller Erfahrung schilderte er gewitzt und in Reimen, wie unglaublich kompliziert es war, auf dem Lärmschutzwall an der B 33 eine Photovoltaikanlage zu installieren oder die Marienschlucht zu sanieren.

Sie machen die Alet-Abende möglich

Das Publikum wird an den Alet-Abenden bestens unterhalten.
Das Publikum wird an den Alet-Abenden bestens unterhalten. | Bild: Zoch, Thomas

Für gute Stimmung und fröhliches Mitsingen sorgte auch einmal mehr Christoph „Meise“ Vollmer mit einigen Songs – so etwa mit „Ja schpinnsch denn du“, wo er von einer schöneren verrückten Welt träumte, in der Handwerker im E-Auto fahren und immer pünktlich sind. Und zum Klassiker „Hot Love“ spottete er über deutsche Spitzenpolitiker.

Leichtmatrose Stefan Friedrich (links) muss erst mal das Schiff putzen – nach Anweisung von Kapitän Felix Streibert – ehe er ...
Leichtmatrose Stefan Friedrich (links) muss erst mal das Schiff putzen – nach Anweisung von Kapitän Felix Streibert – ehe er in der Bütt für Lacher sorgt. | Bild: Zoch, Thomas

Nachwuchs-Narren zeigten ihr Talent im Brauchtums-Unterricht von Ludwig Egenhofer, einmal mehr gekonnt verkörpert von Ulrich Egenhofer. Wobei noch ein Egenhofer, nämlich der kleine Levin, alles wusste über die Allensbacher Narrenfiguren. Und ihr Talent zeigten auch wieder die Sunshine Kids bei ihrem schönen Tanz.

Das Kinderballett Sunshine Kids zeigt sein Talent und bekommt viel Applaus beim Alet-Abend.
Das Kinderballett Sunshine Kids zeigt sein Talent und bekommt viel Applaus beim Alet-Abend. | Bild: Zoch, Thomas

In Perfektion zeigten das dann das Reichenauer Grundele-Ballett mit einem lebhaften Totentanz und die Gundel-Garde mit einer heißblütigen Jahreszeiten-Nummer. Ludwig Egenhofer dankte den Reichenauer Grundel für die „Leihgabe. Durchs Programm führte mit gewitzten Ansagen Felix Streibert als Schiffskapitän.

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