Die Betreiber von Schiffsverkehr auf dem Wasser, wie die Bodensee-Schifffahrts-Betriebe (BSB), haben es derzeit nicht leicht. Mit den Folgen des Klimawandels gehen immer stärkere Schwankungen des Wasserstandes am Ober- und Untersee einher. Während vor wenigen Wochen einige Anleger deshalb nicht mehr angefahren werden konnten, hat der rasche Anstieg des Pegels nun wieder für normale Verhältnisse gesorgt, wie BSB-Pressesprecher Josef Siebler auf SÜDKURIER-Nachfrage erklärt.
„Aktuell haben wir keine Probleme durch den Wasserstand. Ab einem Pegelstand von drei Metern wird es aber kritisch mit den Landestellen Immenstaad und Langenargen, also eher am Obersee“, erklärt er.
Entscheidung über Sicherheit liegt bei Kapitänen
Grundsätzlich seien die Kapitäne und Unternehmen am See auf die sich ändernden Verhältnisse eingestellt. Aber natürlich gibt es auch Situationen, in denen der regelmäßige Betrieb ins Stocken gerät. „Unter Extremwetterereignissen wie Starkwind leiden wir eher weniger, beziehungsweise hier ist dann ein gutes Team auf den Schiffen gefragt. Wenn Landestellen nicht angefahren werden können oder bei zu hohen Windverhältnissen muss ein Schiff eben im sicheren Hafen bleiben“, so Sieber.
Diese Entscheidung liege bei allen Reedereien schon immer bei den Kapitänen. Technisch gibt es hier keine Lösungen. „Schifffahren ist auch von jeher das Auseinandersetzen mit den Naturgewalten“, sagt Sieber.
BSB wünscht sich Schwimmstege an allen Landestelle
Dennoch gibt es aus Sicht der BSB Möglichkeiten, den Fahrgastbetrieb am Untersee zu verbessern: „Wenn wir uns etwas wünschen dürften, so wären es Schwimmstege an allen Landestellen, denn diese würde sich automatisch den Pegeln anpassen“, sagt er.
Dies sei aber aus mindestens drei Gründen oftmals nicht ohne Weiteres möglich. So sprächen vielfach die beschränkten Platzverhältnisse, die hohen Kosten eines Umbaus und die notwendigen wasserrechtlichen Erlaubnisse gegen solch einen Ausbau.

Derartige Anlagen gibt es aktuell zum Beispiel in Iznang und Gaienhofen. In Radolfzell hingegen existiert lediglich die feste Anlegestelle im Hafen.