Erst die Politik und dann das Vergnügen: So könnte der Februar in Konstanz ablaufen. Nachdem ein Bundestags-Wahltermin am 23. Februar so gut wie feststeht, ist vorsichtiges Aufatmen zu hören. Denn eine oder zwei Wochen später wäre die Herausforderung groß gewesen: Am Fasnachtssonntag oder in der Woche darauf auch noch eine Wahl zu organisieren, hätte erhebliche Probleme bereitet.

Dazu erklärt die Pressesprecherin der Stadtverwaltung, Anja Fuchs, der zunächst diskutierte Wahltermin 9. März, also der Sonntag nach der Fasnacht, hätte erhebliche Auswirkungen gehabt. Doch auch bei dem sich nun abzeichnenden Termin sind ihr zufolge viele Details zu klären: „Die Briefwahlausgabe am Stephansplatz ist im Hotspot der Fasnacht in Konstanz. Ebenso ist im Bürgersaal das DRK über die Fasnachtstage untergebracht. Hier müssten wir schauen, dass wir beides unter einen Hut bekommen.“

Aktuell liegt eine Herausforderung darin, genügend Wahlhelfer zu finden. Zwar ist die Kollision mit dem Fasnachtssonntag und der darauffolgenden Ferienwoche vom Tisch. Dennoch ist der Zeitplan eng und auch von Unsicherheiten geprägt. Denn Februar ist oft der Monat der Infektionen, und genau dann sollen aber die nötigen Schulungen stattfinden.

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Immerhin: „Arbeitsanleitungen und Schulungen für Wahlhelfende sind geplant und teils fertig“, so die Stadtverwaltung. Denn dass 2025 eine Bundestagswahl stattfindet, stand ja schon lange fest. Nur, dass sie jetzt eben schon im Februar über die Bühne gebracht werden muss und nicht wie zunächst vorgesehen im September.

Wer kann sich ein Engagement als Wahlhelfer vorstellen?

Etwa 600 Menschen werden benötigt, um in Konstanz eine Bundestagswahl zu stemmen – in verschiedenen Rollen. Sie erhalten eine Entschädigung zwischen 60 und 100 Euro, je nach Komplexität der Aufgabe. Wer jetzt schon weiß, dass er oder sie mithelfen will und am voraussichtlichen Wahltermin 23. Februar Zeit hat, kann sich unter www.konstanz.de/wahlhelfer online anmelden.

Wer sich auf diesem Wege bereiterklärt hat, muss aber auch verbindlich mitmachen, heißt es dazu bei der Stadt – auch im Fall, dass der Wahltermin doch noch einmal verschoben wird. Und wenn sich nicht genügend Freiwillige finden? Dann können auch Angehörige des öffentlichen Diensts zur Unterstützung verpflichtet werden. Viele von ihnen arbeiten aber am Wahlsonntag auch gerne freiwillig mit, etliche davon schon seit Jahrzehnten.

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Wenn der Wahltermin endgültig feststeht, stehen für das Team im Rathaus aber noch weitere große Aufgaben an. Zunächst müssen die Wahlbenachrichtigungen versandt werden. Hier hängt die Stadt aber nach eigenen Angaben in der Luft, denn noch ist offen, wie hoch das Briefporto ab dem neuen Jahr ist. Und erst dann könnten konkrete Angebote abgegeben werden. Gleiches Problem gibt es demnach beim Versand der Briefwahlunterlagen. In Frage kommende Anbieter hielten sich deshalb noch zurück.

Die möglichen Wahllokale würden bereits besichtigt, so die Stadtverwaltung weiter. Unter anderem geht es dort um den barrierefreien Zugang. Und: Es sollen zusätzliche Wahllokale geschaffen werden, damit es nicht wie zuletzt am 9. Juni zu langen Schlangen kommt. Immerhin ist aber nicht damit zu rechnen, dass Wählende die Kabinen lange blockieren: Bei der Bundestagswahl machen sie nur zwei Kreuzchen, eines bei der Erststimme für den Wahlkreiskandidaten oder die Wahlkreiskandidatin und eines bei der Zweitstimme für eine Partei.

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Dass die Stadtverwaltung zuletzt über die Weihnachtstage den Betrieb weitgehend heruntergefahren hatte – unter anderem aus Gründen des Energiesparens –, soll dagegen keine Rolle spielen. Wenn dieses Jahr zwischen Weihnachten und Dreikönig für die Wahl gearbeitet werden müsse, „ist das Team motiviert, auch während der Betriebsschließung zu arbeiten. Eine gute Wahl geht vor“, so Anja Fuchs.