Diese Stadtrallye führt Sie an die wichtigsten Konstanzer Sehenswürdigkeiten und schönsten Orte der Stadt. Touristen und Urlauber kommen dabei voll auf ihre Kosten, doch auch waschechte Konstanzer können hier noch etwas über ihre Heimat dazulernen.

Auch für Kinder ist diese Schnitzeljagd zu den Sehenswürdigkeiten in Konstanz geeignet; denn an jeder Station gibt es optional ein kleines Rätsel zu lösen. Die vorgeschlagene Route ist chronologisch geordnet und dauert etwa drei bis fünf Stunden, kann aber selbstverständlich verändert oder gekürzt werden. Los geht‘s!

1. Erster Stopp: Die Kunstgrenze

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Statt eines trennenden Grenzzauns markieren diese Skulpturen des Künstlers Johannes Dörflinger den Verlauf der Landesgrenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Sie stehen laut der Marketing und Tourismus GmbH (MTK) für eine neue, offenere Grenzkultur. Die Skulpturen aus Edelstahl stellen die Trümpfe des Tarot dar.

Die Kunstgrenze zwischen Konstanz und Kreuzlingen steht für eine offene Grenzkultur.
Die Kunstgrenze zwischen Konstanz und Kreuzlingen steht für eine offene Grenzkultur. | Bild: Scherrer, Aurelia

Die Geschichte: Die Kunstgrenze wurde im Jahr 2007 errichtet. Die Entfernung des Grenzzauns bedeutete einen historischen Meilenstein für die Städte Konstanz und Kreuzlingen, so die MTK. Am 16. März 2020 wurde an dieser Stelle aufgrund der Corona-Pandemie kurzzeitig wieder ein Grenzzaun errichtet.

Was kann man hier machen? Die deutsch-schweizerische Grenze übertreten oder mit dem Riesenrad auf dem Areal Klein-Venedig fahren.

Fun-Fact: Die Kunstgrenze war auf der Welt die erste ihrer Art.

Rätsel:

2. Die Marktstätte

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Die Marktstätte erlangt ihren besonderen Charme durch die schönen, bunten Häuserfassaden, Eiscafés und Geschäfte. Der Kaiserbrunnen stellt den Mittelpunkt der Marktstätte dar.

Das Zentrum von Konstanz: Die Marktstätte mit ihren bunten Fassaden und dem Kaiserbrunnen.
Das Zentrum von Konstanz: Die Marktstätte mit ihren bunten Fassaden und dem Kaiserbrunnen. | Bild: Greta Seeburger

Die Geschichte:1817 gab es ein historisches Hochwasser, bei dem die Marktstätte unter Wasser stand. Daniel Groß, Stadtführer in Konstanz, weiß, wie es dazu kam: „In Indonesien ist im Jahr 1815 ein Vulkan ausgebrochen. Durch die riesigen Aschewolken, die in unsere Richtung zogen, fiel im Jahr darauf der Sommer aus. 1817 schmolz dann der ganze Schnee und der See wurde so voll, dass das Wasser bis auf die Marktstätte lief.“

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Der Kaiserbrunnen auf der Marktstätte wurde laut MTK im Jahr 1897 erbaut, der Figurenschmuck in den 90er-Jahren ausgetauscht: Seither zieren – in Anlehnung an das Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418 – ein dreiköpfiger Pfau mit drei Papstkronen, „Seehasen“ und weitere karikaturistische Figuren in Anspielung auf die Konstanzer Geschichte den Brunnen im Zentrum der Altstadt.

Was kann man hier machen? An der Marktstätte gibt es viel zu sehen und zu tun: Von Eis essen über einkaufen bis zu einem Besuch in einem der schönen Cafés. Lassen Sie sich einfach treiben!

Fun-Fact: Am „Haus zum Wolf“ an der Marktstätte findet sich die einzige Rokokofassade, eine späte barocke Kunstform, mit Rocailleornamenten in der Stadt.

Rätsel:

3. Das Münster

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Das ist beim Anblick der prächtigen romanischen Kirche eigentlich selbsterklärend: Fast 80 Meter liegen zwischen dem Münsterplatz und der Spitze des Turms des Münsters „Unserer Lieben Frau“. Die Aussichtsplattform liegt auf einer Höhe von 52 Metern. In den Türmen des Konstanzer Münsters hängt das zweitgrößte Geläut Deutschlands. Nur das des Kölner Doms ist noch größer.

Das Konstanzer Münster: 78 Meter ragt es in die Höhe.
Das Konstanzer Münster: 78 Meter ragt es in die Höhe. | Bild: Lukas Ondreka

Die Geschichte: Das Wahrzeichen ist der geschichtsträchtige Mittelpunkt der größten Stadt am Bodensee. Mehrere Jahrhunderte lang war es Kathedrale der Bischöfe von Konstanz und wurde während des Konstanzer Konzils als Sitzungssaal genutzt. Im Jahr 1955 wurde sie von Papst Pius XII. zur „basilica minor“ erhoben. Das dazugehörige päpstliche Dokument zur Erhebung hängt in der Sakristei des Münsters.

Was kann man hier machen? Die Kirche von innen bestaunen, römische Ausgrabungen durch eine Glaspyramide auf dem Münsterplatz betrachten oder auf den Turm steigen und die Stadt von oben überblicken: Dienstag bis Sonntag ist dieser von 12.30 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass für die Turmbesteigung ist um 15.45 Uhr. Es gelten folgende Eintrittspreise: Einen Euro für Kinder (sechs bis 14 Jahre), zwei Euro für Erwachsene.

Fun-Fact: Daniel Groß erzählt: Der Figur unter der Kanzel wurde im 18. Jahrhundert von einem Mädchen die Nase abgeschnitten. Damals dachte man nämlich, dass es sich bei der Figur um den Ketzer Jan Hus handelt, was jedoch nicht stimmt. Die Nase wurde später wieder hergestellt.

Rätsel:

4. Der Herosé-Park

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Der Herosé-Park ist durch seine schöne Lage direkt am Seerhein sehr beliebt, vor allem bei jungen Menschen. Tagsüber wird hier gebadet und gepicknickt, abends versammeln sich die Feierlustigen am Wasser und auf den Wiesen.

Tagsüber genießen im Herosé-Park viele junge Menschen die Sonne und das kühle Wasser des Seerheins.
Tagsüber genießen im Herosé-Park viele junge Menschen die Sonne und das kühle Wasser des Seerheins. | Bild: Eva Marie Stegmann

Die Geschichte: Die Brüder Gabriel und Ludwig Herosé aus Aarau erwarben bei einer öffentlichen Versteigerung im Jahr 1812 das Grundstück und Gebäude Schneckenburg am Rhein. Die Familie führte eine Stoffdruckerei an diesem Standort, ehe die Firma „Herosé“ 1933 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. 1997 musste die Produktion stillgelegt werden. Die Stadt besitzt das Areal und kaufte zu Beginn des Jahrtausends den angrenzenden Industriepark hinzu.

Was kann man hier machen? Auf einer Mauer sitzen und die Füße über dem Seerhein baumeln lassen, baden, sich sonnen und die Atmosphäre genießen.

Fun-Fact: Der heutige Herosé-Park war einst der private Park der Familie Herosé.

Rätsel:

5. Der Bismarckturm

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Bei schönem Wetter hat man von hier, umgeben von Weinreben, einen wunderbaren Blick auf die Stadt, und mit etwas Glück sogar bis zu den Alpen. Der Ort lädt zum Entspannen ein.

Vom Bismarckturm hat man einen Panoramablick über die ganze Stadt und die Alpen.
Vom Bismarckturm hat man einen Panoramablick über die ganze Stadt und die Alpen. | Bild: Lukas Ondreka

Die Geschichte: 1912 wurde der Bismarckturm auf dem Raiteberg zu Ehren vom ehemaligen Reichskanzler Otto von Bismarck erbaut. Mit einer Höhe von 22,8 Metern ist er der höchste Bismarckturm im Bundesland Baden-Württemberg. Seit 2016 hat die Narrengesellschaft Seehasen Konstanz ihn von der Stadt Konstanz gepachtet.

Was kann man hier machen? Hier kann man sich auf einer Bank ausruhen und den Ausblick genießen. Sonntags von 13 bis 17 Uhr gibt es darüber hinaus bei gutem Wetter die Möglichkeit, auf den Turm zu steigen und das 360-Grad-Panorama zu genießen.

Fun-Fact: Graf Zeppelin hat zur Erbauung des Bismarckturms eine 1000-Reichsmark-Note als Spende eingeschickt, erzählt Daniel Groß.

Rätsel:

6. Das Hörnle

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Das Strandbad Horn, von den Konstanzern liebevoll „Hörnle“ genannt, ist seit mehr als einem Jahrhundert ein wichtiger Teil der Stadt und deren Geschichte. Seit Generationen kühlen sich hier die Bewohner der Konzilstadt an heißen Sommertagen im Wasser des Bodensees ab. Abgesehen von seinen großzügigen grünen Wiesen, schattenspendenden Bäumen und anderen Vorzügen hat das Strandbad einen weiteren Pluspunkt: Der Eintritt ist frei.

Das größte Strandbad des Bodensees von oben.
Das größte Strandbad des Bodensees von oben. | Bild: Lukas Ondreka

Die Geschichte: 2020 wurde das Strandbad 100 Jahre alt. Denn im Juli 1920 wurde in einem Beschluss der Stadt erstmals von einem Badegelände am Horn gesprochen. Der Name rührt von dem Flurstück, dem östlichen Ausläufer des Bodanrücks her, das einst den Namen Hornacker trug. In den Zwanziger-Jahren stand am „Hörnle“ sogar eine große hölzerne Rutsche.

Was kann man hier machen? Hier gibt es nahezu unendlich viele Möglichkeiten: Baden, Sonnen, Beachvolleyball, Tischtennis, Schach oder Badminton spielen, essen und trinken, oder auf der Trampolinanlage springen.

Fun-Fact: Einst weideten am Hörnle übrigens Schafe und Kühe – auch noch, als sich die ersten Badegäste dort tummelten.

Rätsel:

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7. Der Seeuferweg

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Der Seeuferweg, der von der Seestraße bis zum Hörnle reicht, ist ein wahres Paradies für Spaziergänger und Badegäste. Kleine, versteckte Buchten reihen sich aneinander, eine idyllischer als die nächste. Beliebt ist auch die sogenannte Schmugglerbucht, hier gibt es einen Badestrand sowie Spiel- und Klettermöglichkeiten für Kinder.

An den Kiesstränden des Seeuferwegs werden gerne Türme aus Steinen gebaut.
An den Kiesstränden des Seeuferwegs werden gerne Türme aus Steinen gebaut. | Bild: Greta Seeburger

Die Geschichte: 1983 fasste der Gemeinderat mit großer Mehrheit den Grundsatzbeschluss zum Bau des Seeuferwegs. Ab 1985 wurde dieser gebaut. Ein Projekt, gegen das es durchaus Widerstände gab. Die Grundstücke der am Seeufer liegenden Villen gingen damals bis ans Wasser. Trotzdem wurde der fertiggestellte Weg letztendlich von den Menschen angenommen und wertgeschätzt.

Was kann man hier machen? Natürlich: Im Bodensee baden. Möglichkeiten gibt es dazu viele. Wer seine Badesachen zuhause vergessen hat, kann sich trotzdem bei einem Spaziergang an der Idylle der Uferlinie erfreuen. Bei Kindern ist die Schmugglerbucht beliebt, da sie viel zu Erkunden bietet.

Fun-Fact: Der Seeuferweg ist die längste frei begehbare Uferlinie am Bodensee.

Rätsel:

8. Die Seestraße

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Die Häuserzeile am Anfang der Seestraße ist einfach ein Hingucker: Oft wird sie als prächtigste Häuserzeile der Stadt bezeichnet. Auch der restliche Teil der Seestraße ist sehr beliebt bei Spaziergängern, Familien und Badegästen.

Die Seestraße: die prächtigste Häuserzeile der Stadt mit geschichtsträchtigen Gebäuden.
Die Seestraße: die prächtigste Häuserzeile der Stadt mit geschichtsträchtigen Gebäuden. | Bild: Reinhardt, Lukas

Die Geschichte: Alles begann, als 1814 der aus Aosta in Italien stammende J. C. zum Stein das Gelände, eine bis dahin unbebaute Wiese, erwarb. Er errichtete darauf das Zumsteinsche Gut, in das sich im Jahr 1816 auch die Schwägerin Napoleons I. einmietete. Vorübergehend, von 1939 bis 1945, war die Seestraße in Adolf-Hitler-Ufer umbenannt worden, in der Nummer 3a befand sich während dieser Zeit die Kreisleitung der NSDAP, im Keller die Arrestzellen.

Was kann man hier machen? Auf einer Bank unter den Platanen sitzen, im See baden oder vom Ufer aus die Wasserfontäne und die dahinterliegenden Alpen bewundern.

Fun-Fact: Im Jahr 2010 wurde hier der Hollywoodfilm „Eine dunkle Begierde“ mit Keira Knightley und Michael Fassbender in den Hauptrollen gedreht.

Rätsel:

9. Der Rheintorturm und die Rheinbrücke

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Der Rheintorturm ist eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerke der Stadt Konstanz. Von der Rheinbrücke aus hat man einen schönen Ausblick auf den See und die Seestraße in die eine Richtung, auf den Seerhein in die andere.

Der Rheintorturm (rechts im Bild) diente früher als Wehrturm und Brückentor der ursprünglichen Rheinbrücke.
Der Rheintorturm (rechts im Bild) diente früher als Wehrturm und Brückentor der ursprünglichen Rheinbrücke. | Bild: Lukas Ondreka

Die Geschichte: Nach einer dendrochronologischen Untersuchung (Bestimmung des Holzalters) wurde das Dachgebälk auf das Jahr 1358 datiert. Um diese Zeit wurde der Rheintorturm wohl erbaut. Er war damals Teil der Stadtmauer und das einzige Tor nach Norden. Neben seiner Aufgabe als Wehrturm nahm er zugleich die Funktion eines Brückentores ein. Eine hölzerne Brücke führte eben durch dieses Tor. Mehrfach hat diese Brücke gebrannt: 1430, 1548, 1585 und 1675. Am 1. Juni 1856 das letzte Mal. Sie wurde nicht mehr aufgebaut, sondern dann einige Meter weiter neu errichtet. Dort ist sie bis heute noch zu sehen.

Was kann man hier machen? Der Turm ist von April bis Oktober von Freitag 18 Uhr bis 22 Uhr, sowie an Wochenenden von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Außerhalb dieser Öffnungszeiten kann man trotzdem den Ort unter dem Turm besuchen, an dem früher die Brücke über den Rhein verlief. Ansonsten kann man natürlich über die Brücke schlendern und mit etwas Glück sogar den Blick auf die Alpen genießen.

Fun-Fact: Die Rheinbrücke ist auf beiden Seiten von Ostern bis Herbst beflaggt – und dabei gibt es Regeln. Gehisst werden die Flaggen des Bundeslandes Baden-Württemberg, in dem Konstanz bekanntlich liegt, und der zur Bodensee-Region gehörenden Länder Schweiz, Österreich und das Fürstentum Liechtenstein. Dazu kommt die Regenbogenfahne als Symbol für Toleranz und Vielfalt. Zudem sind die Länder, in denen Konstanzer Partnerstädte liegen, vertreten: Frankreich, Tschechien, China, Italien und Großbritannien. Weitere acht Flaggen variieren und repräsentieren die Länder, aus denen die meisten Übernachtungsgäste kommen.

Rätsel:

10. Der Stadtgarten

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Der Stadtgarten ist Veranstaltungsort für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen in der denkmalgeschützten Konzertmuschel. Außerdem lädt er zum Entspannen ein und ist dank des Spielplatzes und der Tretboote eine gute Adresse für Familienausflüge.

Der Stadtgarten wurde aufgeschüttet – ursprünglich für den Bau eines Villenviertels.
Der Stadtgarten wurde aufgeschüttet – ursprünglich für den Bau eines Villenviertels. | Bild: Greta Seeburger

Die Geschichte: Daniel Groß kennt sich mit der Geschichte des Stadtgartens aus: „Ursprünglich wurde die Aufschüttung des Stadtgartens geplant, um dort mehrere Villen zu bauen. Nachdem die Aufschüttung bereits begonnen hatte, gab es jedoch Proteste gegen den Bau der Villen. Letztendlich wurde dann einfach ein Stadtgarten errichtet – sozusagen als Notlösung.“ Heute erfreut man sich in Konstanz aber an dem schönen Garten am See.

Was kann man hier machen? Spazieren und auf einer Bank den Blick auf die Seestraße genießen. Außerdem können Tretboote und sogar führerscheinfreie Motorboote gemietet werden. Für Kinder gibt es einen großen Spielplatz.

Fun-Fact: Die Aufschüttung des Stadtgartens erfolgte mit Trümmern der ehemaligen Stadtmauer.

Rätsel:

11. Das Konzil

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Das Gebäude ist eines der wichtigsten Konstanzer Wahrzeichen: Weltweite Bekanntheit erlangte es, als es 1417 Schauplatz des Konklaves zur Wahl von Papst Martin V. war. Heute ist das Konzil Veranstaltungshaus und Restaurant.

Das Konstanzer Konzil erlangte zwischen 1414 und 1418 weltweite Bekanntheit, als dort der Papst gewählt wurde.
Das Konstanzer Konzil erlangte zwischen 1414 und 1418 weltweite Bekanntheit, als dort der Papst gewählt wurde. | Bild: Greta Seeburger

Die Geschichte: Ehemals an der Uferlinie des Sees gelegen bot der dreistöckige Steinbau mit Walmdach über 500 Jahre lang Lagerplatz für Waren. Zwischen 1414 und 1418 wurde in Konstanz Weltgeschichte geschrieben: Das gesamte Abendland traf sich in unruhigen Zeiten zum Konzil, um die Kirchenspaltung zu verhindern. Zu jener Zeit tobte der 100-jährige Krieg zwischen Frankreich und England. Drei Päpste konkurrierten um die Macht und die gesamte christliche Welt war damals in Konstanz versammelt – zum ersten Konzil, das nördlich der Alpen einberufen worden war.

Was kann man hier machen? Das Konzilgebäude beherbergt heute ein Restaurant, in dem man essen oder auch nur einen Kaffee auf der Terrasse trinken kann. Vom Stadtgarten lässt sich das Gebäude ganz in Ruhe betrachten.

Fun-Fact: In der Zeit des Konzils sollen sich bis zu 20.000 Menschen gleichzeitig in der Stadt aufgehalten haben, einige Quellen sprechen sogar von bis zu 70.000 Personen. Konstanz selbst zählte damals um die 6000 Einwohner.

Rätsel:

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12. Letzter Stopp: Imperia

Wieso handelt es sich hierbei um eine Sehenswürdigkeit? Diese Statue ist ein Werk vom Künstler Peter Lenk, welches im Jahr 1993 enthüllt wurde. Sie trägt den Namen 'Imperia' und es handelt sich um eine Prostituierte zu Zeiten des Konstanzer Konzils. In ihren Händen trägt sie Miniaturfiguren eines Papstes und eines Königs. Auf ihrem Leuchtturmsockel dreht sie sich links herum um die eigene Achse.

Das Wahrzeichen der Stadt war nach seiner Enthüllung sehr umstritten.
Das Wahrzeichen der Stadt war nach seiner Enthüllung sehr umstritten. | Bild: Greta Seeburger

Die Geschichte: Die in Beton gegossene, 18 Tonnen schwere und knapp zehn Meter hohe Statue war Ende April 1993 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aufgestellt worden. Am 24. April 1993 wurde sie daraufhin erstmals enthüllt. Das damals umstrittene Abbild einer Prostituierten hat 250.000 Deutsche Mark gekostet.

Was kann man hier machen? Auf den Steg vorlaufen, den Konstanzer Hafen bestaunen oder mit etwas mehr Zeit mit dem Katamaran nach Friedrichshafen fahren. Tipp für Verliebte: Am Ende des Steges, am Fuß der Imperia, können Liebende ein Schloss am Geländer anbringen.

Fun-Fact: Von über sechs Millionen Tagesbesuchern in Konstanz pro Jahr kommen ungefähr 1,6 Millionen zum Hafen, um die Imperia zu sehen. Dazu kommen 1,2 Millionen Touristen, die während der Einfahrt in den Hafen ihr Handy zücken, um die Statue zu fotografieren.

Rätsel:

An dieser Stelle endet nun die Tour durch die Sehenswürdigkeiten von Konstanz, der größten Stadt am See. Von hier aus können Sie nun noch in einem der unzähligen Restaurants oder Cafés in der Altstadt den Tag gemütlich ausklingen lassen. Der SÜDKURIER wünscht viel Spaß.