Krach! Dieses Geräusch geht manchem Autofahrer durch Mark und Bein. Der Unterboden des Wagens schrammt über den Bordstein oder eine andere Erhöhung. Das könnte derzeit auch Menschen mit tiefergelegten Autos auf der Bodensee-Fähre drohen – wäre diese nicht für solche Fahrzeuge gesperrt worden.
Der Grund dafür? Einfache Mathematik, wie Christoph Pape von den Bodensee-Schiffsbetrieben gegenüber dem SÜDKURIER erklärt: „Durch den Pegelstand von mehr als 4,90 Metern in Konstanz ist es extrem tiefergelegten Autos physikalisch gar nicht mehr möglich, auf die Fähre zu kommen.“ Die Fähre sei durch das Hochwasser so erhöht, dass der Einfahrwinkel dann zu steil sei.

Andere Fahrzeuge können weiterhin problemlos auf die Fähre
Grund zur Sorge für andere Fahrzeuge bestehe aber nicht, sagt Pape. Erst ab einem Pegelstand von deutlich über 5,20 Metern würde es auch für nicht tiefergelegte Autos schwierig, über die Rampe zu kommen. Man habe also noch einiges an Luft, bevor man sich über eine generelle Sperrung für Fahrzeuge auf der Fähre zwischen Meersburg und Konstanz Gedanken machen müsse.
Ob dieser Wert in den kommenden Tagen noch erreicht wird? Derzeit (Stand: 5. Juni, 16.30 Uhr) liegt der Wasserstand vor Konstanz bei 4,92 Metern und ist so hoch wie seit acht Jahren nicht mehr. Am Vortag wurde die Marke von 4,80 Metern überschritten, durch die die Hochwasservorwarnstufe ausgelöst wird. Laut Pegelvorhersage werde in den kommenden Tagen der See nicht die 5-Meter-Marke knacken.
Besonders viele Fahrer tiefergelegter Autos dürften von der Sperrung sowieso nicht betroffen sein. Die Messe Tuning World Bodensee, die jedes Jahr zahlreiche Tuning-Freunde anlockt, fand schon Anfang Mai statt. Allen Freunde möglichst flacher PS-Schlitten bleibt vorübergehend nur eines übrig: der Weg von rund 53 Kilometern Landweg um den Überlinger See herum, der rund eine Stunde dauert.