Die Grenze zur Schweiz ist seit Montag wieder geöffnet – und in der Stadt wirkte sich das erhöhte Verkehrsaufkommen erstmals am Donnerstag, 18. Juni, wieder massiv aus. Auf der Laube und in der Gartenstraße bildeten sich lange Rückstaus.

Auf der unteren Laube bildete sich am Donnerstag, 18. Juni, gegen Abend ein Stau. Für Rettungskräfte oder Feuerwehr wäre ein Durchkommen ...
Auf der unteren Laube bildete sich am Donnerstag, 18. Juni, gegen Abend ein Stau. Für Rettungskräfte oder Feuerwehr wäre ein Durchkommen kaum möglich. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Der Grund: Die zwei Nadelöhre über Rhein, Schänzlebrücke und alte Rheinbrücke sind aufgrund von Baustellen noch enger geworden. So wird die Schänzlebrücke wegen Hitzeblasen im Asphalt mehrere Wochen aufwendig saniert und der hochfrequentierte Sternenplatz seit einigen Monaten modernisiert.

Zuständig ist das Regierungspräsidium Freiburg

Das Regierungspräsidium Freiburg ist für die Instandhaltung dieser Straßen zuständig. Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums, sagt: „Die laufenden Baumaßnahmen sind notwendig, um Mängel am Zustand der Straßen zu beseitigen.“

Dabei sei es unvermeidlich, dass solche Projekte an stark befahrenen Knotenpunkten und Streckenabschnitten Verkehrsbehinderungen mit sich bringen. Dass an beiden Brücken über den Rhein gleichzeitig gearbeitet wird, sei absichtlich geplant worden.

So wurde die Sanierungsmaßnahme an der Schänzlebrücke vom Regierungspräsidium Freiburg in Abstimmung mit den örtlichen Behörden, der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde und dem Tiefbauamt, kurzfristig vorgezogen.

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Hierbei sollte das geringe Verkehrsaufkommen während der Grenzschließung, verursacht durch die Corona-Krise, genutzt werden. Dass sich der Verkehr mit der Grenzöffnung wieder verstärken würde, sei in der Abwägung der Behörden berücksichtigt worden.

Heike Spannagel geht davon aus, dass sich die Verkehrsteilnehmer auf die Situation einstellen und diese sich in den kommenden Tagen entspannen wird.

Die Stadt bleibt entspannt

Auch Walter Rügert, Pressesprecher der Stadt Konstanz, bleibt angesichts des Verkehrs noch gelassen. Er sagt: „Klar, am Donnerstag war viel los. Aber das war nur ein Tag, davon lässt sich nicht auf die Gesamtsituation schließen.“

Allerdings ist er sicher, dass die Staus mit den beiden Baustellen an Sternenplatz und Europabrücke zusammenhängen. Er habe jedoch keine großen Sorgen, dass es in nächster Zeit zu Problemen kommen werde.

Auf der Europabrücke herrscht Chaos. Der Verkehr staut sich bis zur Grenze und darüber hinaus.
Auf der Europabrücke herrscht Chaos. Der Verkehr staut sich bis zur Grenze und darüber hinaus. | Bild: Zieger, Philipp

Christopher Kutschker, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz, sagt: „In Konstanz kennen sich die Leute ja mit Staus aus.“ Das tun zum Glück auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Konstanz, die mit den großen Fahrzeugen bei solchen Staus in der Innenstadt Probleme hätten, durch den Verkehr zu kommen.

Kutschker sagt: „Staus sind wir in Konstanz ja gewohnt. Bisher kam es in den letzten Tagen nicht zu schwierigen Vorfällen.“ Allerdings liege das auch daran, dass es zu Zeiten des Feierabendverkehrs keine Einsätze gab.

So wenig Verzögerung wie möglich

Die Feuerwehr sei im Vorfeld von großen Baumaßnahmen mit in die Planungen involviert. Kutschker sagt: „Dann sehen wir bereits im Vorfeld nach Möglichkeiten, dass es für uns zu so wenigen Verzögerungen wie möglich kommt und wir Ausweichmöglichkeiten haben.“

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Im Notfall hat die Feuerwehr aber noch ein Mittel, um sich, anders als die Berufspendler, einen schnellen Weg durch den Verkehr zu bahnen. Ein Freischaltsystem, dass an das Verkehrsleitsystem angedockt ist und eine vorausrollende Grünwelle der Ampelanlagen erzeugen kann.

Kutschker sagt: „Und wenn es zum Ernstfall kommt, hoffen wir, dass die Menschen richtig handeln und uns irgendwie Platz machen.“

Stau ist kein Konstanzer Phänomen

Bisher Glück bei ihren Einsatzfahrten hatte auch die Polizei. Bis jetzt kam es noch nicht zu problematischen Einsätzen. Auch die Polizei war in die Verkehrsführung bei den Baustellen eingebunden.

Tatjana Deggelmann von der Polizei Konstanz sagt: „Dabei wurde die Verkehrslenkung so gewählt, dass der Verkehr überwiegend geordnet fließen kann. Dass es in Spitzenstunden zu Staus kommt, ist kein Konstanzer Phänomen. Eine Durchführung der Baumaßnahmen nacheinander war zeitlich nicht möglich.“

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Dass Rettungs- und Einsatzfahrzeuge nicht durch die Staus kämen, sei relativ unwahrscheinlich, da diese auch durch die Baustellen und den gesperrten Bereich fahren. Sollte ein sehr großer Stau entstehen, könne die Polizei immer noch selbst regelnd eingreifen.

Buspendler auf Verspätungen eingestellt

Das könnte auch für Buspendler wichtig werden. Bisher kam es laut Christopher Pape, Pressesprecher der Stadtwerke, nicht zu häufigeren Verspätungen im Busverkehr als sonst.

Er sagt: „Das ist schon seit ein paar Monaten am Sternenplatz so, wir sind einiges gewöhnt. Es ist schwierig, wir haben nun mal begrenzten Platz in Konstanz. Da ist Verkehrsführung bei Baustellen nicht so trivial.“ Die Fahrgäste seien Konstanz aber gewöhnt und auf die individuellen Verspätungen eingestellt.

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Ob die Behörden mit dieser Gelassenheit Recht behalten, werden die nächsten Wochen zeigen. Die Bauarbeiten am Sternenplatz werden voraussichtlich Mitte Juli abgeschlossen. Auf der Schänzlebrücke wird auch der rechte Verzögerungsstreifen saniert. Die Arbeiten sollen Anfang Juli beginnen.