In die Räume des ehemaligen Fitness-Studios im Lago zieht ein Gastronomiebetrieb ein; das ist bereits bekannt. Doch es gibt noch ein streng gehütetes Geheimnis, das Peter Herrmann, Center-Manager des Lago Shopping-Centers, jetzt verraten darf.
Um attraktiv und damit erfolgreich zu bleiben, ist stetige Veränderung unabdingbar. Für Herrmann steht fest, dass diese großzügige Fläche mit ihren großen Fenstern und dem Ausblick auf Altstadt und See, in der sich bis März 2022 ein Fitness-Studio befunden hat, anders genutzt werden muss. „Ich wollte etwas, das das Lago einzigartig macht.“ Was ist genau geplant?

Derzeit wird eine Dachterrasse auf dem Lago gebaut
Die österreichische Soulkitchen Group mit Gründer und Inhaber Heiner Raschhofer wird die etwa 2000 Quadratmeter große Gastronomiefläche verteilt auf drei Etagen mit Blick auf Altstadt und See betreiben. Und was ist das bislang gehütete Geheimnis? Es wurden 100 Quadratmeter aus dem Dach des Shopping-Centers herausgeschnitten: Hier entsteht auf etwa 22 Metern Höhe ein Dachgarten-Restaurant.
Die Idee zur Dachterrasse reifte im Jahr 2018 zu einer Vision, denn „das wäre ein Leuchtturmprojekt, etwas Einzigartiges“, so Peter Herrmann. Er musste einiges an Überzeugungsarbeit leisten, schließlich bedeutete die Umsetzung unter anderem einen großen Eingriff in die Gebäudesubstanz. Peter Herrmann musste dicke Bretter bohren, war aber letztlich erfolgreich.

40 Tonnen Stahl sind für das Leuchtturmprojekt notwendig
Klar war für ihn ebenso, dass auch das Gastro-Konzept überzeugen muss und nur jemand „mit Format, Erfahrung und einer enthusiastischen Mannschaft“ als Betreiber in Frage kommt. Mit Heiner Raschhofer habe er dann seine Idealbesetzung gefunden, denn für solch ein Großprojekt sei „die Symbiose im Verständnis, etwas Einzigartiges zu entwickeln“, unverzichtbar, so Herrmann.
Die Vision des Rooftop-Restaurants sei nicht immer zur Freude der am Bau Beteiligten gewesen. Schließlich mussten für die Treppe, die auf den künftigen Dachgarten führt, 100 Quadratmeter Dachfläche entfernt werden. „Das war nicht nur eine Herausforderung für die Statiker“, stellt er fest, zumal „40 Tonnen zusätzlicher Stahl eingebaut werden musste, um das Gebäude dementsprechend zu ertüchtigen“.

Heiner Raschhofer war fasziniert von Herrmanns Idee, wusste lange Zeit aber nicht, ob alles so realisiert werden kann. „Geht nicht, haben wir oft gehört“, erzählt Raschhofer im SÜDKURIER-Gespräch, und doch habe es immer Lösungen gegeben. Im dritten Obergeschoss direkt neben dem Eingang zum Cinestar-Kino ist die erste Etage der künftigen Gastronomie mit unterschiedlichen Bereichen.
„Mit Glorious Butcher bieten wir ein Premium-Burger-Lokal mit etwa 140 bis 150 Sitzplätzen“, berichtet er. Tiefkühlpommes werde es keinesfalls geben, sondern nur frische, doppelt frittierte Kartoffelstücke, denn er will „nur die besten Zutaten“, möglichst von lokalen oder regionalen Lieferanten. Premium hört sich teuer an, doch: „Unter zehn Euro geht es los“, so der Soulkitchen-Chef.

Raschhofer verspricht „Konstanz-Bonus“ bei Veranstaltungen
Angrenzend werde es ein separates, etwa 350 Quadratmeter großes Lokal mit einer dominierenden Bar geben sowie einen Raum für Seminare, Meetings und Geburtstagsfeiern bis 80 Personen. Die Räumlichkeiten seien kombinierbar. „In Summe können wir Veranstaltungen mit modernster Technik bis zu 450 Personen machen – auch Abi-Feiern“, erklärt Heiner Raschhofer.
„Unser Ansinnen ist Multifunktionalität für Gesellschaften von 20 bis 450 Personen“, erläutert Heiner Raschhofer. Zur Preisgestaltung im Veranstaltungssektor kann er noch keine konkreten Auskünfte geben, stellt aber gerade bezüglich Abi-Feiern in Aussicht: „Sie werden wir anders bewerten, denn wir wollen unseren Beitrag leisten und so etwas möglich machen. Es wird sicherlich eine Art Konstanz-Bonus geben.“
Wie soll das Restaurant mit Ausblick gestaltet werden?
Eine geschwungene Treppe führt ins Restaurant im vierten Obergeschoss mit etwa 300 Sitzplätzen auf vier Ebenen, damit von jedem Platz eine Sicht auf Stadt oder See gegeben ist. Wie wird die Inneneinrichtung aussehen? „Das Interieur muss sich nicht in den Vordergrund drängen und nach Aufmerksamkeit heischen. Die Räume sind cool, vielmehr geht es darum, den Ausblick zu inszenieren“, erklärt der Gastronom.

Noch ein Stockwerk weiter sind die Gäste im pavillonartigen Gebäude auf dem Dach des Lago, vor dem sich die Terrasse mit etwa 250 Sitzplätzen befindet. „Hier möchten wir eine grüne Oase schaffen. Es soll ein richtiger Dachgarten werden“, erzählt Heiner Raschhofer. „Und wir werden hier auch unsere Salate und Kräuter anpflanzen, die wir für die Küche benötigen.“

Der Chef der Gastro-Gruppe trägt allerdings auch große Verantwortung: „Es braucht aber auch besondere Menschen, die diesen Ort zum Leben erwecken und einen Lieblingsplatz voller Energie und Lebensfreude schaffen.“
Damit meint er die Mitarbeiter. 100 Arbeitsplätze werde er für seine Erlebnisgastronomie auf drei Etagen mit vier unterschiedlichen Konzepten schaffen. Und wann ist es so weit? „Mit dem Frühlingserwachen wollen wir Dachgarten und Restaurant eröffnen.“