Zwei Stunden waren wir am vergangenen Samstag in der vollen Innenstadt unterwegs. Nicht, um vor den teilweise überfüllten Läden Schlange zu stehen, sondern um etwas zu messen: Wir wollten herausfinden, wie viele Menschen in Konstanz die Corona-Warn-App auf ihrem Handy installiert haben. Die folgende Karte veranschaulicht das Ergebnis.

Auf unserem Weg haben wir 994 Geräte geortet, auf 163 dieser Geräte war die Corona-Warn-App nach unserer Messung installiert. Angesichts der vollen Innenstadt ist das Ergebnis auf den ersten Blick ernüchternd. Es gibt aber Gründe, weshalb die Zahlen so niedrig sind.

Die Messung ist eine Momentaufnahme

Die App hat vor allem technische Schranken. Nicht jeder hat das neueste Smartphone-Modell in der Tasche. Auf älteren Handys funktioniert die Corona-App aber nicht. Generell konnten wir keine Geräte registrieren, auf denen Bluetooth deaktiviert ist. 

Neben diesen technischen Einschränkungen sind in Konstanz am Wochenende viele Schweizer unterwegs. Die Schweizer App war zum Zeitpunkt der Messung noch nicht veröffentlicht. Und die Einkaufstouristen dürften die deutsche App nicht installiert haben.

Die Messung ist also eine Momentaufnahme, die aber ungefähr dem bundesweiten Stand entspricht. Laut dem Robert-Koch-Institut wurde die App in der ersten Woche nach Erscheinen fast zwölf Millionen Mal heruntergeladen. Bei geschätzten 60 Millionen Smartphone-Nutzern hat also jeder Fünfte die App installiert.

Bei unserer Messung liegen wir mit rund 16 Prozent knapp unter dem Schnitt. Der allergrößte Teil aller gemessenen Geräte sind Mobiltelefone, ein kleiner Anteil könnten aber auch Fitness Tracker oder Kopfhörer sein, so dass dieser Wert mit Vorsicht zu interpretieren ist.

Anmerkung: In der ersten Textversion hat sich ein Fehler in die Beschreibung der technischen Betriebsweise der App eingeschlichen. Wir haben den Fehler verbessert und die Beschreibung präzisiert. Wir bitten um Entschuldigung.