Die „Richmond“, das 14. Fährschiff der Stadtwerke Konstanz, ist endlich fertig. Nach fünf Jahren Bauzeit und über 27 Millionen Euro an Fertigungskosten ist der stählerne Koloss eigentlich bereit, die Pendler und Touristen zwischen Konstanz und Meersburg über den See zu bringen.
Getauft wurde die ‚Richmond‘, die ihren Namen aufgrund der gleichnamigen Konstanzer Partnerstadt in der Nähe von London trägt, bereits am Samstag, 17. Juni. Doch sie befördert auch zwei Monate danach immer noch keine Personen oder Fahrzeuge. Warum?
Wie die Stadtwerke Konstanz angeben, wird es noch einige Wochen dauern, bis die mit Flüssiggas betriebene Fähre in den Linienbetrieb übergeht. „Aktuell finden noch einige Probefahrten statt, bei denen unter anderem die Antriebsanlage und die Nautik getestet werden, zudem bilden wir die Mannschaften weiter aus“, teilt Christopher Pape, Pressesprecher des städtischen Unternehmens, auf SÜDKURIER-Nachfrage mit.
Die finale Abnahme fehlt noch
Es fehle auch noch die finale Abnahme des Schiffes durch die Schiffsuntersuchungskommission (SUK). Erst wenn diese erfolgt sei, dürften die Stadtwerke Konstanz den Kursbetrieb mit Fahrgästen aufnehmen. Die SUK ist unter anderem für die technische Untersuchung von Binnenschiffen einschließlich der Zulassung zum Verkehr verantwortlich, dies wird von verschiedenen Sachverständigen ausgeführt. Diese Untersuchung findet laut Angaben der Stadtwerke am 28. August statt.
„Wir gehen entsprechend davon aus, dass es nur noch wenige Wochen dauert, bis das Schiff im regulären Linienverkehr eingesetzt wird“, so Christopher Pape. Es sollte also im Herbst endlich soweit sein, dass die Fahrgäste auf dem 27 Millionen Euro teuren Flaggschiff der Stadtwerke von einem zum anderen Bodenseeufer übersetzen können.
Die Bauarbeiten für das neue Fährschiff der Stadtwerke sind bereits seit längerem abgeschlossen. Eigentlich sollte dies bereits seit 2019 der Fall sein, doch durch mannigfaltige Probleme beim Bau, samt der Insolvenz der mit dem Bau betrauten Hamburger Werft Pella Sietas, kam es immer wieder zu Kostensteigerungen und Verzögerungen.