Beim höchst vergnüglichen bunten Abend kam die Narrenzunft Kuckuck im katholischen Gemeindezentrum wahrhaft ins Inselfieber. Die drei Balletts räumten am Freitag je zwei Zugaben ab, und auch der Sketch „Sport auf der Insel Bishop Rock“ war so gut, dass die Beteiligten eine Zugabe geben mussten. Die Familie Gensle mit Peer, Reinhold, Hannah und Dunja zeigte eine atemberaubende Illusionsshow – nur leider war das Vergnügen viel zu kurz.
Wahnsinnig gut waren auch die Blue Diamonds. Die Mädchen im Alter von fünf bis zwölf Jahren begeisterten mit „Mit Volldampf auf die Insel – die Blue Diamonds heben ab“. Dem Team um Jenny Brendle und Tanja Lamprecht war es gelungen, binnen eines halben Jahres eine anspruchsvolle Choreografie mit den Kindern einzustudieren.
Daniela Zimpfer erläuterte auf Nachfrage, dass die Mädchen während der Fasnacht bei Tagesauftritten die Rolle der Garde übernehmen. Mit kräftigen Jubel- und Bravorufen gingen auch das Damenballett unter Leitung von Choreografin Nadja Schludecker mit „Ritmo y Cava“ und das Männerballett unter Leitung von Patrick Gensle mit „Ahoi- und Prost-Ballett“ nach ihrem Auftritt von der Bühne.

Mit Hochspannung erwartet wurde der Sketch „Pfarrer sucht Frau“ mit Armin Nagel. Der laute Jubel, der bereits bei der Anmoderation aufbrandete, zeigte die Beliebtheit des Geistlichen im Ort. Die Erwartungen wurden auch voll erfüllt.
Auf der Bühne werden dem katholischen Pfarrer drei Frauen vorgestellt, die der Pfarrgemeinderat aus 250 Bewerberinnen ausgewählt hat: Raffael(a) Richter als gebrechliche Seniorin, Reinhold(a) Genschin (Gensle) als anrüchig aussehende Frau und Michael(a) Schafscherer als Frutarierin, eine Frau, die nur Obst isst. Die Auswahl kommentierte der Pfarrer mit entsetzten Ausrufen wie „Jesus, Maria und alle Heiligen“.
Geschickt verpackte Nagel seine gelungenen Wortspiele um Glockenturm und Glockeninspektion, was das Publikum trotzdem als Schlüpfrigkeit entlarvte und prompt mit „Oi joi joi au au au“ quittierte. Akustisch unterstrich der Alleinunterhalter Berti die Wortspiele mit einem Tusch. Wer gedacht hatte, dass der Pfarrer eine Ehefrau sucht, wurde zum Schluss eines anderen belehrt. „Eine Huuserin brauche ich nicht mehr bis an mein Lebensend“, stöhnte er unter dem Lachen der begeisterten Zuschauer.
Viele weitere Höhepunkte
Der Fanfarenzug Kuckuck mit Hubert Okle an der Spitze stimmte das Publikum bereits zur Eröffnung und wieder nach der Pause mit „Insel der schönen Töne“ aufs kommende Programm ein. Mitglieder des Fanfarenzugs brachten im Sketch „Insel-Shopping-Queen“ geschickt lokale Themen wie Verkehrsinseln und -schilder, Tempolimit, das Neubaugebiet Marienweg sowie die Ortsmitte ein.
In „Gewichtig – Gewaagt“ kämpfte Sabine Huber-Schilling mit einer sprechenden Waage. Eine Rolle, die ihr nach einem persönlichen Erlebnis von Daniela Zimpfer auf den Leib geschrieben worden war. Die Kazookies gingen musikalisch begleitet auf Reisen. Sie fuhren mit dem Zeppelin zum „Inselhüpfen“ und spotteten über konstanzerische Miss- und Umstände, wie Mehrweggeschirr und eine holprige Martin-Schleyer-Straße, die sich wegen ihrer Schlaglöcher bestens als Golfplatz eignen würde.

Peter Zarth begab sich mit seinem „Vortrag über Humor, Sprache und Witz“ auf die Sprachinseln; allerdings sprang der Funke nicht über. Anders bei Reinhold Gensle und Roland Breunig als Leuchti und Blinki, die wie gewohnt mit ihrem Charme manche Stolperfalle umspielten. Berti Sturm heizte musikalisch ein und führte mit Gassenhauern durch die Pop- und Rockgeschichte.
Für Besucherin Katrin Jutz war dies ihr erster bunter Abend. „Voll schön und abwechslungsreich. Schön auch, was ein Dorf auf die Beine stellen kann“, sagte sie. Auch für Mattis Cramer war dies der erste bunte Abend. „Ich bin völlig von den Socken, richtig perplex. Humor, Witz und Tanz – es wurde so viel aufgetan. Damit habe ich gar nicht gerechnet“, schwärmte er. Sabine Neufang urteilte ebenso begeistert „witzig, kurzweilig und überraschend“.