Es dürfte einer der besucherstärksten Tage im Jahr werden für Konstanz: Am Freitag, 1. August, kommt in der Grenzstadt zur Schweiz alles zusammen. Die Nachbarn haben ihren arbeitsfreien Nationalfeiertag, der traditionell gerne für einen Einkaufs-Trip ins günstigere Deutschland genutzt wird. In Baden-Württemberg ist es der zweite Tag der Sommerferien, und auch alle anderen 15 Bundesländer haben noch schulfrei. Außerdem wird auf dem Stephanplatz das Weinfest gefeiert, am Abend bebt der historische Stadtteil Niederburg beim Gassenfreitag. Am Konstanzer Bahnhof ist immer noch Baustelle, und auch beim Kreuzlinger Bahnhof ist der Verkehr stark beeinträchtigt.

Der Ansturm dürfte vielerorts zu spüren sein – vor allem auf den Straßen. Erfahrungsgemäß sind die Innenstadt-Parkhäuser schon an einem normalen Freitag im Sommer ab dem frühen Nachmittag voll. Für den 1. August ist damit zu rechnen, dass schon am Vormittag die Innenstadt sehr gut besucht ist. Die Stadtverwaltung reagiert darauf mit einem verstärkten Einsatz der Verkehrskadetten. Sie werden versuchen, den Verkehr so weit wie möglich auf die noch freien Stellplätze zu leiten. Als Ausweich-Parkplatz steht auch eine Fläche in der Weberinnenstraße zur Verfügung, das Areal an der Bücklestraße laut Stadtverwaltung dagegen nicht.

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Eine große Erleichterung könnte dabei das neue Parkhaus Europaquartier sein, das aus Richtung Singen-Radolfzell wie auch aus der Schweiz sehr einfach zu erreichen ist. Mit 750 Parkplätzen ist es nach dem Lago-Parkhaus das zweitgrößte der Stadt. Die Stadtwerke erklären dazu auf SÜDKURIER-Anfrage, dass von dort sechs Busse pro Stunde in die Innenstadt fahren. Nutzer können die Linien 4/13 oder 6 benutzen. Zum Einsatz eines Schiffs kommt es nicht – der Wasserbus ab Ableger Bodenseeforum soll erst im Jahr 2026 seinen Betrieb aufnehmen.

„Das neue Parkhaus Europabrücke wird über die Linie 6 sowie die Linie 4/13 sechsmal in der Stunde an die Innenstadt angebunden. Darüber ...
„Das neue Parkhaus Europabrücke wird über die Linie 6 sowie die Linie 4/13 sechsmal in der Stunde an die Innenstadt angebunden. Darüber hinaus gehende Kapazitäten werden aus unserer Sicht nicht notwendig sein“: Josef Siebler, Sprecher der Stadtwerke Konstanz | Bild: Stadtwerke Konstanz GmbH

Stadtwerke können auf Stau reagieren, ihn aber nicht verhindern

Wie gut die Busse durch den Verkehr kommen, haben die Stadtwerke nicht in der Hand, aber die Verkehrskadetten können auf der Laube in Richtung Schnetztor über die ganze Länge eine Busspur einrichten. Selbst vorsorglich in den Verkehr einzugreifen, ist dem Busbetrieb nicht gestattet, so die Stadtwerke: „Wir können an solchen Tagen lediglich auf die dann eintretende Verkehrssituation reagieren. Dies machen wir wie immer im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel.“ Verzögerungen sind dennoch möglich, unter anderem, wenn der Verkehr auf der Bodanstraße steht oder es auf der Baustelle Bahnhofplatz zu Staus kommt.

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Auch die Polizei hat die Situation im Auge, so Pressesprecherin Katrin Rosenthal: „Das Polizeirevier Konstanz hat für den kommenden Freitag Absprachen mit der Stadt getroffen.“ Im Bedarfsfall könnten die Beamten „regelnd eingreifen“, wobei die Zuständigkeit dafür eigentlich bei der Stadt selbst liege. Die Verwaltung achtet nach eigenen Angaben vor allem darauf, dass die Rettungszufahrten zur Innenstadt so freigehalten werden, dass Feuerwehr und Sanitätsdienste möglichst gut durchkommen.

Das sind die besten öffentlichen Verkehrsmittel für Besucher von auswärts

An Besucher von auswärts appelliert die Stadt generell zu den sogenannten Hochlast-Tagen, möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Für Gäste aus größerer Entfernung kommt die Sperrung der Schwarzwaldbahn zwischen Hausach und St. Georgen mit Bus-Ersatzverkehr zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, doch aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Kreis Tuttlingen ist die Stadt im Stundentakt zu erreichen. Ab Engen fährt zusätzlich der Seehas, zumeist im 30-Minuten-Takt, bis direkt in die Konstanzer Innenstadt.

Aus der Schweiz gibt es zahlreiche Verbindungen nach Konstanz oder zum Bahnhof Kreuzlingen, von dem es zu Fuß nur wenige Minuten bis zur Grenze und ins Quartier Stadelhofen sind. Aus Oberschwaben empfiehlt sich der Städte-Schnellbus Ravensburg-Konstanz (Linie 700), aus Richtung Friedrichshafen der Katamaran, der von 6 bis 19 Uhr stündlich fährt. Eine Rückfahrt aus Konstanz ist darüber hinaus auch noch um 21.30 Uhr und um 23.30 Uhr möglich.

Die drei größten und ein kleines Fährschiff sind im Einsatz

Die Autofähre pendelt nach Angaben der Stadtwerke am Freitag mit den drei größten sowie einem weiteren Schiff im Schnellkurs zwischen Konstanz und Meersburg. Deshalb „erwarten wir keine zusätzlichen Wartezeiten“, heißt es dazu auf Anfrage. Ein weiteres Schiff ist in Reserve und kann mit etwas Vorlauf ebenfalls aktiviert werden: „Sollte das Verkehrsaufkommen wider Erwarten über mehrere Tage zu größeren Wartezeiten führen, ist der Einsatz eines zusätzlichen fünften Fährschiffs möglich.“

25 Verkehrskadetten sollen die Mobilität gewährleisten

Bei der Stadtverwaltung bereiten sich die Verantwortlichen unterdessen auf einen Großeinsatz vor: „Am kommenden Freitag und Samstag wird die Verkehrswacht Hegau Bodensee in jeweils größtmöglicher Personenstärke im Auftrag der Stadtverwaltung an den relevanten Knoten und an Zufahrten zu den Parkhäusern im Einsatz sein (25 Personen, mit Unterstützung der Verkehrskadetten Fürstenland/ Kanton St. Gallen)“, heißt es dazu auf Anfrage.

„Wie an allen stärkeren Hochlasttagen“ werde eine Einsatzleitung das Verkehrsgeschehen beobachten und wenn nötig weitergehende oder ergänzende Maßnahmen anordnen. Hierfür gibt es ein durch die Verkehrsbehörde angeordnetes „Wenn-dann-Instrumentarium“. Auch der „Gemeindevollzugsdienst und der Kommunale Ordnungsdienst sind am Donnerstag, Freitag und Samstag überplanmäßig im Einsatz.“