Ab dem 3. November breitete sich das Corona-Virus im Pflegehaus Don Bosco aus. Caritas-Geschäftsführer Andreas Hoffmann vermeldete an jenem Tag sechs Mitarbeiter, die sich mit dem Virus infiziert hatten. „Die Lage kann sich stündlich ändern“, sagte er schon damals.
Und das tat sie auch: Schon einen Tag später wurden fünf Bewohner positiv getestet, rund eine Woche später waren es 24 Bewohner und 25 Mitarbeiter. In der vergangenen Woche sind zwei infizierte Patienten mit Vorerkrankungen gestorben. „Corona hat den Sterbeprozess sicherlich beschleunigt“, so Andreas Hoffmann.
Nach diesem schweren und für alle Beteiligten belastenden Monat kann Andreas Hoffmann nun schreiben: „Ich muss meine Freude teilen – Don Bosco ist seit heute wieder komplett Corona-frei. Alle Mitarbeitenden und alle Bewohner sind mittlerweile negativ. Es geht auch allen Bewohnern inzwischen wieder gut.“ Trotz der Freude über diese positive Nachricht vergisst er nicht zu erwähnen: „Unsere Gedanken sind natürlich vor allem auch bei den Menschen, die verstorben sind, und bei deren Angehörigen.“
Mit den frischen Erfahrungen möchte Andreas Hoffmann an die Öffentlichkeit appellieren: „Wir sollten uns alle an die Schutzvorkehrungen halten. Wenn man vor einer Situation steht, wie es diese in Don Bosco gab und zu der vermutlich noch in vielen ähnlichen Einrichtungen kommen wird, weiß man, dass Corona gefährlich und lebensbedrohlich ist – jede Verharmlosung oder Verleugnung ist fehl am Platz.“
Eine Mitarbeiterin sagte im Gespräch mit dem SÜDKURIER: „Wir arbeiten rund um die Uhr hart, damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet und die Infizierten trotzdem ein würdevolles Leben haben.“ Es gäbe nach wie vor Menschen, die die Infektionssituation nicht ernst nehmen, die sich nicht an die Abstands- und Hygieneregeln halten und den Mund-Nasen-Schutz nicht korrekt tragen würden. „Wenn Personen dann sagen: Das ist doch halb so schlimm. Sagen sie ja damit auch: Eure Arbeit ist umsonst, ihr arbeitet für nichts.“