Mit einem leisen Klimpern schlagen die Fasnachtsorden gegeneinander, die Elisabeth Ritzmann um den Hals trägt. Im Laugelekeller, den ihre Familie vor 40 Jahren für die Zunft bereitgestellt und hergerichtet hat, ist es im Januar schon festlich geschmückt. Bunte Ballons und Lichterketten säumen Decke und Wände des Wohnzimmers der Narren. Mittendrin steht Elisabeth „Lale“ Ritzmann in ihrem Häs und grinst.
Teil der Fasnacht war Elisabeth Ritzmann schon immer. „Ich bin ein geborener Narr“, erklärt sie stolz. Ihre Mutter sei bereits Mitglied in der Laugelegumperzunft gewesen, so war sie von klein auf immer dabei. Seit Elisabeth Ritzmann 18 Jahre alt ist, ist sie im Vorstand des Vereins, welcher mittlerweile sein 70-jähriges Bestehen feiert. Damit war sie die erste und einzige Frau im Vorstand. „Früher durften die Frauen nicht einmal mit in den Wald um den Narrenbaum zu schlagen“, erinnert sie sich. Ihre Mutter und andere Frauen haben sich dann als Männer verkleidet, um dabei sein zu können.
Heute ist das anders. Bereits seit 20 Jahren ist Elisabeth Ritzmann die 1. Vorsitzende. Seitdem hat sich der Vorstand des Vereins mit ihr als einzige Frau gewandelt. Heute besteht er, bis auf eine Ausnahme, ausschließlich aus Frauen.
Nach der Fasnacht ist vor der Fasnacht
Wo für viele die Fasnacht am Dreikönigstag beginnt, starten die Vorbereitungen für Vereine und Vorstände und somit auch für Elisabeth Ritzmann schon viel früher: Von der Organisation der Orden über die Planung der Veranstaltungen, das Narrenbaumstellen, das Kärrelerennen und bis hin zur Instandhaltung sowie Vorbereitung ihres Kellers. „Wir sind kein riesiger Verein, aber ich habe eine Mannschaft hinter mir, auf die ich mich verlassen kann“, sagt sie. Außerdem sei die gute Zusammenarbeit mit anderen Vereinen unabdingbar, und etwas, worüber sie sehr froh sei.

Früher war sie als Erzieherin tätig, mittlerweile führt Ritzmann gemeinsam mit ihrem Mann ein Unternehmen. Das Ehepaar hat eine 14-jährige Tochter. Der Job, ihre Rolle als Mutter und ihre Position als Vorsitzende verlangen ihr viel ab. Deshalb sei die Unterstützung durch ihren Partner unbedingt notwendig. „Er ist zwar selber ein zurückhaltender, aber ein liebenswürdiger Narr. Ohne ihn würde ich das gar nicht schaffen“, erklärt sie.
Zusätzlich zu Veranstaltungen innerhalb des Vereins engagiert sich Lale Ritzmann auch für die Öffentlichkeit. Am Fasnachtsdienstag organisiert sie schon seit über 35 Jahren das Kärrelerennen. Mit den Jahren gingen immer mehr traditionelle Teile der Fasnacht verloren, und Elisbath Ritzmann hofft, dass wieder mehr Kinder Lust haben, an dem Rennen teilzunehmen. Damit es auch in Zukunft weiterhin stattfinden kann.