In den Sommer- und warmen Herbstmonaten ist der Schiffsbetrieb auf dem Untersee bei Touristen und Einheimischen besonders beliebt. Doch seit einigen Tagen gilt der neue Fahrplan für die Saison 2024 und dabei sind vor allem Einsparungen im Angebot festzustellen. Denn in der Hauptsaison wird es künftig keine Fahrten mehr von Montag bis Mittwoch zwischen Radolfzell, Iznang, Mannenbach und der Reichenau geben.
Mit Verwunderung reagiert der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss auf die neuen Fahrpläne der Bodensee-Schifffahrts-Betriebe (BSB) auf dem Untersee: „Das ist ein herber Verlust für uns und eine Reduzierung der Attraktivität unserer Gemeinde“, sagt er dazu gegenüber dem SÜDKURIER.

Die BSB machen vor allem zwei Umstände für die Reduzierung des Angebots geltend: „Ursächlich sind in erster Linie fehlendes Personal/Fachkräftemangel und die zunehmende Forderung der Beschäftigten nach mehr Freizeit und kürzeren Dienstschichten. Dadurch waren wir zur Angebotskürzung gezwungen, weshalb die am niedrigsten frequentierten Verkehrstage und die nicht kostendeckenden Frühkurse aus dem Angebot genommen wurden“, schreibt die Pressestelle der BSB auf Nachfrage dieser Zeitung.
Zu wenig Gäste auf der Kursstrecke
Damit ist auch begründet, warum ausgerechnet die genannte Strecke zwischen Radolfzell, Iznang, Mannenbach und der Reichenau betroffen ist: „Zusätzlich beeinflusste die Untersuchung der tatsächlichen beförderten Zahl der Passagiere je Kurs die Entscheidung“, heißt es in dem Antwortschreiben weiter. Eine echte Verbesserung der Situation erwartet man auf Seiten der BSB im Laufe der Saison nicht – wenngleich man „Anpassungen grundsätzlich nicht ausschließt“, wie die Pressestelle schreibt.
Grundsätzlich verweist das Unternehmen auf seine wirtschaftliche Eigenverantwortlichkeit: „Die BSB ist eigenwirtschaftlich tätig, auf öffentliche Unterstützungen haben wir keinen Anspruch. Nicht kostendeckende Schiffskurse werden vermutlich nicht wieder eingerichtet“, lässt das Unternehmen wissen.
Warum die Verbindung so wichtig ist
Der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss möchte es trotz dieser Ankündigungen nicht einfach dabei belassen. Er sei nicht nur mit den Bürgermeistern der anderen betroffenen Gemeinden und der Stadt Radolfzell im Austausch, er habe auch schon das Gespräch mit der BSB-Geschäftsführung gesucht, so Krauss. Darin habe er auf die Notwendigkeit einer guten Anbindung für die heimische Gastronomie und andere touristische Angebote verwiesen. Dazu zähle unter anderem das 1300-jährige Jubiläum des Klosters Reichenau, das in diesem Jahr gefeiert wird.