Mahran Mansour findet es nur fair: Ihm haben vor drei Jahre viele Menschen in Deutschland geholfen, auch die Regierung. Nun will er etwas zurückgeben und während der Krise ebenfalls helfen.
Syrische Familie hat lange Reise hinter sich
Seit 2017 lebt er mit seiner Familie in Konstanz: er, seine Frau und die vier Söhne. Der Weg hierher war mühsam – wie für so viele andere Syrer. In Damaskus habe er nicht bleiben können, er habe auch Angst gehabt, dass seine Kinder in naher Zukunft nur Krieg und Blutvergießen sehen würden. Die Familie floh – zunächst in die Türkei und Griechenland, dann nach Deutschland.
Mahran Mansour immer ein paar Monate voraus, dann holte er Frau und Kinder nach.
Jetzt also die Corona-Krise. Er habe noch nie etwas Vergleichbares erlebt, berichtet der Syrer. Besonders ängstlich sei er aber dennoch nicht – schließlich kenne er Extremsituationen. Aus seiner Sicht sei es sehr wichtig, dass sich alle an die Vorschriften hielten, sagt er bei einem kurzen Treffen.
Der Syrer will seine Familie schützen
„Ich habe meiner Familie gesagt, dass alle drin bleiben sollen“, berichtet Mansour weiter. Die junge Familie lebt in der Erstunterkunft in der Steinstraße. Er erledigt die Einkäufe, weil er seine Familie nicht gefährden will. Die Kinder dürften immer wieder kurz nach draußen zum Spielen.
Ein Flüchtling will helfen
Mahran Mansour hat im Moment aber auch Zeit und die möchte er sinnvoll nutzen. Im Wohnheim hat er ein Plakat des Konstanzer Hilfsprojekts 2020 gesehen, indem dazu aufgefordert wird, älteren Menschen bei Einkäufen zu helfen.
Also hat er einen eigenen Zettel gestaltet:
„In der Flüchtlingskrise 2015 hat Deutschland viele Flüchtlinge aufgenommen, ich bin einer von ihnen“, schreibt Mahran Mansour. Nun wolle er in der Corona-Krise Deutschen helfen, die Krise zu überstehen. Darunter seine Telefonnummer und E-Mail.
Unterstützung mit Einkäufen oder anderem
Konkret könne er sich vorstellen, Einkäufe zu übernehmen oder auch zu putzen, wenn jemand Bedarf habe. Beim Netzwerk #SKverbindet ist Mansour auch bereits registriert.
Nun wartet Mansour auf Aufträge. Er freue sich, helfen zu können. Und vielleicht ist es auch eine Methode, die Sorge um seine eigene Familie zu verdrängen. Sein Vater lebt noch in Damaskus und kann sich vor dem Corona-Virus kaum schützen.
Kontakt zu Mahran Mansour: 01521/3441089 oder mahran.mansour1981@gmail.com