Nach sechs Jahren ohne großen Umzug lässt es Kreuzlingen dieses Jahr richtig krachen. Neben dem traditionellen Fasnachtsumtrieb am Sonntag, 23. Februar, findet am Samstag, 22. Februar, eine große Guggenparty statt, zu der über 700 Guggenmusiker samt Begleitung erwartet werden. Der SÜDKURIER gibt eine Übersicht über die Fasnachtsveranstaltungen in der Grenzregion.
Die Guggenparty will „hart a dä Grenze“ feiern
Als Guggenmusik wird im schwäbisch-alemannischen und Schweizer Sprachraum Blasmusik bezeichnet, die während der Fasnacht gespielt wird. Verschiedene Städte veranstalten regelmäßig Guggenkonzerte – dieses Jahr zum ersten Mal auch in Kreuzlingen.
Unter dem Motto „Hart a dä Grenze!“ wird am Samstag, 22. Februar 2025, von 15 Uhr bis 23 Uhr auf drei Bühnen entlang des Boulevards gefeiert. Dies gibt Veranstalter Markus Baiker von der Narrenorganisation Emmishofen bekannt: „Jeder, der Lust hat, kann sich auf der Straße bei den Essensständen oder im beheizten Zelt vergnügen.“ Der Eintritt ist kostenlos.
Am Sonntag, 23. Februar, findet der große Fasnachtsumzug statt, der bereits in den Jahren 2009, 2014 und 2019 ausgerichtet wurde. Der diesjährige Umzug beginnt um 14 Uhr, wobei die Straßen ab 10 Uhr gesperrt werden. Eintrittsbändchen sind ab 11 Uhr an den Eingangspunkten erhältlich.
An diesen Bändchen wird eine Trillerpfeife befestigt sein, die laut Organisator bewusst zum Krachmachen reizen soll. Die Eintrittsbändel kosten am Veranstaltungstag acht Franken oder Euro.
Hier verläuft der Kreuzlinger Umzug am 23. Februar

Markus Baiker rechnet beim großen Kreuzlinger Umzug mit rund 10.000 Zuschauern. Zudem haben sich 3500 Teilnehmer angekündigt, die Kreuzlingen in ein buntes Konfettimeer verwandeln werden. Darunter sind 1600 Schüler mit Begleitung, die bereits intensiv an ihren Vorbereitungen arbeiten. Neben zahlreichen Konstanzer Gruppen, wie den Seegeistern, den Wollmatinger Riedhexen und den Konstanzer Frichtle, nehmen auch Gruppen aus Wien, Winterthur und Frauenfeld teil.
Die Zuschauer des Umzugs dürfen sich auf eine besondere Überraschung freuen: Die Narrengesellschaft Emmishofen (NGE) präsentiert einen Themenwagen rund um das neu geplante Stadthaus in Kreuzlingen. „Wir haben uns da was ganz Spezielles überlegt“, verrät der NGE-Präsident. Auf die Frage, ob die parallel stattfindende Bundestagswahl in Deutschland die Besucherzahlen beeinflussen könnte, bleibt Baiker gelassen: „Ach, da mach ich mir keine Sorgen. Die Deutschen können ja nach dem Wählen einfach noch vorbeikommen.“
Närrisches Treiben in der Schweizer Grenzregion
Auch Tägerwilen pflegt das fasnächtliche Brauchtum. Wie Organisator David König bestätigt, eröffnet der Hemdglonggerumzug am Freitag, 7. März, um 19 Uhr das närrische Treiben, gefolgt vom fröhlichen Kindermaskenball in der Bürgerhalle am Samstag, 8. März.
Den Abschluss bildet die Straßenfasnacht am Sonntag, 9. März, um 14 Uhr auf dem Gemeindehausplatz – allerdings ohne Umzug und Festwagen. „In Tägerwilen wollen wir es bewusst klein und familienfreundlich halten“, erklärt König. „Die Fasnacht lebt hier von der Bevölkerung.“
Den krönenden Abschluss bildet Ermatingen, wo auch dieses Jahr ausgelassen gefeiert wird. Der Legende nach floh während des Konstanzer Konzils ein Geistlicher in das Dorf, wo ihm ein Fisch, die Groppe, serviert wurde. Aus Dankbarkeit soll er den Ermatingern erlaubt haben, ein weiteres Mal Fasnacht zu feiern.
Mehr als 600 Jahre später lebt dieser Brauch fort. Am Sonntag, 30. März, um 14 Uhr zieht daher ein fröhlicher Kinder- und Familienumzug durch die Straßen. Dieser startet in der Poststraße, führt dann über in die untere Seestraße und die Schiffländestraße und endet schließlich am Bahnhofsplatz.
Ob in Ermatingen, Tägerwilen oder Kreuzlingen – überall in der Grenzregion sind deutsche Fasnachtsfreunde gern gesehene Gäste. Wer sich besonders auf den Kreuzlinger Umzug freut, kann noch bis zum 16. Februar online Briefwahlunterlagen beantragen oder zur Vorabwahl in den Bürgersaal, Sankt-Stephans-Platz 17, gehen. Die Stadt Konstanz hat angekündigt, dort ab dem 7. Februar diese zusätzliche Möglichkeit zur Urnenwahl zu schaffen.