Einen spektakulären Einsatz hatte in der Gewitternacht die Freiwillige Feuerwehr Reichenau zu leisten. Aufgrund des kurzen, aber heftigen Sturms, der über die Insel Reichenau hinwegzog, stürzte eine große Pappel am Campingplatz Sandeseele in Reichenau-Mittelzell um, wie Thomas Baumgartner, Pressesprecher der Freilligen Feuerwehr Reichenau, mitteilt.
„Der Wurzelballen löste sich aus dem Erdreich und die Pappel stürzte mit lautem Getöse um. Dabei viel das obere Drittel der Pappel auf einen Wohnwagen mit Vorzelt“ und ein nebenstehendes Auto, schreibt er in der Pressemitteilung. Personen wurden nicht verletzt.

Niemand wurde verletzt
„Die meisten Campingplatzbesucher waren zu der Zeit in der Campingplatz-Wirtschaft“, erzählt Thomas Baumgartner gegenüber dem SÜDKURIER. „Augenzeugen haben berichtet, dass sich der Baum extrem gebogen habe und plötzlich umgefallen sei“, so Baumgartner in seiner Schilderung.
Die Freiwillige Feuerwehr Reichenau sei gegen 22.12 Uhr alarmiert worden. Als sie eintraf, lag die riesige Pappel neben dem Bewirtungsgebäude quer über der Terrasse. „Das obere Drittel der etwa 25 Meter langen Pappel lag über dem Fahrweg auf einem Wohnwagen. Der hintere Teil des Wohnwagens war schwer beschädigt“, so Baumgartner. Es handle sich um den Wagen eines Dauercampers, „der nicht da war“, wie der Pressesprecher sagt.

Zwei Stunden im Einsatz
Die Feuerwehr sicherte und sperrte die Unfallstelle mit Trassenband ab. Das obere Drittel des Baumes wurde von der Feuerwehr mit einer Motorkettensäge abgesägt und zur Seite geräumt, damit der Weg zum Campingplatz befahrbar wurde.
Zwei Stunden lang waren 24 Feuerwehrleute unter Leitung von Kommandant Andreas Schlegel im Einsatz. „Um die eigentlichen Aufräumarbeiten mit Abräumen des Baumes wird sich der Gemeindebauhof kümmern“, berichtet Thomas Baumgartner.
Maren Kraus, die auf dem Campingplatz Sandseele arbeitetet, schilderte am Mittwoch, wie viel Glück im Spiel war. Der zermalmte Wohnwagen war nicht bewohnt, und auch auf der Terrasse des Restaurants waren keine Gäste. Die mächtige Pappel hätte sie womöglich erschlagen.
Stromausfall in Teilen von Wollmatingen
Just als da heftige Gewitter am Dienstagabend über Konstanz niederging, sind in Teilen der Stadt Konstanz Stromausfälle und weitere Störungen in der Infrastruktur passiert. Nach Angaben von Augenzeugen gab es in Teilen von Wollmatingen und Petershausen zeitweise keine elektrische Energie. Videos zeigen aber auch, dass nicht alle Wohnungen oder komplette Straßenzüge betroffen waren.
Auch aus anderen Bereichen der Stadt und der Bodanrück-Vororte wurden Störungen gemeldet. So berichteten Betroffene, dass der Fernsehempfang ausgefallen sei oder keine Internetverbindung mehr bestehe.

Polizei bestätigt: Bürger meldeten plötzliche Dunkelheit
Ein Beamter der Polizeipräsidiums Konstanz bestätigte am Dienstagabend gegen 22.30 Uhr, dass mehrere Anrufe wegen Stromausfällen eingegangen seien. Von Schäden oder der genauen örtlichen Ausdehnung sei aber noch nichts bekannt. Das Präsidium selbst, ebenfalls in Petershausen gelegen, war demnach nicht betroffen; es wäre allerdings ohnehin mit einem Notstromaggregat ausgerüstet. Auch in Petershausen-Ost kam es nicht zu einer Unterbrechung der Stromversorgung.
Das Gewitter war allerdings nicht die Ursache für den Stromausfall, wie die Stadtwerke Konstanz in ihrer Pressemitteilung schreiben, sondern ein technischer Defekt. Verantwortlich hierfür sei eine defekte 20.000-Volt-Kabelstrecke im Bereich altes Rathaus Wollmatingen und Urisberg gewesen. Der Strom sei gegen 21.30 Uhr in den Bereichen Schwaketenstraße, Urisberg, Sonnentauweg und zwischen Buhlenweg und Taborweg ausgefallen. Nachdem Techniker der Stadtwerke die fehlerhafte Strecke lokalisiert und abgeschaltet hatten, sei gegen 22.40 Uhr die Stromversorgung wieder sichergestellt gewesen. Die Stadtwerke bedaudern den Zwischenfall. Spezialisten haben zwischenzeitlich die Fehlerursache geklärt. „Es war eine ältere Muffe“, so Stadtwerke-Pressesprecher Josef Siebler. Das Verbindungsstück sei marode geworden und werde in den nächsten Tagen ausgetauscht.
Das Geschehen in Allensbach und Konstanz
„Eine sehr ruhige Nacht“ habe die Freiwillige Feuerwehr Allensbach gehabt, sagt Hans-Christoph Köne, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Allensbach. Sie musste in der Gewitternacht nicht ausrücken. Ähnlich war es bei der Feuerwehr Konstanz, die in der nacht lediglich zwei Einsätze zu verzcihnen hatte, wie Pressesprecher Felix Ritter auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt. In der Byk-Gulden-Straße habe gegen 20.30 Uhr eine Brandmeldeanlage ausgelöst, wobei es sich allerdings um einen Fehlalarm gehandelt habe. Gegen 22.30 Uhr wurde die Konstanzer Feuerwehr in die Hebelstraße gerufen. Dort sei aufgrund des Starkregens Wasser durch das Dach in eine Wohnung eingedrungen, wie Ritter berichtet. Die Einsatzkräfte hatten mit einem Sauger das Wasser entfernt.