Uli Burchardt: Frische Waldluft und Abend mit Familie und Freunden
Wie vor drei Wochen treffen wir Uli Burchardt auch an diesem frühen Sonntagnachmittag wieder auf einem Spaziergang. Doch heute schlendert der amtierende OB mit seiner Partnerin Karin Auchter und den Töchtern Johanna und Amelie nicht im Hörlepark am Seeufer entlang. Treffpunkt ist ein Parkplatz bei Litzelstetten, von wo aus es durch den Wald Richtung Dingelsdorfer Ried geht. „Ich gehe sehr gerne spazieren, nicht nur an Wahlsonntagen„, sagt Burchardt.

Auch das restliche Sonntagsprogramm des OB und seiner Familie gleicht dem am Tag des ersten Wahlgangs: Ausgiebiger Brunch vor dem Spaziergang, danach ein frühes Abendessen und Treffen mit Freunden, um die ersten Ergebnisse abzuwarten, bevor es wieder ins Bodenseeforum geht.
Doch etwas ist diesmal anders: „Heute wird es entschieden und da ist schon mehr Spannung drin“, sagt Burchardt. Dennoch wirkt er wie letztes Mal ziemlich entspannt. Und der OB bestätigt: „Ich habe wieder sehr gut geschlafen. Um mich herum scheinen die Leute nervöser zu sein als ich. Bei mir kommt das wahrscheinlich erst relativ spät, kurz vor der Auszählung.“
Andreas Matt: Entspannt an der Seestraße
Andreas Matt scheint entspannt, angesichts der Dinge, die da kommen. Mit seiner Partnerin genießt er an der Seestraße noch einmal die letzten Stunden vor dem zweiten Wahlgang, der entscheiden wird, wer die nächsten acht Jahre im Konstanzer Rathaus sitzt.
„Die letzten sieben Monate waren eine wunderbare Reise“, sagt er, den Blick Richtung Säntis gewandt. „Sie waren voller inspirierender Begegnungen, Anregungen, Kritik, Ideen und Diskussionen. Für mich war es eine sehr intensive Zeit.“ Heute sei ein guter Tag, um nochmals ein Resümee zu ziehen.
Was das Wahlergebnis angehe, möchte er keine Prognose abgeben. Er freut sich allerdings sehr über die hohe Wahlbeteiligung. Enttäuscht habe ihn in den letzten drei Wochen aber, dass es weniger um Inhalte gegangen sei, sondern nur um die Kandidaten als Personen.
Bevor es heute Abend ins Bodenseeforum zur Auszählung geht, möchten er und seine Partnerin vielleicht noch einmal mit dem Riesenrad auf Klein Venedig fahren. „Das steht ja nicht mehr lange. Außerdem erinnert es mich an mein rundes Wahlkampflogo“, sagt er und lacht. Von dort oben könne man alles gut überblicken, findet Andreas Matt.
Luigi Pantisano: Maultaschen mit der Familie
Und wieder warten sie im Quartierszentrum Berchengebiet auf das Wahlergebnis, Luigi Pantisano, seine Frau Kristina, sein Bruder Alfonso, die Kinder. Es riecht nach Oregano und Tomaten, es gibt Maultaschen italienische Art.
Luigi Pantisano wirkt ruhiger als vor drei Wochen. „Ich glaube, ich bin der Entspannteste hier“, sagt er und schaut seine Frau an. „Du hattest versprochen, dass du nicht gewinnst“, sagt sie und lächelt ihn an. Sie meint es nicht ganz ernst – doch für sie entscheidet sich an diesem Abend, ob sich ihr Leben und das der Kinder ändern wird. Ob sie in Konstanz eine Wohnung suchen müssen, ob der Sohn, der gerade in Stuttgart eingeschult wurde, in einer neuen Klasse beginnen wird.
Unglaublich stolz sei sie auf ihn, wie er den Wahlkampf geführt habe und dass er schon jetzt etwas bewegt und ganz viele Diskussionen angestoßen habe. „Ich freue mich darauf, wieder als Familie zusammen zu sein“, sagt sie.
Luigi Pantisano sagt, dass er nicht wisse, ob er gewinne. Aber es fühle sich viel realer an, als beim ersten Wahlgang. Die Vorstellung, Oberbürgermeister von Konstanz zu sein – sie begeistert ihn, gleichzeitig hat er großen Respekt davor.
Am Esstisch analysiert Bruder Alfonso den Wahlkampf der Konkurrenten. Er ist überzeugt, dass Luigi gewinnt. „Ich denke, diesmal wird das Ergebnis deutlicher ausfallen“, sagt er. Nur noch wenige Stunden. Die erste Hochrechnung wollen die Pantisanos im Kreise enger Freunde und der Familie auf dem Laptop ansehen, danach will Luigi Pantisano entweder ins Bodenseeforum oder zu seinen Unterstützern ins Neuwerk.