Mit einer Leistung von 8,9 Megawatt gehört er zu den größten im gesamten Landkreis Konstanz: Der Solarpark Rumibsbohl in Mühlhausen-Ehingen ist am Netz. Die Erwartungen in den neuen Solarpark, der von EnBW betrieben wird, sind groß. „Bei uns scheint die Sonne und die müssen wir nutzen. Dafür müssen alle an einem Strang ziehen, Kommunen und Landkreis, Bürgerinnen und Bürger, Anlagen- und Netzbetreiber. Jeder Solarpark ist für mich ein Signal, dass diese Zusammenarbeit klappt und wir das gemeinsame Ziel erreichen können, unsere Energie vor Ort selbst zu generieren“, betonte Landrat Zeno Danner.

Der neue Solarpark Rumisbohl in Mühlhausen-Ehingen ist am Netz. Er wurde jüngst offiziell eröffnet.
Der neue Solarpark Rumisbohl in Mühlhausen-Ehingen ist am Netz. Er wurde jüngst offiziell eröffnet. | Bild: Energiewerk GmbH

„Die Gemeinde ist stolz, nicht nur zur Energiewende und dem Umweltschutz mit der städteplanerischen Begleitung beigetragen zu haben. Die Energiekrise, die durch den Ukraine-Krieg deutlich vor Augen geführt wird, zeigt auch, dass Deutschland unabhängiger werden muss im Bereich der Energiegewinnung“, ergänzte Bürgermeister Patrick Stärk.

„Mit Solarenergie – als Freiflächenanlage wie hier in Mühlhausen-Ehingen und auf Gebäuden – können wir in kurzer Zeit wesentliche Beiträge für die Energiewende und den Klimaschutz leisten. Und das brauchen wir auch, wenn bis 2030 noch über 150.000 Megawatt Solarenergie erforderlich sind, um das PV-Ziel der Bundesregierung zu erreichen“, ist sich auch Stefan Kempf, Leiter Kommunale Beziehungen bei EnBW, sicher.

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In knapp fünf Monaten Bauzeit ist der Solarpark neben der Autobahn A81 entstanden. Die 19.890 Solarmodule können rund 9,7 Millionen Kilowattstunden im Jahr erzeugen und damit einen jährlichen Strombedarf von etwa 2780 Haushalte decken. Für den Netzanschluss des Solarparks musste die EnBW die Autobahnen A81 und A98 mit einem 20.000-Volt-Kabel unterqueren. Der Netzanschluss erfolgte über das rund 2,3 Kilometer entfernte Umspannwerk Beuren.

Mühlhausen-Ehingen wird zum Überversorger

Wie Bürgermeister Patrick Stärk bei der Eröffnung schildert, mache der neue Solarpark Mühlhausen-Ehingen auf einen Schlag zu einer Überversorger-Gemeinde. Denn der Gesamtverbrauch der Hegauer-Doppelgemeinde liege bei 8,6 Millionen Kilowattstunden. Oder anders formuliert: „Wir erzeugen bei uns mehr Energie, als wir benötigen und das alleine durch den neuen Solarpark“, so Stärk weiter.

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Dieser Umstand würde sich noch weiter verstärken, wenn man die unzähligen privaten Photovoltaikanlagen hinzurechnen würde. Weitere Zahlen lieferte Projektentwickler Stefan Wresch: Der neue Solarpark solle 6100 Tonnen an CO2 pro Jahr einsparen. „Dafür sind alleine 500 Hektar Wald nötig, um diese Menge zu erzeugen“, sagte er.

Lieber Photovoltaik-Anlage als ertragsarme Fläche

Dorothea Wehinger, Landtagsabgeordnete der Grünen, beglückwünschte die Gemeinde, dass sie jetzt zu den Überversorgern zähle. Sie betonte auch, dass sich ertragsarme Flächen für Solarparks geradezu anbieten würden. Auch Hans-Peter Storz, Landtagsabgeordneter der SPD, lobte die Anlage: „Wir brauchen alle Potenziale, um die fossilen Brennstoffe unnötig zu machen.“

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Aber Bürgermeister Patrick Stärk nutzte die Eröffnung des Solarparks auch, um mit der jüngsten Kritik, die bei der Eröffnung des Tengener Solarparkes vor ein paar Wochen von den Verantwortlichen geäußert wurden. Laut Stärk sei ihm deren Kritik, dass nicht alle Bürgermeister im Hegau den neuen Energieerzeugungsformen wohlgesonnen gegenüberstehen, sauer aufgestoßen. Viele Gemeinden hätten und würden laut Stärk neue Solarparks einweihen. So verfüge Engen beispielweise über zwei, Gailingen über einen.

Ein weiterer Umstand dazu: „Mein Vorgänger Hans-Peter Lehmann hat das Projekt vor Jahren auf die Gleise gesetzt“, so Stärk weiter. Unterstützung bekam er von Hans-Peter Storz: „Wir haben im Landkreis etliche Bürgermeister, die für solche Projekte offen sind und sie vorantreiben.“