In Konstanz gibt es 28 Apotheken. Drei davon sind bisher als offizielle Anlaufstelle für Corona-Impfungen registriert: die Tiergarten-Apotheke und die Malhaus-Apotheke in der Altstadt sowie die Suso-Apotheke in Petershausen. Letztere wird, sofern die Einrichtung des Systems zur Terminbuchung funktioniert, ab Donnerstag die ersten Spritzen aufziehen.

Es gibt schon erste Anfragen

„Wir haben bereits etwa zehn Vorreservierungen erhalten“, berichtet Filialleiterin Elke Warsinsky. In der Suso-Apotheke sollen, beginnend ab dieser Woche, donnerstags, freitags und samstags Impfungen nach einer Online-Terminvereinbarung möglich sein. Dabei wird es eine freie Auswahl zwischen den Vakzinen von Moderna und Biontech/Pfizer geben. Bis zu 20 Impfungen am Tag könne die Apotheke dann durchführen. In der kommenden Woche, voraussichtlich ab Dienstag, 15. Februar, sollen auch in der Malhaus-Apotheke Impfungen möglich sein. Eine Online-Terminvergabe soll ab Montag verfügbar sein.

Apothekerin Elke Warsinsky ist bereit, die ersten Menschen mit dem Corona-Vakzin zu impfen.
Apothekerin Elke Warsinsky ist bereit, die ersten Menschen mit dem Corona-Vakzin zu impfen. | Bild: Maurice Sauter

Elke Warsinsky begrüßt diese zusätzliche Option in der Impfkampagne. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Ärzte zu unterstützen. Ich hätte mir diesen Schritt aber schon früher gewünscht, schließlich ist dies in anderen Ländern wie Frankreich oder der Schweiz schon längst möglich.“

Apotheker müssen Seminar absolvieren

Um die Apotheken auf das Impfen vorzubereiten, sei nicht nur eine spezielle Ausbildung der Apotheker, sondern auch ein großer technischer sowie organisatorischer Aufwand nötig gewesen, wie Elke Warsinsky bestätigt. Da stellt sich die Frage: Lohnt sich dieser überhaupt?

Dr. Daniel Hölzle hält den Einsatz von Apotheken in der Impfkampagne zum aktuellen Zeitpunkt nicht für zwingend nötig.
Dr. Daniel Hölzle hält den Einsatz von Apotheken in der Impfkampagne zum aktuellen Zeitpunkt nicht für zwingend nötig. | Bild: Scherrer, Aurelia

Schließlich ist das Angebot mit Impfzentren, mobilen Teams und Hausärzten bereits groß. Dass die Beteiligung der Apotheken nun der Impfkampagne in der Region einen zusätzlichen Schwung geben wird, glaubt Dr. Daniel Hölzle, Inhaber der Tiergarten-Apotheke, nämlich nicht. „Die Stellen, an denen man sich impfen lassen kann, sind derzeit nicht der begrenzende Faktor. Das ist eher die sinkende Nachfrage.“

Das könnte Sie auch interessieren

So ist beispielsweise der Bürgersaal in Konstanz kein Impfzentrum mehr, auch die Hausärzte benötigen derzeit im Vergleich zum vergangenen Herbst deutlich weniger Dosen. „Der Bedarf beläuft sich in etwa auf zehn bis 15 Prozent dessen, was in Hochzeiten los war“, erklärt Hölzle, der auch die Belieferung der Konstanzer Arztpraxen steuert.

Aufgrund der sinkenden Nachfrage für Impfungen wird Hölzle in der Tiergarten-Apotheke vorerst auch keine Termine anbieten. Für den Fall, dass der Andrang wieder steigt – etwa durch vierte Impfungen für gefährdete Personen – möchte er aber vorbereitet sein. Auch von anderen Apotheken, mit denen Hölzle im Austausch steht, hat er ähnliche Signale wahrgenommen. Hölzle: „Als zweitrangige Impfstelle nach den Ärzten sind Apotheken eine gute Option.“

Das könnte Sie auch interessieren