Dass Moos in Zukunft ein Problem mit der Kinderbetreuung bekommt, ist bereits bekannt. In der Corona-Pandemie hatte die Gemeinde einen regelrechten Baby-Boom erlebt, 2021 waren 50 Kinder zur Welt gekommen, nachdem es in den fünf Jahren zuvor im Schnitt je 29 gewesen waren.

Und wie Bürgermeister Patrick Krauss in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte, geht die Verwaltung auch in diesem Jahr von hohen Geburtenzahlen aus, bis Mitte Juni waren bereits 18 Kinder zur Welt gekommen. „Das wird uns auch noch in den nächsten Jahren begleiten und herausfordern“, so der Bürgermeister.

Wo können die Kinder betreut werden?

Denn all die Kinder müssen schließlich auch betreut werden. Obwohl die Umbau- und Erweiterungsarbeiten am katholischen Kindergarten St. Blasius im vergangenen Jahr abgeschlossen und eine neue Gruppe im Oktober eröffnet wurde, fehlt es jedoch an Betreuungsplätzen.

Das könnte Sie auch interessieren

Wie aus den Sitzungsunterlagen hervorgeht, können im kommenden Kindergartenjahr unter Berücksichtigung der aktuellen Anmeldungen beim Kindergarten Villa Pfiffikus, beim katholischen Kindergarten und bei der Spielgruppe Gänseblümchen die Anmeldungen von 24 Kindern unter drei Jahren nicht berücksichtigt werden.

Bei den Kindern über drei Jahren finden aktuell zwar alle angemeldeten Kinder einen Betreuungsplatz, aber „werden sich in den nächsten Jahren auch in diesem Bereich die erhöhten Geburtszahlen bemerkbar machen“, wie es weiter heißt.

Es gibt verschiedene Lösungsideen

Die Gemeinde muss also reagieren. Im Gemeinderat stellte Patrick Krauss daher Pläne zur Besserung der Situation vor. So sei die Einrichtung eines Waldkindergartens für Kinder ab drei Jahren geplant. Wo dieser entstehen könnte, ist aber noch unklar: „Wir sind zwar Waldgroßbesitzer“, sagt Krauss, „aber die Grundstücke sind alle nicht so ideal.“

Denn für einen Waldkindergarten gebe es verschiedene Ansprüche an Standorte: So müsse der Waldbestand dort jung sein, das Gelände müsse eben sein und nah an einem Verkehrsweg liegen, um gut erreichbar zu sein. „Im Mooswald haben wir solche Flächen“, so der Bürgermeister. Der Wald gehöre dort aber dem Land. Mit diesem sei er in Kontakt, warte jedoch noch auf Rückmeldung.

Als möglichen Standort brachte Patrick Krauss auch die Webnesthütte in Bankholzen ins Gespräch. „Der Vorteil wäre, dass wir dort keine Schutzhütte mehr bauen müssen, denn es ist schon eine da“, sagte er. Allerdings müsse nach dem Wochenende noch vor dem Kindergartenbetrieb immer der Grillplatz überprüft werden. Und: „Hinter der Schutzhütte ist die Grilltoilette“, gab er zu bedenken.

Das könnte Sie auch interessieren

Anne Overlack (RGL) befand die Webnesthütte als guten Standort. Dort gebe es auch einen Bolzplatz und sie sei gut zu erreichen. Patrick Krauss versprach, den Standort bei den weiteren Planungen im Hinterkopf zu behalten. „Wir werden einen Waldkindergarten haben“, sagte er. „Aber wo, das werden wir schauen.“

Frank Rieser (UWV) sprach sich für einen Standort im Mooswald aus. „Er liegt in der Mitte der Gemeinde und ist von allen Orten aus gut erreichbar“, sagte er.

Außengruppe im Rathaus

Ein Waldkindergarten ist aber nicht die einzige Lösung für das Mooser Betreuungsproblem. Wie der Bürgermeister weiter ausführte, wird auch die Eröffnung einer Krippengruppe als Außenstelle des Kindergartens Villa Pfiffikus im Rathaus Moos geprüft.

Die Überlegung sei, diese im Fanfarenraum unterzubringen. Der Fanfarenzug Moos wolle umziehen, der Raum werde dadurch frei. „Da müssen wir aber prüfen, was die Gegebenheiten sind“, so Krauss.

Das könnte Sie auch interessieren

Und zuletzt soll im Obergeschoss des Rathauses in Iznang eine Wohnung zwei Tagesmüttern für die Betreuung von bis zu acht Kindern, vorzugsweise unter drei Jahren, zur Verfügung gestellt werden. Laut den Sitzungsunterlagen wird derzeit der Antrag auf Nutzungsänderung vorbereitet. „Wenn wir das umnutzen, ist es aber keine Wohnung mehr“, gab Patrick Krauss zu bedenken.

„Dann können wir dort keine Flüchtlinge mehr unterbringen.“ Die Umnutzung solle dennoch beantragt werden, denn solange die Räume nicht zur Kinderbetreuung genutzt werden, könne zweigleisig gefahren werden. Noch fehlt es nämlich an möglichen Tagesmüttern.

Aber: „Wenn sich jemand meldet, soll es schnell gehen, dann müssen die Räumlichkeiten da sein“, so Krauss. Der Gemeinderat stimmte der Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten einstimmig zu.