Die Hilfsbereitschaft für die Menschen, die durch den Krieg in der Ukraine aus ihrem Land vertrieben wurden, ist groß. Das zeigt sich beispielsweise an den Angeboten für die Initiative Raumteiler. Über diesen Kontakt haben Privatpersonen nach Angaben des Sozialamtes Wohnraum vom Einzelzimmer bis zum kompletten Haus zur Verfügung gestellt.
Allein 49 Personen fanden bis Anfang der Woche auf diesem Wege eine Bleibe. Wie es in einer Sitzung des Sozialausschusses des Gemeinderats hieß, dürfte die Gesamtzahl der in Konstanz unterbrachten Ukraine-Flüchtlinge weit höher liegen.
Die Mitarbeiter der Initiative, bei der es sich um ein gemeinsames Programm des Sozial- und Jugendamts, des Bürgeramts und der Initiative „83 integriert“ handelt, legen bei den Angeboten Wert auf eine Bereitstellung des Wohnraums von sechs bis zwölf Monaten. Auf diese Weise soll Folgeproblemen vorgebeugt werden – wie etwa dem Status der Obdachlosigkeit, die die Stadt bei einer gehäuften Fallzahl nur noch schwer handhaben könnte.
Kommen Kindergärten an ihre Grenzen?
Neben dem Krisenmanagement mit seinem akuten Handlungsbedarf ist man in der Stadtverwaltung bemüht, eben diese drohenden längerfristigen Schwierigkeiten möglichst erst gar nicht aufkommen zu lassen. Eines der Themen: Da es sich beim Gros der Flüchtlinge um Mütter mit Kindern handelt, dürfte die Ausstattung an den Kindergärten an ihre Grenzen kommen – zumal es wegen Corona und des Personalmangels schon jetzt reichlich Probleme gibt. Ein weiteres Beispiel für die organisatorische Notwendigkeiten sind Sprachkurse sowohl für Kinder wie Erwachsene.
Sozialbürgermeister Andreas Osner zeigt sich unterdessen dankbar für Anregungen zu Hilfsangebote für die Flüchtlinge. Susanne Heiß von den Freien Wähler beispielsweise schlug vor, den Stadtsportverband mit einzubinden. Ihr sei ein Fall bekannt, bei dem ein achtjähriges Kind einfach nur Fußball spielen wolle – ihm könne mit einem entsprechenden Angebot und Kontakt in gleich mehrfacher Hinsicht geholfen werden.