Eine Million – das steht im Raum. Wenn eine Million Menschen am Abend des Dienstags, 30. Januar, ab 20.15 Uhr an ihrem Fernsehgerät den SWR einstellen und die Fasnacht aus dem Konstanzer Konzil ansehen, dann haben alle Beteiligten Grund, zufrieden zu sein. 950.000 Zuschauer hatte die Sendung im vergangenen Jahr. 960.000 waren es 2022, es schien sich zuletzt in dieser Höhe einzupendeln.
Die ganz fetten Jahre sind für die Live-Sendung aus Konstanz vielleicht vorbei, aber das Damoklesschwert baumelt auch nicht mehr sehr über dem prestigeträchtigen Fernsehabend, wie es schon einmal der Fall war. Das sagen der Verantwortliche beim Südwestrundfunk, Alexander Göbel, und Programmchef Mario Böhler, der Präsident der mit-veranstaltenden Narrengesellschaft Niederburg.
Wobei ihnen zufolge die Quote nicht alles ist – in doppelter Hinsicht. Zum einen ist der Wert für den Marktanteil in Baden-Württemberg tendenziell aussagekräftiger, weil er mit abbildet, wie viele Menschen den Abend überhaupt vor dem Fernseher verbrachten. Zum anderen ist immer auch die Frage, was an dem Abend sonst so läuft.
Viertelfinale im DFB-Pokal läuft zur gleichen Zeit
Und da muss sich Konstanz schon anstrengen: Das ZDF bringt das Viertelfinale im DFB-Pokal, FC St. Pauli gegen Fortuna Düsseldorf. In der ARD ist „In aller Freundschaft“ und dann „Report München“ zu sehen. Immerhin keine andere große Fasnachts- oder Karnevalssendung mit einer ähnlichen Zielgruppe wie die Übertragung aus dem Konzil, wie es auch schon der Fall war.
Was das Programm angeht, sind die Verantwortlichen auf jeden Fall zuversichtlich. Rainer Vollmer aus Stockach wird wieder durch einen bunten Reigen von Tanz- und Musikeinlagen, Sketchen und modernen Büttenreden führen.

Einen Teil davon können die Gäste gerade bei den Bunten Abenden der Konstanzer Narrengesellschaften Kamelia Paradies und Niederburg erleben – unter ihnen Beiträge von Claudia Zähringer und Norbert Heizmann, Hans Leib und Jürgen „Neckes“ Greis. Von den Fürstenberglern gibt Marco Rinderspacher den trinkfesten Lehrer.
Neue und bekannte Gesichter aus Stadt und Region sind dabei
Auch aus der Region werden Mitwirkende dabei sein: Die Waldberghexen aus Singen bringen einen echten Hexentanz auf die Bühne, eine echte TV-Premiere. Die Grundel-Garde mit einer sicherlich bestens einstudierten Tanznummer sowie Marcus Günther als James Bond vertreten zum 1300. Geburtstag die Reichenau.
Und Marianne Schätzle aus Hilzingen zeigt, dass sie mehr kann als Merkel-Double. Und dann kündigt Mario Böhler noch eine Überraschung an. „Wir werden einen Akteur zurück auf der Bühne sehen, auf den wir sehr lange verzichten mussten“, verspricht er.
Das Programm läuft von 20.15 Uhr bis Mitternacht
Rund dreieinviertel Stunden wird die Sendung dauern – von 20.15 bis etwa 0 Uhr. Vor einem Jahr hatte es die erste Live-Übertragung nach Ende der Corona-Einschränkungen und damit aus dem voll besetzten Konzil sogar auf vier Stunden gebracht.
Die Länge ist dabei nicht nur der Vielzahl von Nummern geschuldet. Denn auch wenn das niemand so richtig bestätigen will: Wenn die Sendung aus Konstanz sowohl die beste Sendezeit ab nach der Tagesschau als auch das Spätabendprogramm bis Mitternacht füllt, lohnt sich der beträchtliche technische und personelle Aufwand noch mehr.

SWR-Abteilungsleiter Alexander Göbel nennt aber noch einen weiteren Punkt: „Viele stoßen tatsächlich erst gegen 22 Uhr dazu, da ist es doch schön, wenn auch die noch ein vielseitiges Programm ansehen können.“